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meinsam ist ihnen mit den anderen Beispielen auch die Bau-
weise aus kleinen flachen Steinen, die aber in Menidi auf dem
Unterbau aus grösseren Steinen mit bewunderungswürdiger
Festigkeit bis heute gehalten haben, da man sorgfältig jede
Lücke mit kleinen Steinen auszwickte. Ebenso kunstvoll ist
auch die Entlastung über den ansehnlichen Türsturzbalken,
die auf der Innenseite wie bei den Kuppelgräbern der Argo-
lis durch ein Dreieck gegeben ist, hier mit kleinen Steinen
ausgefüllt, während nach aussen jenes System von frei mit
Spielraum übereinander liegenden Platten gewählt ist, das sich
auch an ägyptischen Bauten findet: der Künstler, der den
Herren von Menidi ihre Erbbegräbnisstätte baute, hat sicher
derartige Muster gekannt<;,i. Das Grab von Thorikos zeigt
nichts von diesen kunstvollen Vorrichtungen. Eine etwas pri-
mitive Form des Baues wie der Verbindung von Dromos und
Grabkammer, veranlasst durch das schlechte Material, stellen
die beiden anderen Gräber mit elliptischem Grundriss* * * 66 67 in
Thorikos dar; bei dem besser erhaltenen bildet die Kammer
eigentlich nur eine apsisartige Ausbauchung des Dromos,
dessen Wände sich oben ebenfalls zusammenneigen; infolge-
dessen fehlt die Oberschwelle der Tür wie bei dem Königsgrab
von Isopata, das die monumentale Ausgestaltung eines ähn-
lichen Princips auf rechteckigem Kammergrundriss darstellt68
Merkwürdig und ohne Parallele ist bei dem anderen, das doch
ein Grab gewesen ist, die Einführung des Dromos auf der
Langseite, die wohl nur durch örtliche Verhältnisse veranlasst
auf mykenische Tradition zurückweisen (vgl. Pinza, Atti 1903, 427). Auch
das älteste Kuppelgrab von H. Triada mit seinem ansteigenden Dromos
mag hier einzureihen sein.
66 Wie Savignoni (Mon. ant. XIV, 662 a. 4) mit Recht gegen Perrot
(VI, 597) betont.
67 Ähnlichen ovalen Grundriss zeigen auch die beiden Gräber von Theben
(Philios, Πρακτ. 1 897, 94 ff) und Grab 1 von Courtes (Amer. Journ. 1901,
287 f), das seinen Nachfolger auf Thera besitzt: Pfuhl, Ath. Mitt. 1903, 245).
Vorläufer im Hausbau sind vielleicht wieder die elliptischen Mauerzüge in
Orchomenos, zu denen jetzt in Kreta Parallelen aus der frühen Kamares-
zeit treten: Wochenscher. f. kl, Phil. 1907, 27.
68 Evans a. a. O. S. 168; über den Seitennischen wurde sie durch die
schräg aufsteigende Wand der Wölbung gefordert.
meinsam ist ihnen mit den anderen Beispielen auch die Bau-
weise aus kleinen flachen Steinen, die aber in Menidi auf dem
Unterbau aus grösseren Steinen mit bewunderungswürdiger
Festigkeit bis heute gehalten haben, da man sorgfältig jede
Lücke mit kleinen Steinen auszwickte. Ebenso kunstvoll ist
auch die Entlastung über den ansehnlichen Türsturzbalken,
die auf der Innenseite wie bei den Kuppelgräbern der Argo-
lis durch ein Dreieck gegeben ist, hier mit kleinen Steinen
ausgefüllt, während nach aussen jenes System von frei mit
Spielraum übereinander liegenden Platten gewählt ist, das sich
auch an ägyptischen Bauten findet: der Künstler, der den
Herren von Menidi ihre Erbbegräbnisstätte baute, hat sicher
derartige Muster gekannt<;,i. Das Grab von Thorikos zeigt
nichts von diesen kunstvollen Vorrichtungen. Eine etwas pri-
mitive Form des Baues wie der Verbindung von Dromos und
Grabkammer, veranlasst durch das schlechte Material, stellen
die beiden anderen Gräber mit elliptischem Grundriss* * * 66 67 in
Thorikos dar; bei dem besser erhaltenen bildet die Kammer
eigentlich nur eine apsisartige Ausbauchung des Dromos,
dessen Wände sich oben ebenfalls zusammenneigen; infolge-
dessen fehlt die Oberschwelle der Tür wie bei dem Königsgrab
von Isopata, das die monumentale Ausgestaltung eines ähn-
lichen Princips auf rechteckigem Kammergrundriss darstellt68
Merkwürdig und ohne Parallele ist bei dem anderen, das doch
ein Grab gewesen ist, die Einführung des Dromos auf der
Langseite, die wohl nur durch örtliche Verhältnisse veranlasst
auf mykenische Tradition zurückweisen (vgl. Pinza, Atti 1903, 427). Auch
das älteste Kuppelgrab von H. Triada mit seinem ansteigenden Dromos
mag hier einzureihen sein.
66 Wie Savignoni (Mon. ant. XIV, 662 a. 4) mit Recht gegen Perrot
(VI, 597) betont.
67 Ähnlichen ovalen Grundriss zeigen auch die beiden Gräber von Theben
(Philios, Πρακτ. 1 897, 94 ff) und Grab 1 von Courtes (Amer. Journ. 1901,
287 f), das seinen Nachfolger auf Thera besitzt: Pfuhl, Ath. Mitt. 1903, 245).
Vorläufer im Hausbau sind vielleicht wieder die elliptischen Mauerzüge in
Orchomenos, zu denen jetzt in Kreta Parallelen aus der frühen Kamares-
zeit treten: Wochenscher. f. kl, Phil. 1907, 27.
68 Evans a. a. O. S. 168; über den Seitennischen wurde sie durch die
schräg aufsteigende Wand der Wölbung gefordert.