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Hauber, Jo. Mich.; Hahn, August Johann von [Oth.]; Burckhardt, Johann Balthasar [Oth.]; Beck, Jakob Christoph [Oth.]; Im Hof, Johann Rudolf [Oth.]
Allerkürzester Beweiß Daß und was Gott seye — Basel: bey Joh. Rud. Im Hof, 1763 [VD18 12241229]

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https://doi.org/10.11588/diglit.55130#0007
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UZ ) o ( M 7


§. I.
AAE^^^ls durch sich selbst nicht ist , das ist durch und von sich selbst
nichts. Wollte man nun keine andere dinge zugeben, als nur
M solche, die durch sich selbst nicht sind, so wäre alles noch in
seinem nichts. Da aber würcklich etwas ist, und der das
läugnet/ es eben durch sein läugnen bewciffet, so müssen nicht
lauter solche dinge seyn, die durch sich selbst nicht sind, son-
dern es muß auch etwas seyn, das durch und von sich selbst nicht nichts,
sondern etwas ist, und durch welches auch alle dinge seyn müssen, die nem-
lich sind, jedoch nicht durch und von sich selbst. Was nun durch und von sich
selbst würcklich ist, und durch welches alle dinge sind, die da würcklich, je-
doch nicht durch sich selbst sind, das heißt GOtt. Demnach muß GOtt seyn,
und wenn nur ein einziges ding würcklich wäre, so müßte dasselbe GOtt
selbst seyn. Gestehet man das würckliche dascyn nur eines einzigen dinges,
bas durch sich selbst nicht ist, ein, wie keiner sein eigenes seyn, und daß er
es durch sich nicht habe, abläugnen kan, so ist ein jeder gezwungen zuzuge,
den, daß GOtt seye.

§. II.
Was durch und von sich selbst nichts ist, das schliesset seine Würcklich-
keit durch und von sich selbst gänzlich und nothwendig aus, denn sonst müßte
man sagen, es wäre durch sich nicht, und wäre gleichwohl durch sich, das
ist aber offenbahr ungereimt. Demnach muß das, was durch sich selbst nicht
ist, weder durch sich selbst etwas seyn, noch auch etwas werden können,
dahero ein ewiges nichts durch sich selber bleiben. Das was andere dinge
zur Würcklichkeit bringet, das bat eine würckliche und thätige Eigenschafft
und Art seines eigenen seyns. Was aber durch sich nicht ist, das ist durch
sich ein ewiges nichts, und kan durch sich keine würckliche Eigenschafft ha-
ben; also kan das, was durch sich nicht ist, von und durch sich selbst an-
dere dinge zur würcklichkeit nicht bringen, ohne daß ein ding vorhanden
seye, das durch sich würcklich ist, und durch welches alle dinge sind, wel-
che zwar durch sich nicht, jedoch würcklich sind; dahero ist offcnbahr, daß
nm allein dinge, die durch sich selbst nicht sind, zugeben wollen, und aller
dinge
 
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