71
Mittwoch, 24 DMärz
1852
Berichte werden gratis beigegeben.
Auskunft ertheilt, die Spaltzeile in Petitſchrift 4 fr.
die Beilage - Blatter an.
SHournals 2
Rreis HalbjährIth in Geidelberg: 2 A E A,
woruͤber die Crpedttiom
Kamnierverhandlungen.
Karlsruhe, 17. März, Foriſetzung der
Discuflion der 2. Kammer über den Militär-
etat.
Gen eralmaor v. Roggenbach: In Bes
treff des Abzugs von 1060 fl. sub a deziehe
ich mich auf das von mir oben Geſagte;
in. Betreff der 10,000 fl., die Vermehrung der
Zahl der Leutnante betreffend, muß ich be-
merfen, daß bei nur kurzer Lräſenzeit dex
Mannſchaft die Cadres an Offizieken und
Unteroifizieren ſtark ſein müffen, wenn die
Truppen irgend einen Halt haben ſollen.
Die Kriegsverwaltung kann alſo zu Ddem
Strich der 10,000; fl. ihre Zukimmung nicht
geben. Wir erklaͤren im SGegentheil, daß,
ſobald die nöihige Zahl von Alptranten her-
angebildet ift,. wir die Leutnantoſtellen auf
unfere. Veraͤntwortung hin beſetzen werden.
Bär von Karlsruhe! Wir ſind hier an et-
nem Haupipunkt des Etats, der auf das
Gelingen der Neorganifation. des Armee-
corps vom eniſchiedenſten Einfluß iſt. Ich
ſtelle daher den Antrag auf Bewiligung
der Regierungsforderung. Hoffmcku: Es
werden jetzt 59 Offizicre mehr gefordert;
wir bewilligen 39, mit Rückficht darauf, daß
der Dienſtſtand Fünftig noch geringer wer-
den wird als frbt. Ich glaube aber nicht,
daͤß man ſo viele nöthig hat. Generalma-
jor v. Roggenbach? Ihre vexehrliche
Loͤmmifſion will per Kompagnie 3'/2 Of-
ſtziere bewilligen, Entwedex abex ſind 4
Sffiziere für eine Kompagnie nothwendig,
oder ſie ſind es nicht. Schaaff von Mos-
baͤch! Wenn es zur Zeit an Aſpiranten fehlt,
ſo wird eben von der Bewilligang kein Ge-
hrauch gemacht; es wird aber im Laufe der
Budgetperiode immerhin moglich ſein dieſe
Stellen zu beſetzen und daß es zweckmä-
ßig iſt, darüber ſind die Techniker einig.
Die Ausbildung und Diseiplin der Zrup-
pen verlangt es; es iſt nothwendig, wenn
zwiſchen Offzier und Soldat ein engexes
Verhältniß ſich bilden foll, Ich bin für den
Antrag Bär’s, Oberſtleutnant v. Böckh:
Der Hr. Berichterflatter nennt Alles eine
Vermehrung, was über den Effektivetat von
1851 hinausgeht. Was mar der Effektive-
tat von 1851?. Das Product der Noth.
Wenn man die Zahl der Offiziere nach dein
Effektipetat annimmt, ſo find es nur 33,
deuͤn inzwiſchen hat eine Beförderung zu
Offtzieren ſtattgefunden, und dieſe 33 Stel-
len werden wir wohl beſetzen können. Was
die Bundesverfaffung betrifft, fo hat der
Bund ſchon im Jahr 1828 beantragt, bei
allen Kompagnien 4 Offiziere, anzuͤſtellen;
und in den Jahren 1840, 1843 und 1845
wurde die Regierung vom Bund aus drin-
gend erfucht, hierauf Rückficht zu nehmen.
