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auffallende Ähnlichkeit nahe, soweit sich aus den Beschrei-
bungen urteilen lässt, die Thorikos mit den in der Südostecke
von Spanien entdeckten spätneolithischen und frühbronzezeit-
lichen Ansiedlungen aufweist: die gleiche Anlage der Burg
auf abschüssigen, durch die Natur vortrefflich geschützten
Höhen, die noch durch einen Steinwall befestigt sind, und
im Innern der Burg oder unter den Häusern selbst die Toten
längs der Mauern meist in grossen Tongefässen begraben9. In
griechischer Welt findet sich die gleiche Sitte nur wieder auf
Aegina10 in der vormykenischen Ansiedlung, die mit Aphidna
gleichzeitig ist, und in Orchomenos11; ein Rest der alten Sitte
steckt wohl auch noch in der bedeutsamen Tatsache, dass
Achilleus die Reste des Patroklos in der Aschenurne zu sich
in sein Zelt nimmt12, und wenn Phokions Reste, wenn auch
nur provisorisch, am Herde vergraben werden 13
9 H. u. L. Siret, Les premiers äges du metal dans le Sudest de l’Espagne,
bes. S. 95 f., 102 f., 252.
10 Stals, Ephetn. 1895, 247 ff. mit denselben Grabformen; ausserdem
sehen wir aber, wie hier auch die Nahrungsabfälle gleich den Toten unbe-
denklich einfach in den Keller wanderten ; die Bewohner der Terramaren
machten es mit ihren Küchenabfällen ja ebenso : von Duhn, Neue Heid.
Jahrbücher'1894, 147; auch auf der vormykenischen Burg von Sesklo in
Thessalien aus der frühen Bronzezeit haben sich eine Anzahl von Gräbern
zwischen den Hausmauern gefunden : Tsuntas, Πρακτικά 1902, 60 ; Comptes
Rendus du Congres internat. d’Archeol. 1905, 207.
11 BPhW 1903, 121 3 : Hockergräber, die den mitteleuropäischen gleichen
und teilweise auffallend unversehrte Skelette enthalten.
12 Ψ 250 ff. κλαίοντες δ’ έτάροιο ένηέος όστέα λευκά | άλλεγολ' ές χρυσέην
φιάλην καί δίπλακα δημόν,] έν κλισίησι δέ θέντες έανω λιτί κάλυψαν.
13 Plutarch, Phokion 37 : Κωνωπίων δέ τις. . . κομισθέντα τον νεκρόν υπέρ
την Ελευσίνα πΰρ λαβίόν έκ τής Μεγαρικής έκαυσεν- ή δέ γυνή παρούσα μετά
των θεραπαινίδων έχωσε μέν αυτόθι χώμα κενόν καί κατέσπεισεν, ένθεμένη δέ
τω κόλπφ τά οστά καί κομίσασα νύκτωρ εις τήν οικίαν κατώρυξε παρά την
εστίαν ειποΰσα- Σοί, ώ φίλη εστία, παρακατατίθεμαι ταΰτα άνδρός άγαθοϋ
λείψανα- σϋ δέ αυτά τοΐς πατρώοις άποδος ήρίοις, όταν Αθηναίοι σωφρονή-
σωσι. vgl. Rh. Μ. 1865, 444 ff. Im Volksglauben waren ja noch später die
ήρωες eng mit den Hause verbunden : Usener, Götternamen S. 249.
Für Italien könnte die gleiche Sitte bezeugt werden, wenn die anti-
quarische Notiz, die verschiedentlich auftaucht, bei Servius zur AeneisV, 64 ;
VI, 152 ; Mythogr. Vatic. III. p. 200 (Mai) und zuletzt Isidorus, Origines
XV, 11, italischen Urbrauch berichtet; leider kennen wir aber äusser den
auffallende Ähnlichkeit nahe, soweit sich aus den Beschrei-
bungen urteilen lässt, die Thorikos mit den in der Südostecke
von Spanien entdeckten spätneolithischen und frühbronzezeit-
lichen Ansiedlungen aufweist: die gleiche Anlage der Burg
auf abschüssigen, durch die Natur vortrefflich geschützten
Höhen, die noch durch einen Steinwall befestigt sind, und
im Innern der Burg oder unter den Häusern selbst die Toten
längs der Mauern meist in grossen Tongefässen begraben9. In
griechischer Welt findet sich die gleiche Sitte nur wieder auf
Aegina10 in der vormykenischen Ansiedlung, die mit Aphidna
gleichzeitig ist, und in Orchomenos11; ein Rest der alten Sitte
steckt wohl auch noch in der bedeutsamen Tatsache, dass
Achilleus die Reste des Patroklos in der Aschenurne zu sich
in sein Zelt nimmt12, und wenn Phokions Reste, wenn auch
nur provisorisch, am Herde vergraben werden 13
9 H. u. L. Siret, Les premiers äges du metal dans le Sudest de l’Espagne,
bes. S. 95 f., 102 f., 252.
10 Stals, Ephetn. 1895, 247 ff. mit denselben Grabformen; ausserdem
sehen wir aber, wie hier auch die Nahrungsabfälle gleich den Toten unbe-
denklich einfach in den Keller wanderten ; die Bewohner der Terramaren
machten es mit ihren Küchenabfällen ja ebenso : von Duhn, Neue Heid.
Jahrbücher'1894, 147; auch auf der vormykenischen Burg von Sesklo in
Thessalien aus der frühen Bronzezeit haben sich eine Anzahl von Gräbern
zwischen den Hausmauern gefunden : Tsuntas, Πρακτικά 1902, 60 ; Comptes
Rendus du Congres internat. d’Archeol. 1905, 207.
11 BPhW 1903, 121 3 : Hockergräber, die den mitteleuropäischen gleichen
und teilweise auffallend unversehrte Skelette enthalten.
12 Ψ 250 ff. κλαίοντες δ’ έτάροιο ένηέος όστέα λευκά | άλλεγολ' ές χρυσέην
φιάλην καί δίπλακα δημόν,] έν κλισίησι δέ θέντες έανω λιτί κάλυψαν.
13 Plutarch, Phokion 37 : Κωνωπίων δέ τις. . . κομισθέντα τον νεκρόν υπέρ
την Ελευσίνα πΰρ λαβίόν έκ τής Μεγαρικής έκαυσεν- ή δέ γυνή παρούσα μετά
των θεραπαινίδων έχωσε μέν αυτόθι χώμα κενόν καί κατέσπεισεν, ένθεμένη δέ
τω κόλπφ τά οστά καί κομίσασα νύκτωρ εις τήν οικίαν κατώρυξε παρά την
εστίαν ειποΰσα- Σοί, ώ φίλη εστία, παρακατατίθεμαι ταΰτα άνδρός άγαθοϋ
λείψανα- σϋ δέ αυτά τοΐς πατρώοις άποδος ήρίοις, όταν Αθηναίοι σωφρονή-
σωσι. vgl. Rh. Μ. 1865, 444 ff. Im Volksglauben waren ja noch später die
ήρωες eng mit den Hause verbunden : Usener, Götternamen S. 249.
Für Italien könnte die gleiche Sitte bezeugt werden, wenn die anti-
quarische Notiz, die verschiedentlich auftaucht, bei Servius zur AeneisV, 64 ;
VI, 152 ; Mythogr. Vatic. III. p. 200 (Mai) und zuletzt Isidorus, Origines
XV, 11, italischen Urbrauch berichtet; leider kennen wir aber äusser den