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Horaz erste Epistel von Schmid.
Der HornttHS Fldccm Erste EpUteZ des ersten
Düc/ii) erkort voM 2 iteodor J'c/mdd, O&erZeArer Mnt Cym-
nnr:HMt zn HaHerstadt. HniAerrtadt, &ei C. Dr^jo-emaMM. 1324.
38A. ingr. 8. 6 Gr.
Wir müssen es mit dem Hm. Verf. beklagen, aafs, so
sehr auch in neueren Zeiten die lyrischen Dichtungen des Ho-
ratius bearbeitet worden sind, dagegen die Episteln — doch
unstreitig das vorzüglichste, was uns der Dichter hinterlas-
sen — desto weniger Bearbeiter gefunden haben. Um so er-
wünschter aber mufs uns jeder Beitrag seyn, wenn er auch
nur die Bearbeitung einer einzelnen Epistel enthält, indem da-
durch am besten eine vollständige, dem jetzigen Standpunkte
der Wissenschaft entsprechende Bearbeitung sämmtlicher Epi-
steln möglich gemacht und vorbereitet wird. Bis jetzt sind
wir aber im Ganzen von nur wenig Episteln so glücklich ge-
wesen, einzelne Bearbeitungen zu erhalten. Unter ihnen
nehmen jedoch unstreitig die gelehrten und umfassenden Bear-
beitung der ersten und zehnten Epistel des ersten Buchs von
Obbarius die erste Stelle ein. Nach dem von Heindorf in
den Satiren des Horatius gelieferten Muster hat in gleicher
Weise Zell eine Bearbeitung der ersten Epistel des ersten
Buchs (Heidelberg, bei OsWaid. j8l9.) geliefert. Unser
Veif. bedauert in einer Nachschrift, dafserzu spät, erst
als seine Arbeit schon vollendet war , durch die Vorrede von
Obbarius zur Ausgabe der zehnten Epistel, Kenntnifs von
Ebendesselben Bearbeitung der ersten Epistel erhalten *).
Indessen sind die Bearbeitungen der Horazischen Briefe durch
Obbarius (deren Fortsetzung wir freilich nicht genug wün-
schen können) von der unsers Verf. in Anlage eben so wie in
Zweck und Bestimmung verschieden , da man sie mit Recht
gelehrte , vollständig Alles enthaltende Ausgaben nennen
dürfte. Der Verf. vorliegender Bearbeitung verbindet damit
aber einen ganz anderen Zweck, und hat dabei ganz andere
Absichten. Eben so wenig für gelehrte Philologen
wollte er schreiben, als andererseits eine eigentliche
Schulausgabeliefern. Jünglinge vielmehr, und Freunde
des Horatius, welche sich diese Dichtungen zum Gegenstand
des Privatfleifses wählen und denen es an den besseren , be-
sonders älteren Hülfsmit^ln fehle, diese sind es, für welche
*) Auch Ree. kennt diese Bearbeitung bis jetzt nur aus Ankündi-
grnigen.
Horaz erste Epistel von Schmid.
Der HornttHS Fldccm Erste EpUteZ des ersten
Düc/ii) erkort voM 2 iteodor J'c/mdd, O&erZeArer Mnt Cym-
nnr:HMt zn HaHerstadt. HniAerrtadt, &ei C. Dr^jo-emaMM. 1324.
38A. ingr. 8. 6 Gr.
Wir müssen es mit dem Hm. Verf. beklagen, aafs, so
sehr auch in neueren Zeiten die lyrischen Dichtungen des Ho-
ratius bearbeitet worden sind, dagegen die Episteln — doch
unstreitig das vorzüglichste, was uns der Dichter hinterlas-
sen — desto weniger Bearbeiter gefunden haben. Um so er-
wünschter aber mufs uns jeder Beitrag seyn, wenn er auch
nur die Bearbeitung einer einzelnen Epistel enthält, indem da-
durch am besten eine vollständige, dem jetzigen Standpunkte
der Wissenschaft entsprechende Bearbeitung sämmtlicher Epi-
steln möglich gemacht und vorbereitet wird. Bis jetzt sind
wir aber im Ganzen von nur wenig Episteln so glücklich ge-
wesen, einzelne Bearbeitungen zu erhalten. Unter ihnen
nehmen jedoch unstreitig die gelehrten und umfassenden Bear-
beitung der ersten und zehnten Epistel des ersten Buchs von
Obbarius die erste Stelle ein. Nach dem von Heindorf in
den Satiren des Horatius gelieferten Muster hat in gleicher
Weise Zell eine Bearbeitung der ersten Epistel des ersten
Buchs (Heidelberg, bei OsWaid. j8l9.) geliefert. Unser
Veif. bedauert in einer Nachschrift, dafserzu spät, erst
als seine Arbeit schon vollendet war , durch die Vorrede von
Obbarius zur Ausgabe der zehnten Epistel, Kenntnifs von
Ebendesselben Bearbeitung der ersten Epistel erhalten *).
Indessen sind die Bearbeitungen der Horazischen Briefe durch
Obbarius (deren Fortsetzung wir freilich nicht genug wün-
schen können) von der unsers Verf. in Anlage eben so wie in
Zweck und Bestimmung verschieden , da man sie mit Recht
gelehrte , vollständig Alles enthaltende Ausgaben nennen
dürfte. Der Verf. vorliegender Bearbeitung verbindet damit
aber einen ganz anderen Zweck, und hat dabei ganz andere
Absichten. Eben so wenig für gelehrte Philologen
wollte er schreiben, als andererseits eine eigentliche
Schulausgabeliefern. Jünglinge vielmehr, und Freunde
des Horatius, welche sich diese Dichtungen zum Gegenstand
des Privatfleifses wählen und denen es an den besseren , be-
sonders älteren Hülfsmit^ln fehle, diese sind es, für welche
*) Auch Ree. kennt diese Bearbeitung bis jetzt nur aus Ankündi-
grnigen.