Man that e8 nicht aus Gründen der Deko-
nomie. Die Erfaͤhrung zeigte, wie noth-
woendig es iſt tüchtige Cadres zu haben;
überall ſtrebt man die Zahl der Offiziere
zu vermehren. — Plag und Bifſing
fprechen für den Antrag auf Bewilligung;
Regenauer mact den Vermittlungsvor-
fchlag, für das erſte Jahr der Budgetperiode
5000 fl., für das zweite Die volle Summe
amit 10,000 fl zu bewilligen. Dieſer An-
trag, mit dem der Chef des Kriegsminifte-
riunis ſich einverſtanden erklärt, wird von
der Kammer angenemmen mit großer
Mehrheit. — Präfident: Es fommen
nun 167,507. fl an ‚Dder Erhöhung des
Dienſtſtandes der Mannfehaft. — SGeneral-
major v. Roggenbach: Sie haben dieſe
Summe dem außerordentlihen Budget Über-
wiefen; ich fühle mich aber zu der Erklä-
rung verpflichtet, baßı jie keinen blos vor-
hern Prätjenzftand tft, guch abgeſehen von
der mulitärifchen und disciplinariſchen Aus-
bildung, nicht auszufommen. Ich bitte zu
bedenken, daß wır 1900 Mann Infanterie
naͤch Raſtatt zu geben. haben, daß waͤhrend
ber erſten Monate der Recrutenausbildung
die Recruten nicht zur Beſatzungsmannſchaft
gerechnet werden können daͤß jJomit für die
übrigen Garntſonen höchſtens 800 Mann
übrig bleiben, wenn man einen Prälenzſtand
von 2700 Mann annimmi.! Daͤß Dies für
den Dienſt nicht genügt, bedarf feines Bewei-
— Hoffmannz: über die Frage, ob der
Dienfiftand, wie er jetzt ifk, auch künftig
bleiben ſoll, hat die nächſte Kammer zu ent-
ſcheiden. Ich für meine Perſen halkte es
nicht für noͤthig. Inzwiſchen wird ſich nach
uuferer Bersilligung der Dienſtſtand doch
auf 90. Mann pers@ompagnie. belaufen, wo-
mit man augreıchen Fönnte. Geh. Kriegs-
rath Bogelmann: Die Commiſſion ſtreicht
600 fl. an der Ferderung für Wilitärarzte,
und 500 , an der Cintheilung der Rech-
nungsbeamten in die Beſoldungs-Klaſſen.
Shre Commiſſion hält den Oberarzt der
Schüßenabsheilung für entbehrlich; die Mi-
litär verwallung hält ihn für nothwendig,
und er iſt bereits angeſtellt! Auch hier iſt
die Vergieichung mit anderen Staaͤten nicht
Bedürfniſſen zu ridhten und nach den Er-
fahrungen der Jahre 1848/49 zu handeln;
wir mülfen ung fagen, Daß, wenn eine Mo-
bilmadung eintritt, wir Außer den hier ver-
langten Äerzten noch weitere 26 fuͤr die
Spitäler und Munitionscolonnen bedürfen.
Diefe haben wir ausgelebt;z noch weiter
fönnen. wir nicht zurüdgeben, Es iſt eine
Gewiſſenefrage! Sie berufen ſich auf Preu-
ßen. Hier iſt neueſtens beſtimmt, daßz?
Lerzie für jebes Regiment, bei jedem Re-
ſerveregiment 5, und bei jedem Cavallexie-
regiment 2— 3 Aerzte angeſtellt werden.
