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Geier , Charakteristik des Handeis.
zur Sprache gekommen ist, doch ihr Verdienstliches hat, in-
dem sie manche neue von den Anhängern jenes Systems ange-
führte Gründe berücksichtigt, und neue Gegengründe wider
sie aufführt. Die Aufhebuug aber ZöHe wird für wünschens-
werth, und ihr Ersatz durch directe Steuern für leicht zu be-
werkstelligen erklärt; Rec. glaubt, dafs man, bei der Ab-
schaffung der Zölle, wofern nicht auch die inneren Consmn-
tionsauhagen ganz umgeändert würden, nicht umhin könnte,
einen Theil der ersteren durch eine in der Form der letzteren
zu erhebende Steuer zu ersetzen, theils um, wenn inländische
Waaren derselben Art einer Accise unterliegen, die Erzeuger
derselben nicht gegen den ausländischen Froducenten zu ver-
kürzen , theils um nicht auf eine Besteurung des Luxus zu
verzichten , die bei der unvermeidlichen Ungenauigkeit der
Einkommenssteuern nicht füglich zu entbehren ist. — Hier-
auf werden die Mafsregeln, welche zurFörderung des Handels
mit gutem Erfolge getroffen werden, durchgegangen; sie be-
ziehen sich j.) auf Freiheit des Handels, 2) auf Sicherheit des-
selben, 3) auf erleichternde und beschleunigende Anstalten.
Bei l) wird eifrig für die Freiheit des inneren und äufsereu
Handels gestritten, womit im Ganzen Rec. einverstanden ist;
nur scheint es ihm, als oh besondere Verhältnisse eines Lan-
des, die das plötzliche Abgehen von einem lange Zeit betre-
tenen Wege unräthlich machen können, mehr Berücksichtigung
verdient hätten. Unter 3) werden auch die Gründe für und
wider die Messen abgehandelt, woraus der Verf. das Ergehnils
zieht, es wäre thöricht, neue Messen stiften zu wollen, die
vorhandenen aber solle man nicht stören, sondern fortdauernd
Begünstigen, und es der Zeit überlassen, oh sie von selbst
aufhören. Hiebei hätte aus Vincens der gänzliche Verfall
der ehedem berühmten Messe von Novi. der Untergang der
vier Lyoner Messen und das Sinken der Messe von Beaucaire
angeführt werden können; jene Regel aber ist vollkommen
zu billigen. Märkte für besondere Arten von Waaren, z. B.
Seiden-, Wollen-, Pferde-Märkte u.s. w., dürfen mit den
eigentlichen Messen nicht vermengt werden, indem sie weit
weniger gegen sich haben, als diese; England hat keine Mes-
sen, aber viele solche Märkte.
Ai. H. RaH.
Geier , Charakteristik des Handeis.
zur Sprache gekommen ist, doch ihr Verdienstliches hat, in-
dem sie manche neue von den Anhängern jenes Systems ange-
führte Gründe berücksichtigt, und neue Gegengründe wider
sie aufführt. Die Aufhebuug aber ZöHe wird für wünschens-
werth, und ihr Ersatz durch directe Steuern für leicht zu be-
werkstelligen erklärt; Rec. glaubt, dafs man, bei der Ab-
schaffung der Zölle, wofern nicht auch die inneren Consmn-
tionsauhagen ganz umgeändert würden, nicht umhin könnte,
einen Theil der ersteren durch eine in der Form der letzteren
zu erhebende Steuer zu ersetzen, theils um, wenn inländische
Waaren derselben Art einer Accise unterliegen, die Erzeuger
derselben nicht gegen den ausländischen Froducenten zu ver-
kürzen , theils um nicht auf eine Besteurung des Luxus zu
verzichten , die bei der unvermeidlichen Ungenauigkeit der
Einkommenssteuern nicht füglich zu entbehren ist. — Hier-
auf werden die Mafsregeln, welche zurFörderung des Handels
mit gutem Erfolge getroffen werden, durchgegangen; sie be-
ziehen sich j.) auf Freiheit des Handels, 2) auf Sicherheit des-
selben, 3) auf erleichternde und beschleunigende Anstalten.
Bei l) wird eifrig für die Freiheit des inneren und äufsereu
Handels gestritten, womit im Ganzen Rec. einverstanden ist;
nur scheint es ihm, als oh besondere Verhältnisse eines Lan-
des, die das plötzliche Abgehen von einem lange Zeit betre-
tenen Wege unräthlich machen können, mehr Berücksichtigung
verdient hätten. Unter 3) werden auch die Gründe für und
wider die Messen abgehandelt, woraus der Verf. das Ergehnils
zieht, es wäre thöricht, neue Messen stiften zu wollen, die
vorhandenen aber solle man nicht stören, sondern fortdauernd
Begünstigen, und es der Zeit überlassen, oh sie von selbst
aufhören. Hiebei hätte aus Vincens der gänzliche Verfall
der ehedem berühmten Messe von Novi. der Untergang der
vier Lyoner Messen und das Sinken der Messe von Beaucaire
angeführt werden können; jene Regel aber ist vollkommen
zu billigen. Märkte für besondere Arten von Waaren, z. B.
Seiden-, Wollen-, Pferde-Märkte u.s. w., dürfen mit den
eigentlichen Messen nicht vermengt werden, indem sie weit
weniger gegen sich haben, als diese; England hat keine Mes-
sen, aber viele solche Märkte.
Ai. H. RaH.