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Abel, Jakob Friedrich; Grävenitz, Ernst Wilhelm Friedrich Ludwig von [Editor]
Philosophische Säze über das höchste Gut — Stuttgart, [1778] [VD18 12627356]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27850#0004
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XVI.
Die ss nlliche Neigungen im Uebermaaß, ununterbrochen und"
wieder das Bedürfniß der Natur genoßen, erregen schmachtende Un-
ruhe vor dem Genuß; Ekel, Apathie Gew-ßens- Biße, Schwächung
des Körpers und der Seele nach dem selbigen, außerdem daß sie die
Ausbildung der Seele und dis Ausführung der Geschäfte hindern,
und in jedes Verbrechen stürzen.
XVII.
Zn einer wohlwollenden und starken Seele, die mit ihnen Geschmak und
Geselligkeit verbindet, sind sie die Erhohlung des Geistes und des Körpers
XVIII.
Ohne Wohlwollen und Starke machen auch dis feinere sinnliche
Vergnügungen, das Herz weich, wollüstig und zerstreut, mit ihnen zie-
hen sie das Herz von der groben Sinnlichkeit und dem Eigennuz ab,
und machen es edler und empfindsamer,
XIX.
Die Neigungen zu den M tteln der Sinnlichkeit, die Begierde
sein Leben zu erhalten, Eigennuz , Geld - Begierde, Machtsucht,
stürzen in Neid, Ängstlichkeit, und hemmen jeden großen, edlen
Entschluß, ob sie gleich auch Fleiß, Ordnung und Mäßigung zeugen»
XX.
Wohlwollen und Seelenstärke allein entfernen alle Gefahren.
XXI. .
Reine Vollkommenheits-Liebe macht ganz glüklich, aber Ehrgeiz
und Nacheiferung wekt zwar Fleiß, Ausbildung feiner Seelenkräfte und
unter gewißen Umständen zufällig jede Art der Tugend, aber auch Neid,,
Ängstlichkeit, und unter viel aewöhnlichern Umständen jedes Laster.
XXII.
Haß schließt seiner Natur nach immer Mißvergnügen in sich,,
und ist selbst bey seiner Befriedigung nie ohne Schmerz.
XXIII.
Liebe schließt ihrer Natur nach immer Vergnügen in sich, und
ist selbst bey ihrer Verlezung nie ohne dasselbe.
XXIV.
Ausserdem ist der Gemüths - Instand bey der leztern heiter, ru-
hig, allen andern Vergnügungen offen, und ihre Folgen werden ei-
ne neue Quelle von Wonne; Bey dem Haß ist alles umgekehrt»
XXV.
Das Wohlwollen oder die Liebe giebt allen übrigen Neigungen
 
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