Wir verlangen 2 Aerzte per Balaillon. Bis
jetzt haben wir Aerzle, die zum Theil keine
Vicenz für innere Heilkunde haben, zum Zheil
beſchräntte! Wir werden kuͤnftig nur
ſolche anſtellen, die volle Licenz haben. Was
den zweiten Punkt betrifft, fo if die Summe
Die
Kriegsverwaltung hat mehr Regimentsquar-
tiermeifter in den Etat aufgenommen, weil
ſie im Intereffe, des Dienfies einen fort
währenden Wechfel hinſichtlich dieſer Beamten
haben muß. — Hoffmann: Aug wenn
wir noch wehr Nerzie ftreichen, haben wir
noch mehr ais Preußen, Geh. Kriegs-
rath Bogelmann: Preußen hat zu 3 Ba-
taillonen 7 Aerzte. — Mathy: Die Com-
miſſion iſt der Meinung, daß ein Arzt für
die Schaͤtzenabtheilung nicht nothwendig ſei-
weil ohne den Generaͤlſtabsarzt noch S Mili-
tärärzte vorhanden find. Oberſtleutnant
. Boöckh: Es iſt ganz gegen alle militäs
riſchen Grundſaͤtze, Truppentheile auf fonſt
Horniſt zum Abmarſch dläſt, ſo muß der Arzt
wiffen, wohin er gehört. Geh Kriegsrath -
VBogelmann:; Wie weit man fommt, wenn
man Aerzte leihen muß, das haben wir auch
erfahren. Wir werden es nicht mehr ſo weit
fommen laſſen. — Mathy:; Wir machen
das Budaet für den Frieden; der Krieg
macht es ſich ſelbſt. Schaaff v. Mos-
bach: Der Abg. Mathy hat auf einem frü-
hern Landtag bei ähnlicher Discuſſion die
Kammer gewarnt, an dieſem Orte nicht zu
ſparen; „fie ſolle bedenken, daß ſie dieſe
Mittel nicht der Kriegsverwaltung entziehe,
fondern den Söhnen ihrer Mitbürger.“
Sch thkile dieſe Anſicht und unterfiüße den
Lilirag auf Herſtellung dex Negierungsfor-
derung. — Mathy: Die Thatſache iſt
richtig; allein damals haͤtte die Lammer
eine bedeutende Verſtärkung der Truppen
zugelaffen obne Vermehrung des Perſonals
der Saͤnitaͤtsbeemten! Hreute find. Yerste
genug da. — Bei der run erfolgenden Ab-
fimmung wird der Antrag des Abg. Bär
abgelehnt. Die übrigen Anträge der Com-
wiſſton werden gleichfalls angenommen. —
3, a NMeiter-VBrigade-Commando.
Forderung: 6808 fl. Antrag der Commif»
ſton: 6398 fl. jährlich. Angenammen. —
3.b. Reitexregimenter! Fordevungs
537,162 fl. Antrag der Commiffion: für
jedes der beiden Yahre die Ferderung nach
Abzug von 690 fl. am Etat der Comman-
deurẽ und Stabsofficiere und von 3515 fl.
an der Erhöhung des Dienſtſtandes für Un-
berittene zu bewilligen. — Generalmajor v.
Roggenbacdh: In Betreff der letzten Po-
ſilion muß ich bemerken daß die Kriegsver-
waltung eine ſolche Verminderung im Dienſt-
ſtand nur für den Fall zugeſtehen kann, daß
die Erſparniſſe, welche im Laufe des Jahres
durch Abgang von Pferden und durch Be-
urlaubungen von Mannſchaft ſich ergeben,
zur Erhoͤhung des Dienſtſtandes waͤhrend
der Dauer der Exereierzeit verwendet wer-
den dürfenz denn es iſt nothwendig, daß
die Schwadronen eine gewiſſe Stärke haben,
um Üebungen maͤchen zu fönnen. Eine ſolche
Vermehrung iſt nothwendig, weil immer
mehr Mannſchaft abgebt, alg Pferdez in
Folge von Erkrankungen müſſen Leute zu
Dienften verwendet werden welchẽ momentan
nicht entbehrt werden können. Die Pferde-
zabl iſt ſo bemeffen, wie ſie zur praktiſchen
Formirung einer Schwadron nothwendig iſt,
und alg nothwendig erſcheint es, daß zur
Exercierzeit einige Mann über den Dienfts
fiand vorhanden find. — Die Kammer nimm£
pierauf, da Fein anderer Antrag geftellt i{f,
den der Commiſſion an. . (Schl. folgt)
Karlsruhe, 20. März. 43, Sitzung der
2 7 A
taatsrath Freiherr 9. Marıa *
M Folge Höchfter
net der Kammer, daß in
Entſchließhung Sr, f Hoheit deS Öroßher-
30g8 Der Landrag nody m Laufe dieſes
Mittwoch, 24 DMärz
1852
Berichte werden gratis beigegeben.
