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Grosjean, Georges [Hrsg.]; Cavelti, Madlena [Hrsg.]
500 Jahre Schweizer Landkarten — Zürich, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.10984#0023

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Das Lebensbild Gygcrs weist noch viele Unklarheiten auf, be-
sonders was seine künstlerische Tätigkeit betrifft. Er war 1599 geboren
und starb 1674. Entscheidend dürfte die Ernennung zum Amtmann
des Kappelerhofes im Jahre 1648 gewesen sein, eine Stellung, die ihm
eine gesicherte Position verschaffte und die Möglichkeit, seinen karto-
graphischen Arbeiten nachzugehen. Bereits zu Beginn des Dreißig-
j ährigen Krieges wird Gygcr als des Zeichnens Kundiger unter Leitung
von Männern, die «in der Ingenieurkunst gute Erfahrung» hatten,
ttiit kartographischen Arbeiten betraut und entfaltete sein angebore-
nes Talent. An der von Hans Haller 1620 geschaffenen frühen
Zürcher Kantonskarte und an der voiiiTheologen Johann Murer,
Sohn des Jos Murer, um dieselbe Zeit verfertigten Karte der Land-
grafschaft Thurgau hatte Gyger einen gewissen Anteil. Gyger machte
offenbar schon injener Zeit seine praktische Ausbildung zum«Kriegs-
ingenieur» durch, in welcher Eigenschaft er später mehrfach genannt

wird. Nach dem Tode Hallers nahm Zürich 1620 den aus Davos
stammenden Johannes Ardüser als Kriegsingenieur in Bestallung,
der seine Ausbildung im Dienste des deutschen Söldnerführers Oberst
Schavalitzki erhalten hatte, welcher seinerseits später von Zürich
vorübergehend als Militärberater angestellt wurde. Ardüser war als
Kriegsingenieur eine überragende Persönlichkeit und veröffentlichte
1627 auch ein Werk unter dem Titel Geometria Theorica et Practica.
Später baute er die modernen Befestigungswälle Zürichs. Aus Haller
(Lit. 28) geht hervor, daß Ardüser eine Karte des Veitlins und der
angrenzenden Gebiete entwarf, die 1625 inBascl veröffentlicht wurde.
Diese kartographischen Arbeiten dürften im Zusammenhang mit
den kriegerischen Ereignissen stehen, die sich von 1620 bis 1625 in
Graubünden und im Vcltlin abspielten und an denen gegen Öster-
reich-Spanien neben bündnerischen und französischen auch zürcheri-
sche und bernische Truppen im Einsatz waren. Die erwähnte Karte

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