n wir nicht
fahrungen herbeizuführen,
überleben; jeder Ruͤckfa ie politifi
Krankheit waͤre tödtlich für unſern Staat.
Sie werden den Zweiflern an ſeiner Lebens-
fähigkeit keinen Vorſchub leiſten wollen; Sie
werden der Regierung die Mittel nicht ver-
ſagen/ diejenige Organiſation unſerm Armee-
gen alier und neuer Zeit, nach dem Urtheil
der größten Kriegsmaͤnner aller Zeiten, mit
eine weſentliche Bedingung des ächt mili-
täriſchen Geiſtes der Zucht, des Gehorſams,
der Treue, der militäriſchen Ehre iſt. Dieſen
Laien nun einmal mehr vertrauen, als un-
ſich einbilden, eg beſſer zu verſtehen. Zu
keiner Zeit iſt die hohe Bedeutung der ſte-
henden Heere für den Beſtand der Staaten,
ja für die Rettung der Geſellſchaft und der
Civilijation gegen die Invaſtoͤn der Bar-
baren ſo ſichtbar hervorgetreten als in dieſer
verbängnißvollen ſturmbewegten, in der wir
leben. Wir haben unfern Staat zuſam-
menbrechen fehen, weil die Macht, die ihn
huen follte ein Werkzeug ſeines Umfturzes
yer; wir haben geſehen wie er wieder her-
geſtellt ward durch ein Heer, das, dem Rufe
feines Kriegoͤherrn folgend, freudig ſein Le-
ben einſetziẽ für die Reitung eines ihm frem-
den Landes; wir haben geſehen, wie, als
in Wien die kaiferliche Majeſtät in den
in dem Feldlager des Heldengreiſes Radetzky
eine Zuflucht fanden; wir haben geſehen,
wie in Frankreich ſeit Jahren die bewaff-
nete Macht in ihrer feſten Organiſation es
ift, die allein den Staat und die Geſellſchaft.
irägt, eine einzige aufrecht ſiehende Saͤule
mitien unter Ruinen. Eine ſolche weit-
greifende Aufgabe wird das Heer eines
Fleinen Staates allerdings nicht zu löſen
Haben, allein. die Organifation wird bei
aroßen und kleinen Verhältniſſen im Ganzen
die felbe fein müffen, wenn wir wollen, daß
der Geiſt das Militär beſeelen ſoll,
deſſen Träger und Erzeuger eben nur ein
nach gewiffen Regeln gebauter Körper iſt.
Fortfetzung folgt.) ;
Deutſchland.
“ Bruchfal, 15. März. Die Schwurge-
richtsſihongen haben unter dem Vorſttze des
Hofgerichtsraths Benkiſer Preſtinart iſt bei
dem Laudtage begonnen! Die Geſchwornen
hatten ſich mit Ausnahme der vom Gerichts-
hofe für entſchuldigt erflärten Hrn. Müler,
Krebs, Fiſcher und Kirn, alle eingefunden.
Vor den Schranken des Gerichts fland Jo-
ſeph Fiſcher von Oedesbach wegen Raubes.