Auskunft ertheilt, die Spaltzeile in Petitſchrift 4 fr.
die Beilage - Blatter an.
SHournals 2
Rreis HalbjährIth in Geidelberg: 2 A E A,
woruͤber die Crpedttiom
Kamnierverhandlungen.
Karlsruhe, 17. März, Foriſetzung der
Discuflion der 2. Kammer über den Militär-
etat.
Gen eralmaor v. Roggenbach: In Bes
treff des Abzugs von 1060 fl. sub a deziehe
ich mich auf das von mir oben Geſagte;
in. Betreff der 10,000 fl., die Vermehrung der
Zahl der Leutnante betreffend, muß ich be-
merfen, daß bei nur kurzer Lräſenzeit dex
Mannſchaft die Cadres an Offizieken und
Unteroifizieren ſtark ſein müffen, wenn die
Truppen irgend einen Halt haben ſollen.
Die Kriegsverwaltung kann alſo zu Ddem
Strich der 10,000; fl. ihre Zukimmung nicht
geben. Wir erklaͤren im SGegentheil, daß,
ſobald die nöihige Zahl von Alptranten her-
angebildet ift,. wir die Leutnantoſtellen auf
unfere. Veraͤntwortung hin beſetzen werden.
Bär von Karlsruhe! Wir ſind hier an et-
nem Haupipunkt des Etats, der auf das
Gelingen der Neorganifation. des Armee-
corps vom eniſchiedenſten Einfluß iſt. Ich
ſtelle daher den Antrag auf Bewiligung
der Regierungsforderung. Hoffmcku: Es
werden jetzt 59 Offizicre mehr gefordert;
wir bewilligen 39, mit Rückficht darauf, daß
der Dienſtſtand Fünftig noch geringer wer-
den wird als frbt. Ich glaube aber nicht,
daͤß man ſo viele nöthig hat. Generalma-
jor v. Roggenbach? Ihre vexehrliche
Loͤmmifſion will per Kompagnie 3'/2 Of-
ſtziere bewilligen, Entwedex abex ſind 4
Sffiziere für eine Kompagnie nothwendig,
oder ſie ſind es nicht. Schaaff von Mos-
baͤch! Wenn es zur Zeit an Aſpiranten fehlt,
ſo wird eben von der Bewilligang kein Ge-
hrauch gemacht; es wird aber im Laufe der
Budgetperiode immerhin moglich ſein dieſe
Stellen zu beſetzen und daß es zweckmä-
ßig iſt, darüber ſind die Techniker einig.
Die Ausbildung und Diseiplin der Zrup-
pen verlangt es; es iſt nothwendig, wenn
zwiſchen Offzier und Soldat ein engexes
Verhältniß ſich bilden foll, Ich bin für den
Antrag Bär’s, Oberſtleutnant v. Böckh:
Der Hr. Berichterflatter nennt Alles eine
Vermehrung, was über den Effektivetat von
1851 hinausgeht. Was mar der Effektive-
tat von 1851?. Das Product der Noth.
Wenn man die Zahl der Offiziere nach dein
Effektipetat annimmt, ſo find es nur 33,
deuͤn inzwiſchen hat eine Beförderung zu
Offtzieren ſtattgefunden, und dieſe 33 Stel-
len werden wir wohl beſetzen können. Was
die Bundesverfaffung betrifft, fo hat der
Bund ſchon im Jahr 1828 beantragt, bei
allen Kompagnien 4 Offiziere, anzuͤſtellen;
und in den Jahren 1840, 1843 und 1845
wurde die Regierung vom Bund aus drin-
gend erfucht, hierauf Rückficht zu nehmen.
