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https://doi.org/10.11588/diglit.57237#0217
RUSSLAND UND POLEN — SALAZAR
207
Zapf 11,112; Proctor 10879; Estreicher XXII, 359; Szechenyi 1,2, pag. 55; fehlt bei
Apponyi.
Höchst seltene und inhaltlich bedeutsame Schrift über die Frühgeschichte
von Ländern und Völkern zwischen Weichsel und Wolga, den beiden Sarmatien, die
nach antiker Auffassung durch den Tana’is (den Don) in eine europäische und eine
westliche Hälfte geschieden wurden; bei dem verhältnismäßig spärlichen Quellenmaterial
für diese Länder ist die Schrift von besonderem Wert für die Geschichte von Polen,
Ungarn, Litauen, Rußland und Südosteuropa. Aus dem Inhalt seien folgende
Kapitel aufgeführt: „De ortu et aduentu thartarorum“; „De crudeli vastatione Polonie
et Hungarie per thartaros“; „De moribus thartarorum“; „De genealogia imperatorum
trans Volham incoletium“; „De Gothis“; „De Alanis, Vandalis et Sueuis“; „De
Thurcis“; „De thartaris Kosanensibus“; „De Russia“; „De Lithuania et Samagithia“;
„ De Moskouia “ etc. etc.
955 Schleusing (Schleising), G. A. Neu-entdecktes Sibyrien oder Siewerien,
wie es anitzo mit allen Städten u. Flecken angebauet ist, nebst dessen
Ströhmen, stehenden Seen, Bergen . . . und Gräntzen, so wohl biss an
Kara Kathaya u. Chineische Mauer, als auch an die gantze grosse
Tartarey u. andere Asiatische Länder . . . Jena 1690. 12°. Kart.
168 pag. 400.—
Von großer Seltenheit. Das kleine Werk ist in vieler Beziehung hochinteressant.
Es enthält u. a. Nachrichten über östliche Handelsstraßen und Handelsgeschichte (Pelz-
werk, Eisen- und Silberbergwerk [Trobusch|, interessante und ausführliche gastro-
nomische Mitteilungeu (Kaviar, Astrachan-Wein, Weißfisch etc.), ferner berichtet
es über sibirische Verbannung, chinesische Mauer, das Nordlicht, Sklaverei der
Tartaren, ethnologische (erotische) Merkwürdigkeiten bei Samojeden und Lappen
und enthält einen eingehenden Bericht über die Maslanize (Butterwoche = russ.
Karneval), das Glücksspiel und Hochzeitsgebräuche.
956 Ruvere, Hieronymus. Ad commendationem sexus muliebris oratio.
Habita Ticini, per Hieronymum Ruvere, puerulum annum agentis decimum.
Nos erimus olim strennui luuenculi. Ticini, apud Joan. Mariam Simo-
netam, 1540. 4°. Ppbd. 8 Bll. 150 —
Ebenso seltene, wie hinsichtlich des behandelten Themas merkwürdige und interessante
Schrift, die der spätere Kardinal und Erzbischof von Turin in dem jugendlichen Alter
von 10 Jahren verfaßte. Trotzdem wird die Ehe und das heikle Thema der „Res
Venereae“ vielfach berührt in einer Weise, die die erstaunliche Frühreife des Knaben
beweist. Von hervorragenden Frauen wird u. a. die Jungfrau von Orleans erwähnt,
ferner die Päpstin Johanna, welcher Mythus hier als historische Tatsache erörtert
wird.
Soweit ich nachkommen kann, ist die eigenartige Schrift allen Bibliographen unbekannt
geblieben.
957 Sabellicus, M. A. C. Rapsodiae historiarum Enneadum ... Ab orbe con-
dito Pars prima quinqy cöplectens Enneades: Praemissis earundem
Repertoriis auctis & recognitis ab Ascensio cum authoris Epitomis. Parisiis,
Jehan Petit, 1527. Mit schöner Titeleinfassung (Kinder'Szenen, Ranken-
werk, Porträts u. schreibender Gelehrter), großem Drucker seichen u. zahlr.
großen u. kleinen Initialen, z. T. in Clairobscur-Ausführung und in
Punktiermanier. Ldrbd. 500.—
Die ersten 4 Blätter leicht wurmstichig. — Die erste Weltgeschichte der Renaissance
in antikem Geist und Geschmack.
958 (Salazar, Pedro de.) Hystoria de la guerra y presa de Africa: con la
destruycion de la villa de Monazter, y ysla del Gozo, y perdida de
Tripol de Berberia: con otras muy nueuas cosas. Am Schluß: G Fue
BÜCHER.-KATALOG NR. 392.