Derfelbe kam am 6. Dezember v. J. M
einem_Wirihshaufe zu Oberkirch mit dem
ledigen Baͤhrigen Joͤſeph Geiſer von Otten-
hoͤfen zufammen. Rachdem ſie einige Schop-
pen mit einander getrunken und der Ange-
ſchuldigte die Wahrnehmung gemacht hatte,
daß Geiſer einiges Geld bet ſich haͤbe, for-
derte er denſelben auf, mit ihm zu gehen
und Beide begaben ſich ungefähr um S Uhr
Abends auf den Weg nach Oedesbach. Un-
gefähr in der Hälfte des Weges wandte
ſich Filcher plötzlich an ſeinen Begleiter mit
den Worten: Dein Geld oder Dein Leben,
faßte den ſich weigernden viel ſchwächeren
Geiſer an der Guͤrgel, warf ihn zu Boden
und beraubte ihn ſeiner Baarſchaft im Be-
trage von 1 fl 12 tr. Auf das klägliche
Flehen Geiſer's, er moͤge ihm doch ſein Geid
wiedergeben, warf er {hm den lecren Beutel
zu ging, mit raſchen Schrillen auf das Dorf
u und drohte dem ihm folgenden Beraubten,
ihn mit einem vorgehaltenen Meſſer zu er-
fiechen venn er nicht zurügbliebe, Der An-
x
Staatsanwalt Haas, als Vertheidiger O.⸗
G. Adv. Engelhard. Die Sitzung endigte
einer vierjährigen Zuchthausſtrafe verur-
theilte, 2 —
Raſtatt, März Es zeichnet ſich das
öſterreichiſche Officiexebrps ſeit feinem Hier-
ſein durch Wohlthätigkeitſinn ſtets aus, wo-
von es bei den Sammlungen für die hieſige
Suppenanſtalt dadurch den ſprechendſten Be-
weis lieferte, daß von demſelben der Stadt-
behörde zu gedachtem Zwede 240 {l. über-
macht wurden. Rechnet man zu dieſem ſehr
anſehnlichen Geſchenke noch die betrachtlichen
Beiträge, wozu ſich die badiſchen Officiere
und die Eivileinwohnerſchaft namentlich ver-
pflichtete, ſo wird die fehr in Anſpruch ge-
nommene Suppenanſtalt ohne Zuſchuß aus
der gefchwächien Stadtkaſſe bis zu beſſexer
Zeit durchgeführt werden fönnen. (S. M.)
Walldürn Närz. Durch Bekannt-
maͤchung des hieſigen Bezirksamtes wird vor
falſchen Halbguldenſtücken, die im Umlaufe
find, gewarnt; es ſind ſolche badiſche von
1845 und fraukfurter von 1841 und beſte-
ſind in Formen gegoffen, die nach aͤchten
Stücen angefertigt wurden und fett anzu-
4 (Mannb. 35
Frankfurt, 12, März. Die deutſche
Gefellſchaͤft in Neworleans hat folgenden
Rath veröffentlicht und dem hieſigen Ver-
ein zum Schutz der Auswanderct mitge-
theilt, den wir Sie im Intereſſe der ud-
deutſchen Auswanderer in Ihrem vielgele-
ſenen Blatte abzudrucken bitten! „Die Nach-
theile, der Meife über England ſind: daß
der Auswanderer durch die Hände mehre-
rer Beförderer geht und ſein Originalcon-
tract Darunter leiden kann; daß er bei der
Reiſe durch mehrere große Städte um ſo
mehr Gefahr läuft, in der einen oder an-
dern von den gewöhnlichen Zwiſchenläu-
fern hintergangen zu werden; daß er In
England, wenn der Aufenthalt noch ſo furz,
an Fuhrlohn, Zehrgeld, Wohnung und an-
dern in Deutſchland geringfügigen Gegen-
ſtänden ſtets mehr ausgeben wird, als er
ſich beim Antritt der Reiſe vorſtellte, und
baß. er, in Folge ſeiner Unkenntniß der
Sprache, manderlei Widerwärtigkeiten auss
geſetzt iſt; auf Schiffen endlid, die von
England nach Nordamerika gehen, befinden
ſich gewöhntich eine Ueberzahl von Irkaͤn—
dern die oft Schiffsfieber mit ſich gebracht
und nicht ſelten mit den deulſchen Paſſa-
gieren ſich nicht gut vertragen konnten Wir
rathen dagegen vor Allem zur direeten Neber-
fahrt über deutſche Haͤfen und auf deuiſchen
Schiffen, weil dadurch die ſtets mühſame
Reiſe vereinfacht wird und manche Ausga-
ben erſpart werden.“ 5 34
Stuttaart, 15. März. In der heutigen
Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde
von dem neulich von der Regierung einge-
brachten Geſetzentwurf der Art, 1 (Die Un-
giltikeit der Gruͤndrechte als Landesgeſetz
betreffend) mit 53 gegen 33° Stimmen ge?
nehmigt, dagegen der Art. 2 (die öffentlichen
Rechtsverhaͤltniſſe der Israeluen betreffend)
mit 64 gegen 22 Stimmen abgelehnt.
