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Einleitung.

lieber die Psalterillustration des Mittelalters.

Yon den Büchern der mittelalterlichen Liturgie wurden die
Psalmen am meisten gelesen, sie hatten daher keine geringe Be-
deutung für den Gedankenkreis der Geistlichkeit und in Anlehnung
an diese auch für den der Laien. Man liebte es, ein so wesent-
liches und zum täglichen Gebrauch bestimmtes Buch durch Bilder
zu schmücken, und oft mehr als Commentare und Glossen zeigen
solche Bilder die Gedanken, die sich an die reiche Sprache der
Psalmen knüpften.

Das Interesse für den Yorstellungskreis des Mittelalters führt
immer wieder auf dieses Thema, vor Allem haben Kondakoff und
Anton Springer die Aufmerksamkeit auf die Psalterillustrationen ge-
lenkt'); eine umfassende Uebersicht, welche auch die spätere Hälfte
des Mittelalters einschliesst, giebt es noch nicht.

Bei den einschlägigen Arbeiten hat man bisher keine Rücksicht
genommen auf die Theilungen innerhalb der Psalterien, obgleich sie
zuweilen bedeutsame Hinweise auf ihre Herkunft und Ableitung geben.
Yon solchen Theilungen giebt es vier wichtige und allgemeinere:

1. Die Theilung, die sich der römischen Liturgie anschliesst und
mit Psalm 1, 26, 38, 52, 68, 80, 97, 109 die Anfänge der Matutinen

') N. P. Kondakoff, Miniaturbildev einer griech. Psalmenhandschrift aus
dem 9. Jahrh. in der Sammlung Chludoff in Moskau. 1878. Russisch, und ders.
Histoire de l’Art Byzantin.

A. Springer, Die Psalterillustrationen im frühen Mittelalter, mit besonderer
Rücksicht auf den Utrechtpsalter. Leipzig 1880, in den Abhandl. d. königl. sächs.
Ges. d. Wissensch., phil.-histor. Classe Bd. 8, S. 187, und in der Vorrede zu Konda-
koff, L’Art Byzantin. — Den Anregungen Anton Springer’s verdanke ich auch das
Interesse für das vorliegende Thema, das mich allerdings in einzelnen Punkten
zu anderen Ansichten als den seinen führte.

Goldschmidt, Albanipsalter.

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