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den zum Schwiegersohn des Herzogs Filippo von Mailand gewor-
denen Francesco Sforza mit seiner jungen Gattin Bianca als Gast
in seinem Hause bei San Paolo.
Wie schon erwähnt, hatte erst im Verlauf des Krieges und
zwar in Verona die feierliche Übergabe des Kommandostabes an
den Generalkapitän stattgefunden. Eine wertvollere Belohnung seiner
langjährigen treuen Dienste als dieses äußere Zeichen mußte er jetzt
in den Formen seiner Zur-Dienststellung, um diesen modernen Aus-
druck zu gebrauchen, und in den Festsetzungen seiner Pensionierung
erblicken. Für die Jahre 1440 und 1441 wurde die mit ihm ab-
geschlossene Condotta aufrecht erhalten, tatsächlich aber lag ihre
Ausübung in den Händen seines Schwagers Gentile Leonessa und
seines Sohnes Giantonio. Als mit Zunahme seiner körperlichen
Schwäche im Jahre 1442 die Aussicht geschwunden war, ihn noch
einmal an der Spitze seiner Truppen zu sehen, und als der vor
einem Jahre mit Herzog Filippo von Mailand abgeschlossene Friede
infolge der Intriguen des letzteren wieder stark gefährdet war, wurde
Gattamelatas Wunsch, daß die Condotta seiner Truppen endgültig
auf Sohn und Schwager überginge, gewährt, ihn selbst aber beließ
die Republik im Genuß seines monatlichen Gehalts von 500 Gold-
dukaten und des Titels eines Generalkapitäns auf Lebenszeit. Aber
diese ehrenden Bedingungen waren einem Sterbenden zugedacht:
28 Tage nach ihrer Festsetzung, am 16. Januar 1443, starb Gatta-
melata, mit den Tröstungen der Religion versehen, in Padua. Für
das feierliche Begräbnis des alten Helden setzte die Republik
250 Golddukaten aus, der Doge und die Signorie wohnten ihm bei,
und Redner von literarischem Ruf wie Lauro Quirini, der Paduaner
Philosoph, und Giovanni Pontano, der Schriftsteller und Dichter,
hielten ihm bei der Leichenfeier im Santo, dem Dom von Padua,
die Gedächtnisreden. Eine große Zahl von Epigraphen, wie sie der
Ruhmeskultus der Renaissance in unübersehbarer Fülle hat hervor-
sprießen lassen, feierte das frische Andenken des Dahingeschiedenen.7)
den zum Schwiegersohn des Herzogs Filippo von Mailand gewor-
denen Francesco Sforza mit seiner jungen Gattin Bianca als Gast
in seinem Hause bei San Paolo.
Wie schon erwähnt, hatte erst im Verlauf des Krieges und
zwar in Verona die feierliche Übergabe des Kommandostabes an
den Generalkapitän stattgefunden. Eine wertvollere Belohnung seiner
langjährigen treuen Dienste als dieses äußere Zeichen mußte er jetzt
in den Formen seiner Zur-Dienststellung, um diesen modernen Aus-
druck zu gebrauchen, und in den Festsetzungen seiner Pensionierung
erblicken. Für die Jahre 1440 und 1441 wurde die mit ihm ab-
geschlossene Condotta aufrecht erhalten, tatsächlich aber lag ihre
Ausübung in den Händen seines Schwagers Gentile Leonessa und
seines Sohnes Giantonio. Als mit Zunahme seiner körperlichen
Schwäche im Jahre 1442 die Aussicht geschwunden war, ihn noch
einmal an der Spitze seiner Truppen zu sehen, und als der vor
einem Jahre mit Herzog Filippo von Mailand abgeschlossene Friede
infolge der Intriguen des letzteren wieder stark gefährdet war, wurde
Gattamelatas Wunsch, daß die Condotta seiner Truppen endgültig
auf Sohn und Schwager überginge, gewährt, ihn selbst aber beließ
die Republik im Genuß seines monatlichen Gehalts von 500 Gold-
dukaten und des Titels eines Generalkapitäns auf Lebenszeit. Aber
diese ehrenden Bedingungen waren einem Sterbenden zugedacht:
28 Tage nach ihrer Festsetzung, am 16. Januar 1443, starb Gatta-
melata, mit den Tröstungen der Religion versehen, in Padua. Für
das feierliche Begräbnis des alten Helden setzte die Republik
250 Golddukaten aus, der Doge und die Signorie wohnten ihm bei,
und Redner von literarischem Ruf wie Lauro Quirini, der Paduaner
Philosoph, und Giovanni Pontano, der Schriftsteller und Dichter,
hielten ihm bei der Leichenfeier im Santo, dem Dom von Padua,
die Gedächtnisreden. Eine große Zahl von Epigraphen, wie sie der
Ruhmeskultus der Renaissance in unübersehbarer Fülle hat hervor-
sprießen lassen, feierte das frische Andenken des Dahingeschiedenen.7)