—— — —? —
Muünchen/ 15. März, Sbwohl man vor
einigen Tagen zu der Annahme berechtigt
ſchien, daß wie Ihnen auch von adt-
barer Seite mitgetheilt wurde — Die vor-
handenen Schwierigkeiten des Miniſteriums
die dieſen Bormittag der Hr. Miniſterpräſi-
dex hierauf ſtaltgehabte Miniſterrath wird
mit der obſchwebenden Frage in Berhindung
gebracht. 9 OLD
Berlin, 13. März. Heute hat in der
2. Kammer die Debaͤtte über die Schwur-
gexichte hegonnen. Dieſelbe richtete ſich zu-
erſt im Allgemeinen auf deren Werth und
Bedeutung! Eine Abſchaffung derſelben
wurde von keiner Seite gefordert. Man
cherlei Uebelſtände und Inconvenienzen wohl
bervorgerufen haben koͤnne eg aber nicht
gerechtfertigt fet, dieſelben dem Inſtitute
ſelbſt zur Laſt zu legen, während fie viel-
mehr der Unerfahrenheit bei Handhabung
einer neuen Procedur und einzelnen leicht
zu verbeſſernden Mängeln der Verordnung
zur Laſt ftelen.
Berlin, 14. März. Es wird auch hier
noch einmal in der Flottenangelegenheit eine
Conferenz zwiſchen den Miniftern und dem
erwarteten Bundestagsgefandien Herrn .0..
Bismark Schönhauſen Statt finden, welche
ſich jedoch vorausſichtlich nur auf Detail-
fragen und Referate bẽſchraͤnken wird, da
der allgemeine Geſichtspuntt für die Be-
handlung der Frage hereits aufgeſtellt iſt
und keinerlei Concediren von unſerer Re-
gierung ferner zu erwarten iſt Begreifli-
cherweiſe ändert die Nichttheilnahme Preu-
ßens an dem in Hannover Statt findenden
Congreſſe nichts an den dieffeits in der
Bundestagsfigung vom 6, d. M. gemad=.
ten Propofitionen, betreffend die eventuel-
len Leiſtungen Preußens zur Nordfeeflotte,
Herr v. Biswark wird waͤhrſcheinlich hier
fo lange verweilen, bis ſich die Refultate
der bannoverſchen Conferenz, die den 20
beginnen foll, einiger Maßen überfeben
laffen. Dem Vernehmen nach möchte Bayern
ſich der von Hannover vorgeſchlagenen Auf-
rechthaltungn der Nordſeeflotte günſtig zei-
gen, in anderer Weiſe ſoll dagegen Wür-
temberg geſtimmt ſein. ;
Fraukreich.
X Paris, 13. Närz. Im Publie“
lieft man heute aus der halbofficiellen Fe-
der Cejena’s einen langen Arlikel über oder
vielmehr gegen die Fuſion der zu beweifen
bezweckt, daß das Haus Drleang nur aus
Intereſſe, D, b. um ſeine eonfiseirten Gu-
ter wieder zu erhalien, und keineswegs aus
edleren Triebfedern, ſich zu der bis zu den
Decreten vom 22. Januar haͤrtnäckig ver-
weigerten Annäherung an den Grafen Cham-
bord entſchloſſen habe. Das Wichtigfte aber
ſind dabei die beſtimmten Angaben über das
thatſächliche Zuſtandekommen der Fuſton,
die dem Verfaſſer zufolge jetzt eine ausge-
machte Sache iſt, nachdem ſie von verſchie-
denen Staatemännern lange vergeblich ge-
wunſcht ward.Ales Was der König thut,
wird wohl gethaͤn ſein! hätten die Prinzen
Orleans dem Abgefandten des Oberhaup-
tes des Bourbonenhaufes geantwortet, der
gefommen war, um Mif ihnen über die
Bedingungen ‚einer voͤlligen Verſchmelzung
der politijden und ſonſtigen Intereffen
der beiden Linien der alten. franzöfifchen
Koͤnigsfamilie zu unterhandeln. Dieſe Be-
dingungen werden ſodann im „Public“
nach ſicherer DQuelle“ folgender Maͤßen
Die Nationalfahne wird die-
felbe ſein, wie ſie für die Sectionen voͤn
1789 angenommen worden war, d. h.dret-
farbig mit Lilien in den Feldern! Das
Königtbum Louis Philipp’Ss wird für ſeine
18{ährige Dauer anerkannt. Als ein Prä-
liminaract würde ein officteller Befuͤch des
Herzogs von Nemours in Frohsdorff beim
fahrungen herbeizuführen,
überleben; jeder Ruͤckfa ie politifi
Krankheit waͤre tödtlich für unſern Staat.
