Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
ten a'.mte man das M'urrhinumin e-:ner künftlichen Glasmaffe (ans
lapis oblidianus) nach. Beim Arrlanus in prriplo maris Erythraei
S. 1T4, wird einer folchen Fabrik c gedacht. V'ergl. Sfllmaf. E-xercit.
ad Solin. S. 144. 76p.

IL Wie arbeiteten die alten Steinfchueider? oder über
das MechanifLhe der Steinfchneidekunft.

Stellen der Alten., worin die bei ihren Künftlern übliche Art
zu arbeiten beftimmt und deutlich befchrieben würde , finden ficli
nicht; denn die Stellen im Plinius 37, 15 und 76 u. f. w. ftnd dun-
keL IndelYen haben neuere Kiinftler befonders Mariette, Natten- und
Lippert Vorrede zur Dactyliothek, gründliche Forfchungen darüber
angeftellt; und befonders hat der grofse Steinfehneider Natter,
durch Vergleichung der altern und neuern Werke und durch Nach-
bildung .alter Steine in der r.euern Art der mechanjfchen Arbeit,
gezeigt, dafs die Alten auf diefelbe Art. gearbeitet haben müft'en,
«ls die Neuern.' Diefe ift kürzlich folgende: der Graveur mufs ein.e
Zeichnüng oder Modell aus Wachs oder Thon vor lieh haben; mit
welcher er lieh vors Rad fezt, das er durch den Fufs aufs fchnellfte
treibt. An der Axe des Rades ift ein Stift, eigentlich das Rädchen

fenannt, aus Meiling oder nicht fuhr gehärtetem Eilen. An dielen
tift hält er den in Holz fefteingekitteten Stein, den er gräVjreji
will. Zum Eingreifen dient der Demaiitftaiib, der mit Oel gewäf-
fert ift. Auch wirft er, wenn er Cameen gravirt, das Modell in ein
mit Wafl'er oder Milch angefülltes Gefäfs, um es aus der Oberflache
des Steins fo weit ganz nach der Natur herauszuarbeiten, als das
fchwünmende Modell aus dem Waffe r hervorragt. Während der Ar-
beit macht er immer von Zeit zu Zeit Abdrücke, um zu fehen, wie
weit er in feiner Arbeit gekommen i(t, und wie fie ausfalle, belfert
dann und puzt immer nach, bis er mit der unglaublicbfteit Geduld
und Mühe die Figuren in ihrer Schönheit dargeltellt hat.

Haben die Altai auch mit dem Demant alkin gejehmtten, ohne das
Rad zu Jehmichen ? Chriß zum Mufeum Richtenanum, und in den
Commeiitar. Lipf. literar. Bd. 1, fect. 3. S. 334 glaubt, die Altew
hätten üch des Rade« feltner bedient, als die Neuern, jene hätten

mehr

r.er Befchreihuugvon Tai'fie's Gemmen, Einleitung 5. XÜVTI, hält Fürs
Wahrfcheinlichfte, dals die val'a murrhina aus Achat oder Sarrioiiyx undaii-
demi Steinarfen von ganz vorzüiilithcu Earbeu und Sueiltn, und Uhr düime
gefthliitten', beliaiideu liätten.

1
 
Annotationen