207
Zapf 11,112; Proctor 10879; Estreicher XXII, 359; Szechenyi 1,2, pag. 55; fehlt bei
Apponyi.
Höchst seltene und inhaltlich bedeutsame Schrift über die Frühgeschichte
von Ländern und Völkern zwischen Weichsel und Wolga, den beiden Sarmatien, die
nach antiker Auffassung durch den Tana’is (den Don) in eine europäische und eine
westliche Hälfte geschieden wurden; bei dem verhältnismäßig spärlichen Quellenmaterial
für diese Länder ist die Schrift von besonderem Wert für die Geschichte von Polen,
Ungarn, Litauen, Rußland und Südosteuropa. Aus dem Inhalt seien folgende
Kapitel aufgeführt: „De ortu et aduentu thartarorum“; „De crudeli vastatione Polonie
et Hungarie per thartaros“; „De moribus thartarorum“; „De genealogia imperatorum
trans Volham incoletium“; „De Gothis“; „De Alanis, Vandalis et Sueuis“; „De
Thurcis“; „De thartaris Kosanensibus“; „De Russia“; „De Lithuania et Samagithia“;
„ De Moskouia “ etc. etc.
955 Schleusing (Schleising), G. A. Neu-entdecktes Sibyrien oder Siewerien,
wie es anitzo mit allen Städten u. Flecken angebauet ist, nebst dessen
Ströhmen, stehenden Seen, Bergen . . . und Gräntzen, so wohl biss an
Kara Kathaya u. Chineische Mauer, als auch an die gantze grosse
Tartarey u. andere Asiatische Länder . . . Jena 1690. 12°. Kart.
168 pag. 400.—
Von großer Seltenheit. Das kleine Werk ist in vieler Beziehung hochinteressant.
Es enthält u. a. Nachrichten über östliche Handelsstraßen und Handelsgeschichte (Pelz-
werk, Eisen- und Silberbergwerk [Trobusch|, interessante und ausführliche gastro-
nomische Mitteilungeu (Kaviar, Astrachan-Wein, Weißfisch etc.), ferner berichtet
es über sibirische Verbannung, chinesische Mauer, das Nordlicht, Sklaverei der
Tartaren, ethnologische (erotische) Merkwürdigkeiten bei Samojeden und Lappen
und enthält einen eingehenden Bericht über die Maslanize (Butterwoche = russ.
Karneval), das Glücksspiel und Hochzeitsgebräuche.
956 Ruvere, Hieronymus. Ad commendationem sexus muliebris oratio.
Habita Ticini, per Hieronymum Ruvere, puerulum annum agentis decimum.
Nos erimus olim strennui luuenculi. Ticini, apud Joan. Mariam Simo-
netam, 1540. 4°. Ppbd. 8 Bll. 150 —
Ebenso seltene, wie hinsichtlich des behandelten Themas merkwürdige und interessante
Schrift, die der spätere Kardinal und Erzbischof von Turin in dem jugendlichen Alter
von 10 Jahren verfaßte. Trotzdem wird die Ehe und das heikle Thema der „Res
Venereae“ vielfach berührt in einer Weise, die die erstaunliche Frühreife des Knaben
beweist. Von hervorragenden Frauen wird u. a. die Jungfrau von Orleans erwähnt,
ferner die Päpstin Johanna, welcher Mythus hier als historische Tatsache erörtert
wird.
Soweit ich nachkommen kann, ist die eigenartige Schrift allen Bibliographen unbekannt
geblieben.
957 Sabellicus, M. A. C. Rapsodiae historiarum Enneadum ... Ab orbe con-
dito Pars prima quinqy cöplectens Enneades: Praemissis earundem
Repertoriis auctis & recognitis ab Ascensio cum authoris Epitomis. Parisiis,
Jehan Petit, 1527. Mit schöner Titeleinfassung (Kinder'Szenen, Ranken-
werk, Porträts u. schreibender Gelehrter), großem Drucker seichen u. zahlr.
großen u. kleinen Initialen, z. T. in Clairobscur-Ausführung und in
Punktiermanier. Ldrbd. 500.—
Die ersten 4 Blätter leicht wurmstichig. — Die erste Weltgeschichte der Renaissance
in antikem Geist und Geschmack.
958 (Salazar, Pedro de.) Hystoria de la guerra y presa de Africa: con la
destruycion de la villa de Monazter, y ysla del Gozo, y perdida de
Tripol de Berberia: con otras muy nueuas cosas. Am Schluß: G Fue
BÜCHER.-KATALOG NR. 392.