Sie werden den Zweiflern an ſeiner Lebens-
fähigkeit keinen Vorſchub leiſten wollen; Sie
werden der Regierung die Mittel nicht ver-
ſagen/ diejenige Organiſation unſerm Armee-
gen alier und neuer Zeit, nach dem Urtheil
der größten Kriegsmaͤnner aller Zeiten, mit
eine weſentliche Bedingung des ächt mili-
täriſchen Geiſtes der Zucht, des Gehorſams,
der Treue, der militäriſchen Ehre iſt. Dieſen
Laien nun einmal mehr vertrauen, als un-
ſich einbilden, eg beſſer zu verſtehen. Zu
keiner Zeit iſt die hohe Bedeutung der ſte-
henden Heere für den Beſtand der Staaten,
ja für die Rettung der Geſellſchaft und der
Civilijation gegen die Invaſtoͤn der Bar-
baren ſo ſichtbar hervorgetreten als in dieſer
verbängnißvollen ſturmbewegten, in der wir
leben. Wir haben unfern Staat zuſam-
menbrechen fehen, weil die Macht, die ihn
huen follte ein Werkzeug ſeines Umfturzes
yer; wir haben geſehen wie er wieder her-
geſtellt ward durch ein Heer, das, dem Rufe
feines Kriegoͤherrn folgend, freudig ſein Le-
ben einſetziẽ für die Reitung eines ihm frem-
den Landes; wir haben geſehen, wie, als
in Wien die kaiferliche Majeſtät in den
in dem Feldlager des Heldengreiſes Radetzky
eine Zuflucht fanden; wir haben geſehen,
wie in Frankreich ſeit Jahren die bewaff-
nete Macht in ihrer feſten Organiſation es
ift, die allein den Staat und die Geſellſchaft.
irägt, eine einzige aufrecht ſiehende Saͤule
mitien unter Ruinen. Eine ſolche weit-
greifende Aufgabe wird das Heer eines
Fleinen Staates allerdings nicht zu löſen
Haben, allein. die Organifation wird bei
aroßen und kleinen Verhältniſſen im Ganzen
die felbe fein müffen, wenn wir wollen, daß
der Geiſt das Militär beſeelen ſoll,
deſſen Träger und Erzeuger eben nur ein
nach gewiffen Regeln gebauter Körper iſt.
Fortfetzung folgt.) ;
Deutſchland.
“ Bruchfal, 15. März. Die Schwurge-
richtsſihongen haben unter dem Vorſttze des
Hofgerichtsraths Benkiſer Preſtinart iſt bei
dem Laudtage begonnen! Die Geſchwornen
hatten ſich mit Ausnahme der vom Gerichts-
hofe für entſchuldigt erflärten Hrn. Müler,
Krebs, Fiſcher und Kirn, alle eingefunden.
Vor den Schranken des Gerichts fland Jo-
ſeph Fiſcher von Oedesbach wegen Raubes.
