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Zweiter Abschnitt.

Technik und Stil der Illustrationen.

Die Illustrationen des Schreibers des Alexisliedes, also

1. die Folge von 40 Bildern (Taf. Y),

2. das Bild des Alexisliedes,

3. die 3 Emmausbilder (Taf. YI),

4. die erste Initiale B des Psalters (Taf. II)

und die des Psalterschreibers, also

1. die Kalenderbilder (Taf. IV),

2. die Psalterinitialen (Taf. I),

3. die 2 Vollbilder am Schuss (Taf. VII u. VIII)

zeigen beiderseits eine doppelte Technik, welche von beiden Malern
in gleicher Weise ausgeübt wurde.

Die am meisten angewandte ist die folgende:

Zuerst wurden die Umrisse mit einem Stift angelegt und dann
sorgsam mit der Feder mit bräunlicher Farbe gleichmässig nachge-
zogen. Nachdem so die Conturen der Composition klar waren, wur-
den sie mit Farbe ausgefüllt, mit Ausnahme der Fleischtheile, welche
beim Alexisschreiber fast immer, beim Psalterschreiber sehr häufig
ausgespart blieben und nur mit einigen aufgesetzten Lichtern und
grünen, seltener röthlichen Schatten versehen wurden. Die Fläche
der Figuren und Gegenstände wurde je mit dem für sie bestimmten
Mittelton, sei es blau, roth, gelb, grün, braun oder purpur gedeckt;
zuletzt vergoldete man die Heiligenscheine, Theile des Ornaments,
Buchstaben und andere Gegenstände. Da die Umrisse durch die
Bemalung wieder unbestimmt geworden, zog man sie mit einem Pinsel
mit schwarzer Farbe noch einmal nach, malte sodann auf den Mittel-
tönen der Gewänder und der andern Gegenstände die Schatten mit
einem tieferen Ton durch gleichmässiges Auflegen oder durch
 
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