Man that e8 nicht aus Gründen der Deko-
nomie. Die Erfaͤhrung zeigte, wie noth-
woendig es iſt tüchtige Cadres zu haben;
überall ſtrebt man die Zahl der Offiziere
zu vermehren. — Plag und Bifſing
fprechen für den Antrag auf Bewilligung;
Regenauer mact den Vermittlungsvor-
fchlag, für das erſte Jahr der Budgetperiode
5000 fl., für das zweite Die volle Summe
amit 10,000 fl zu bewilligen. Dieſer An-
trag, mit dem der Chef des Kriegsminifte-
riunis ſich einverſtanden erklärt, wird von
der Kammer angenemmen mit großer
Mehrheit. — Präfident: Es fommen
nun 167,507. fl an ‚Dder Erhöhung des
Dienſtſtandes der Mannfehaft. — SGeneral-
major v. Roggenbach: Sie haben dieſe
Summe dem außerordentlihen Budget Über-
wiefen; ich fühle mich aber zu der Erklä-
rung verpflichtet, baßı jie keinen blos vor-
hern Prätjenzftand tft, guch abgeſehen von
der mulitärifchen und disciplinariſchen Aus-
bildung, nicht auszufommen. Ich bitte zu
bedenken, daß wır 1900 Mann Infanterie
naͤch Raſtatt zu geben. haben, daß waͤhrend
ber erſten Monate der Recrutenausbildung
die Recruten nicht zur Beſatzungsmannſchaft
gerechnet werden können daͤß jJomit für die
übrigen Garntſonen höchſtens 800 Mann
übrig bleiben, wenn man einen Prälenzſtand
von 2700 Mann annimmi.! Daͤß Dies für
den Dienſt nicht genügt, bedarf feines Bewei-
— Hoffmannz: über die Frage, ob der
Dienfiftand, wie er jetzt ifk, auch künftig
bleiben ſoll, hat die nächſte Kammer zu ent-
ſcheiden. Ich für meine Perſen halkte es
nicht für noͤthig. Inzwiſchen wird ſich nach
uuferer Bersilligung der Dienſtſtand doch
auf 90. Mann pers@ompagnie. belaufen, wo-
mit man augreıchen Fönnte. Geh. Kriegs-
rath Bogelmann: Die Commiſſion ſtreicht
600 fl. an der Ferderung für Wilitärarzte,
und 500 , an der Cintheilung der Rech-
nungsbeamten in die Beſoldungs-Klaſſen.
Shre Commiſſion hält den Oberarzt der
Schüßenabsheilung für entbehrlich; die Mi-
litär verwallung hält ihn für nothwendig,
und er iſt bereits angeſtellt! Auch hier iſt
die Vergieichung mit anderen Staaͤten nicht
Bedürfniſſen zu ridhten und nach den Er-
fahrungen der Jahre 1848/49 zu handeln;
wir mülfen ung fagen, Daß, wenn eine Mo-
bilmadung eintritt, wir Außer den hier ver-
langten Äerzten noch weitere 26 fuͤr die
Spitäler und Munitionscolonnen bedürfen.
Diefe haben wir ausgelebt;z noch weiter
fönnen. wir nicht zurüdgeben, Es iſt eine
Gewiſſenefrage! Sie berufen ſich auf Preu-
ßen. Hier iſt neueſtens beſtimmt, daßz?
Lerzie für jebes Regiment, bei jedem Re-
ſerveregiment 5, und bei jedem Cavallexie-
regiment 2— 3 Aerzte angeſtellt werden.
