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Paul Graupe <Berlin> [Hrsg.]; Paul Graupe (Firma) [Hrsg.]; Kunsthandlung Doktor Otto Burchard (Berlin) [Mitarb.]
Auktion / Paul Graupe, Antiquariat (Nr. 144): Manuskripte, Inkunabeln, Holzschnittbücher, Chroniken und Topographien, Kostüme und Uniformen, Ansichten und Farbstiche, Bibliographie, Verschiedenes ; Beiträge aus anderem Besitz - Kunstgeschichte, französische Literatur des 18. Jahrhunderts u.a. : am 24. und 25. Mai 1935 — Berlin, 1935

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https://doi.org/10.11588/diglit.5647#0076
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CHRONIKEN UND TOPOGRAPHIEN
KUPFERSTICHWERKE

212 AMERIKA. — Americae sive novi orbis nova descriptio. Karte
von Amerika aus Münsters Cosmographey, Basel, 1598. Altkolo-
riert. Qu.-fol.

Hantzsch 154. 21. Prachtvolle Karte, mit besonders schönem altem Kolorit.

213 —WESTINDIANISCHE COMPAGNIA: D. i.Artickel vnd Satzungen
der Herrn General Staden in denVnirten Niderländischen Pro-
vintzen wegen Anstellung vnd Außrüstung einer West Indiani-
schen Compagni. Franckfurt, Schmidlin, 1621. 19 S. 4°. Kart.

Leclerc 610. 1. „Piece fort rare." Nicht hei Asher und Trömel. Die Gründungsakte
der Holländisch-Westindischen Kompagnie.

214 — LEWIS, H. Das illustrirte Mississippithal, dargestellt in 80
nach der Natur aufgenommenen Ansichten. Nebst hist.u.geograph.
Beschreibung der den Fluß begränzenden Länder, mit besonderer
Rücksicht auf die verschiedenen den oberen Mississippi bewohnen-
den Indianerstämme von G. B. Douglas. Düsseid., Arn & Co.,
(1854—1857). M. Front, u. 78 kol. Lith. v. Lewis. Hleder.

Erste Ausgabe dieses seltenen Werkes, von dem nicht einmal 20 Exemplare bekannt
und davon mindestens 14 in Amerika sind. Keines der Ansichtenwerke der Städte am
Mississippi ist mit Lewis bezaubernden Ansichten zu vergleichen. Unter den schönen
Ansichten sind z. B. ,,:St. Louis, St. Paul, Savannah, Louisiana, Clarksville und eine
große Ansicht von New-Orleans. Das Werk, das ursprünglich in englischer Sprache
geschrieben ist, ist nur in deutscher Sprache erschienen. Auch in Amerika ist
nichts ähnliches geschrieben worden, das für die Geschichte der Staaten von solcher
Bedeutung wäre. Der Titel gibt zwar 80 Tafeln an, doch ist das Werk mit 78 Tafeln
vollständig (AUg. Bücherlexikon XII, 601 u. XIII, 2, 33). Die Ansicht von Fort Madison
(S. 221) im Faksimile.

215 — WOHLMEYNENDE NACHRICHT, wie sich die Teutsche, die
nach Pennsilvanien reisen wollen, zu verhalten haben. Ge-
schrieben den 19. Oct. 1749 von L. M. 4 Bl. Folio.

Außerordentlich seltene Flugschrift. Nicht bei Griffin, List of Works relating to the
Germans in the United States. Schilderung der Gefahren und Beschwerden der Heise
und Überfahrt, Angaben über Kosten, Reiseroute, Proviant, Gepäck usw.

216 — PIZZARO, FRANC. — Copey etlicher brieff so ausz Hispania
kumme seindt, anzaygent die eygenschafft des Newen Lands, so
newlich von Kay May. Armadi auff dem newen Mör gefunden
ist worden, durch die Hispanier. MDM XXXV (sie!) O. O. u.
J. (1535). 4°. 4 Bl. Pergamentbd. mit Wappenschild.

Harrisse add. 108. — Sabin 16 663. — J. Carter Brown I. 117. — Palau y Dulcet II.
286. — Eine Flugschrift von größter Seltenheit, eines der ältesten Dokumente in
Deutschi., das die Entdeckung Perus durch Franc. Pizarro behandelt. Seit dem Verkauf
des Troß-Exemplars (um 1870) waren nur noch 2 Exemplare dieser Schrift be-
kannt. Das vorliegende Werk scheint identisch mit Harrisse, add. Nr. 108, zu sein,
obgleich in der Schreibung einiger Wörter Differenzen vorkommen, die allem Anschein
nach auf Verschen bei der Abschrift zurückzuführen sind. Der Text beginnt auf Bl. 1
vo: „Item es ist vor etlichen Jaren durch Kay. May. beuelch auss gefaren auss Hispania,
ein hispanischer Her, Francisco de Pysaria genandt ..." Am Ende: „Soche zeyttung
ist auss Hyspanischer sprach, in die Frautzösische getransfertirt worden, darnach in
Nyderiendisch vnd Hochdeutsch sprach. Dise zway schyff hat ein glaubwürdiger
Mann mit nammen Mayster Adolff Kay. May. Secretari in Hyspania abladen sehen."
Die Erzählung beschreibt die Landung der spanischen Mächte unter Franc. Pizarro
in Peru. Die Schlacht mit den Eingeborenen, die Gefangennahme von Panania und
die großen Gold- und Silberschätze, dio man dort fand. Am Ende finden sich einige
merkwürdige Notizen über die Bevölkerung.) Von bester Erhaltung.

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