Derfelbe kam am 6. Dezember v. J. M
einem_Wirihshaufe zu Oberkirch mit dem
ledigen Baͤhrigen Joͤſeph Geiſer von Otten-
hoͤfen zufammen. Rachdem ſie einige Schop-
pen mit einander getrunken und der Ange-
ſchuldigte die Wahrnehmung gemacht hatte,
daß Geiſer einiges Geld bet ſich haͤbe, for-
derte er denſelben auf, mit ihm zu gehen
und Beide begaben ſich ungefähr um S Uhr
Abends auf den Weg nach Oedesbach. Un-
gefähr in der Hälfte des Weges wandte
ſich Filcher plötzlich an ſeinen Begleiter mit
den Worten: Dein Geld oder Dein Leben,
faßte den ſich weigernden viel ſchwächeren
Geiſer an der Guͤrgel, warf ihn zu Boden
und beraubte ihn ſeiner Baarſchaft im Be-
trage von 1 fl 12 tr. Auf das klägliche
Flehen Geiſer's, er moͤge ihm doch ſein Geid
wiedergeben, warf er {hm den lecren Beutel
zu ging, mit raſchen Schrillen auf das Dorf
u und drohte dem ihm folgenden Beraubten,
ihn mit einem vorgehaltenen Meſſer zu er-
fiechen venn er nicht zurügbliebe, Der An-
x
Staatsanwalt Haas, als Vertheidiger O.⸗
G. Adv. Engelhard. Die Sitzung endigte
einer vierjährigen Zuchthausſtrafe verur-
theilte, 2 —
Raſtatt, März Es zeichnet ſich das
öſterreichiſche Officiexebrps ſeit feinem Hier-
ſein durch Wohlthätigkeitſinn ſtets aus, wo-
von es bei den Sammlungen für die hieſige
Suppenanſtalt dadurch den ſprechendſten Be-
weis lieferte, daß von demſelben der Stadt-
behörde zu gedachtem Zwede 240 {l. über-
macht wurden. Rechnet man zu dieſem ſehr
anſehnlichen Geſchenke noch die betrachtlichen
Beiträge, wozu ſich die badiſchen Officiere
und die Eivileinwohnerſchaft namentlich ver-
pflichtete, ſo wird die fehr in Anſpruch ge-
nommene Suppenanſtalt ohne Zuſchuß aus
der gefchwächien Stadtkaſſe bis zu beſſexer
Zeit durchgeführt werden fönnen. (S. M.)
Walldürn Närz. Durch Bekannt-
maͤchung des hieſigen Bezirksamtes wird vor
falſchen Halbguldenſtücken, die im Umlaufe
find, gewarnt; es ſind ſolche badiſche von
1845 und fraukfurter von 1841 und beſte-
ſind in Formen gegoffen, die nach aͤchten
Stücen angefertigt wurden und fett anzu-
4 (Mannb. 35
Frankfurt, 12, März. Die deutſche
Gefellſchaͤft in Neworleans hat folgenden
Rath veröffentlicht und dem hieſigen Ver-
ein zum Schutz der Auswanderct mitge-
theilt, den wir Sie im Intereſſe der ud-
deutſchen Auswanderer in Ihrem vielgele-
ſenen Blatte abzudrucken bitten! „Die Nach-
theile, der Meife über England ſind: daß
der Auswanderer durch die Hände mehre-
rer Beförderer geht und ſein Originalcon-
tract Darunter leiden kann; daß er bei der
Reiſe durch mehrere große Städte um ſo
mehr Gefahr läuft, in der einen oder an-
dern von den gewöhnlichen Zwiſchenläu-
fern hintergangen zu werden; daß er In
England, wenn der Aufenthalt noch ſo furz,
an Fuhrlohn, Zehrgeld, Wohnung und an-
dern in Deutſchland geringfügigen Gegen-
ſtänden ſtets mehr ausgeben wird, als er
ſich beim Antritt der Reiſe vorſtellte, und
baß. er, in Folge ſeiner Unkenntniß der
Sprache, manderlei Widerwärtigkeiten auss
geſetzt iſt; auf Schiffen endlid, die von
England nach Nordamerika gehen, befinden
ſich gewöhntich eine Ueberzahl von Irkaͤn—
dern die oft Schiffsfieber mit ſich gebracht
und nicht ſelten mit den deulſchen Paſſa-
gieren ſich nicht gut vertragen konnten Wir
rathen dagegen vor Allem zur direeten Neber-
fahrt über deutſche Haͤfen und auf deuiſchen
Schiffen, weil dadurch die ſtets mühſame
Reiſe vereinfacht wird und manche Ausga-
ben erſpart werden.“ 5 34
Stuttaart, 15. März. In der heutigen
Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurde
von dem neulich von der Regierung einge-
brachten Geſetzentwurf der Art, 1 (Die Un-
giltikeit der Gruͤndrechte als Landesgeſetz
betreffend) mit 53 gegen 33° Stimmen ge?
nehmigt, dagegen der Art. 2 (die öffentlichen
Rechtsverhaͤltniſſe der Israeluen betreffend)
mit 64 gegen 22 Stimmen abgelehnt.