Wir verlangen 2 Aerzte per Balaillon. Bis
jetzt haben wir Aerzle, die zum Theil keine
Vicenz für innere Heilkunde haben, zum Zheil
beſchräntte! Wir werden kuͤnftig nur
ſolche anſtellen, die volle Licenz haben. Was
den zweiten Punkt betrifft, fo if die Summe
Die
Kriegsverwaltung hat mehr Regimentsquar-
tiermeifter in den Etat aufgenommen, weil
ſie im Intereffe, des Dienfies einen fort
währenden Wechfel hinſichtlich dieſer Beamten
haben muß. — Hoffmann: Aug wenn
wir noch wehr Nerzie ftreichen, haben wir
noch mehr ais Preußen, Geh. Kriegs-
rath Bogelmann: Preußen hat zu 3 Ba-
taillonen 7 Aerzte. — Mathy: Die Com-
miſſion iſt der Meinung, daß ein Arzt für
die Schaͤtzenabtheilung nicht nothwendig ſei-
weil ohne den Generaͤlſtabsarzt noch S Mili-
tärärzte vorhanden find. Oberſtleutnant
. Boöckh: Es iſt ganz gegen alle militäs
riſchen Grundſaͤtze, Truppentheile auf fonſt
Horniſt zum Abmarſch dläſt, ſo muß der Arzt
wiffen, wohin er gehört. Geh Kriegsrath -
VBogelmann:; Wie weit man fommt, wenn
man Aerzte leihen muß, das haben wir auch
erfahren. Wir werden es nicht mehr ſo weit
fommen laſſen. — Mathy:; Wir machen
das Budaet für den Frieden; der Krieg
macht es ſich ſelbſt. Schaaff v. Mos-
bach: Der Abg. Mathy hat auf einem frü-
hern Landtag bei ähnlicher Discuſſion die
Kammer gewarnt, an dieſem Orte nicht zu
ſparen; „fie ſolle bedenken, daß ſie dieſe
Mittel nicht der Kriegsverwaltung entziehe,
fondern den Söhnen ihrer Mitbürger.“
Sch thkile dieſe Anſicht und unterfiüße den
Lilirag auf Herſtellung dex Negierungsfor-
derung. — Mathy: Die Thatſache iſt
richtig; allein damals haͤtte die Lammer
eine bedeutende Verſtärkung der Truppen
zugelaffen obne Vermehrung des Perſonals
der Saͤnitaͤtsbeemten! Hreute find. Yerste
genug da. — Bei der run erfolgenden Ab-
fimmung wird der Antrag des Abg. Bär
abgelehnt. Die übrigen Anträge der Com-
wiſſton werden gleichfalls angenommen. —
3, a NMeiter-VBrigade-Commando.
Forderung: 6808 fl. Antrag der Commif»
ſton: 6398 fl. jährlich. Angenammen. —
3.b. Reitexregimenter! Fordevungs
537,162 fl. Antrag der Commiffion: für
jedes der beiden Yahre die Ferderung nach
Abzug von 690 fl. am Etat der Comman-
deurẽ und Stabsofficiere und von 3515 fl.
an der Erhöhung des Dienſtſtandes für Un-
berittene zu bewilligen. — Generalmajor v.
Roggenbacdh: In Betreff der letzten Po-
ſilion muß ich bemerken daß die Kriegsver-
waltung eine ſolche Verminderung im Dienſt-
ſtand nur für den Fall zugeſtehen kann, daß
die Erſparniſſe, welche im Laufe des Jahres
durch Abgang von Pferden und durch Be-
urlaubungen von Mannſchaft ſich ergeben,
zur Erhoͤhung des Dienſtſtandes waͤhrend
der Dauer der Exereierzeit verwendet wer-
den dürfenz denn es iſt nothwendig, daß
die Schwadronen eine gewiſſe Stärke haben,
um Üebungen maͤchen zu fönnen. Eine ſolche
Vermehrung iſt nothwendig, weil immer
mehr Mannſchaft abgebt, alg Pferdez in
Folge von Erkrankungen müſſen Leute zu
Dienften verwendet werden welchẽ momentan
nicht entbehrt werden können. Die Pferde-
zabl iſt ſo bemeffen, wie ſie zur praktiſchen
Formirung einer Schwadron nothwendig iſt,
und alg nothwendig erſcheint es, daß zur
Exercierzeit einige Mann über den Dienfts
fiand vorhanden find. — Die Kammer nimm£
pierauf, da Fein anderer Antrag geftellt i{f,
den der Commiſſion an. . (Schl. folgt)
Karlsruhe, 20. März. 43, Sitzung der
2 7 A
taatsrath Freiherr 9. Marıa *
M Folge Höchfter
net der Kammer, daß in
Entſchließhung Sr, f Hoheit deS Öroßher-
30g8 Der Landrag nody m Laufe dieſes