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884

Chronik, 52.

ian. Anno IUP regnante Arnolfo rege. Signum Gerhardi abbatis, et Herigeri, qui
hanc traditionem fieri et firmari rogauit. Signum Husi2) pr. et mouachi. Signum
Engilberti3), et aliorum. Ego itaque Chazo indignus subdiaconus et monachus hanc
traditionem depinxi, diemque et tempus ut supra notaui.

Kap. 52. Anno dominice. incarnationisa) . . . defuncto Gerhardo abbate1), fratribus
eiusdem monasterii de quibusdam insolentiis apud Arnolfum iam tunc imperatorem2)
accusatis, et ob hoc ab electione abbatis interim suspensis Adelbero augustensis epi-
scopus uir magne in Christo grauitatis et reuerentie., dispensatorie per imperatorem
bi. 12-, 2. 5 ibidem insti | tuitur3). Qui post annos quinque religionis uigore reformatob) monasterii
curam nitro resiguauit, fratribusque eligendi abbatis pristinam libertatem imperiali
auctoritate redintegrauit. Que. talis est.

52. (Reg. 3546.)

Preceptum secundum Arnolfi imperatoris de electione abbatis et1) libertate.2)

In nomine sancte et indiuidue, trinitatis. Arnolfus diuina opitulante dementia
imperator augustus0). Si fidelium nostrorum petitionibus, quas pro ecclesiarum sibimet
c(om)missarum utilitatibus nobis suggesserint, clementer annuimus, ac pie prospicimus,
id nobis ad statum regni nostri prospere gubernandum, et ad eterni regni beatitudi-
s nein feliciter promerendam, liquido profuturum esse conridimus. Quapropter generali
collegio omnium fidelium nostrorum presentium atque futurorum notum fieri cupimus,
qualiter ante biennium, et etiam sepe antea, a fidelibus episcopis nostris, nec non ab

a) Soweit in Rotschrift; für die Jahreszahl blieb Raum frei.

b) ref. am Ramie; im Text d[eest], dem am Rande h[abet] entspricht.

c) favente — rex U. Vielleicht wegen des Inkarnationsjahres 896, wo Arnolf im Januar noch
nicht Kaiser war.

2) Öfter, s. Register. 3) Mit Uns vielleicht nr. 383.

K52] l) Gest. am 14. VI. 893, s. K. 45.

2) Dieser erläuternde Zusatz ist offenbar der folgenden Urkunde entnommen, paßt aber, da
Arnolf erst Ende Febr. 896 Kaiser wird, nicht auf die Zeit unmittelbar nach Gerhards Tod.

3) Arnolf war im Sommer 894 in Lorsch, Kegino zu 894. — Nach nr. 52 wurde Adelbero auf
Klagen, die ante biennium erfolgten, eingesetzt. Sein Antritt fällt also in 895, und die Vermutung
Dümmlers, Ostfränk. Reich III 2, 454, er habe auf der Synode von Tribur im Mai 895 die Abtei
erhalten, wird dadurch bestätigt. Der Chronist (und mit ihm Dümmler a. a. 0.) nahm die folgende
Urkunde, wo Arnolf 897 auf Adelberos Veranlassung die Wahl eines Abts gestattet, als ein precep-
tum . . de libertate, ohne jede Rücksicht auf ihren Wortlaut und ohne die wirkliche Freiheitsurkunde
nr. 61 zum Vergleich heranzuziehen. Dadurch wurde er zu den widerspruchsvollen Angaben über
die doppelte Wahl Liuthers in K. 53 und K. 55 gedrängt. Tatsächlich behielt Adelbero auch nach
der Wahl Ls. die Oberleitung des Klosters, wie nr. 53 (897) klar beweist, und regierte nach Chronik
und Abtskatalog fünf Jahre, also bis 900, wo er nr. 55 und als Abt nr. 882 vorkommt.

Als Hatto 901 (s. K. 55j ihm folgte, drängte er L. ganz in den Hintergrund, bis die Urkunde
nr. 61 (913) das Kloster in seine alte Freiheit wieder einsetzt — von der Wahl eines neuen Abts
spricht sie nicht — und nr. 62 (914) Liutherus abbas mit der Abtei belehnt wird. Zur Stellung
Hattos vgl. J. Heidemann, Hatto I., Berk Progr. 1865, 23.

52] ') Von der «libertas» ist in der Urkunde nicht die Rede, s. Anm. zum vorigen K.

2) Als Formel ist die Urk. in Udalrichs Cod. Epist. cap. 14 übergegangen und gedruckt bei
Eccard, Corp. Hist. II, 30, auch in Joannis, Script. Hist. Mog. Sylloge 113 im Anhang zu Helwichs
Antiq , wo Joannis Seite 111 auf die Quelle Udalrichs hinweist. Die beigefügten Varianten bestätigen
von neuem die Zuverlässigkeit des Lorscher Kopisten selbst in Einzelheiten der Schreibung, aber auch
die Flüchtigkeit und die Verbesserungsversuche U's. oder seines Herausgebers. — Mühlbacher, Reg.2
nr. 1927. Erwähnt im Totenbuch zum 10. XII., s. K. 55.
 
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