—— — —? —
Muünchen/ 15. März, Sbwohl man vor
einigen Tagen zu der Annahme berechtigt
ſchien, daß wie Ihnen auch von adt-
barer Seite mitgetheilt wurde — Die vor-
handenen Schwierigkeiten des Miniſteriums
die dieſen Bormittag der Hr. Miniſterpräſi-
dex hierauf ſtaltgehabte Miniſterrath wird
mit der obſchwebenden Frage in Berhindung
gebracht. 9 OLD
Berlin, 13. März. Heute hat in der
2. Kammer die Debaͤtte über die Schwur-
gexichte hegonnen. Dieſelbe richtete ſich zu-
erſt im Allgemeinen auf deren Werth und
Bedeutung! Eine Abſchaffung derſelben
wurde von keiner Seite gefordert. Man
cherlei Uebelſtände und Inconvenienzen wohl
bervorgerufen haben koͤnne eg aber nicht
gerechtfertigt fet, dieſelben dem Inſtitute
ſelbſt zur Laſt zu legen, während fie viel-
mehr der Unerfahrenheit bei Handhabung
einer neuen Procedur und einzelnen leicht
zu verbeſſernden Mängeln der Verordnung
zur Laſt ftelen.
Berlin, 14. März. Es wird auch hier
noch einmal in der Flottenangelegenheit eine
Conferenz zwiſchen den Miniftern und dem
erwarteten Bundestagsgefandien Herrn .0..
Bismark Schönhauſen Statt finden, welche
ſich jedoch vorausſichtlich nur auf Detail-
fragen und Referate bẽſchraͤnken wird, da
der allgemeine Geſichtspuntt für die Be-
handlung der Frage hereits aufgeſtellt iſt
und keinerlei Concediren von unſerer Re-
gierung ferner zu erwarten iſt Begreifli-
cherweiſe ändert die Nichttheilnahme Preu-
ßens an dem in Hannover Statt findenden
Congreſſe nichts an den dieffeits in der
Bundestagsfigung vom 6, d. M. gemad=.
ten Propofitionen, betreffend die eventuel-
len Leiſtungen Preußens zur Nordfeeflotte,
Herr v. Biswark wird waͤhrſcheinlich hier
fo lange verweilen, bis ſich die Refultate
der bannoverſchen Conferenz, die den 20
beginnen foll, einiger Maßen überfeben
laffen. Dem Vernehmen nach möchte Bayern
ſich der von Hannover vorgeſchlagenen Auf-
rechthaltungn der Nordſeeflotte günſtig zei-
gen, in anderer Weiſe ſoll dagegen Wür-
temberg geſtimmt ſein. ;
Fraukreich.
X Paris, 13. Närz. Im Publie“
lieft man heute aus der halbofficiellen Fe-
der Cejena’s einen langen Arlikel über oder
vielmehr gegen die Fuſion der zu beweifen
bezweckt, daß das Haus Drleang nur aus
Intereſſe, D, b. um ſeine eonfiseirten Gu-
ter wieder zu erhalien, und keineswegs aus
edleren Triebfedern, ſich zu der bis zu den
Decreten vom 22. Januar haͤrtnäckig ver-
weigerten Annäherung an den Grafen Cham-
bord entſchloſſen habe. Das Wichtigfte aber
ſind dabei die beſtimmten Angaben über das
thatſächliche Zuſtandekommen der Fuſton,
die dem Verfaſſer zufolge jetzt eine ausge-
machte Sache iſt, nachdem ſie von verſchie-
denen Staatemännern lange vergeblich ge-
wunſcht ward.Ales Was der König thut,
wird wohl gethaͤn ſein! hätten die Prinzen
Orleans dem Abgefandten des Oberhaup-
tes des Bourbonenhaufes geantwortet, der
gefommen war, um Mif ihnen über die
Bedingungen ‚einer voͤlligen Verſchmelzung
der politijden und ſonſtigen Intereffen
der beiden Linien der alten. franzöfifchen
Koͤnigsfamilie zu unterhandeln. Dieſe Be-
dingungen werden ſodann im „Public“
nach ſicherer DQuelle“ folgender Maͤßen
Die Nationalfahne wird die-
felbe ſein, wie ſie für die Sectionen voͤn
1789 angenommen worden war, d. h.dret-
farbig mit Lilien in den Feldern! Das
Königtbum Louis Philipp’Ss wird für ſeine
18{ährige Dauer anerkannt. Als ein Prä-
liminaract würde ein officteller Befuͤch des
Herzogs von Nemours in Frohsdorff beim