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Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Hrsg.]
Neue Heidelberger Jahrbücher — 18.1914

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Schneider, Franz: Beiträge zur Geschichte der Heidelberger Romantik
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Funk, Martin J.: Der Kampf der merkantilistischen mit der physiokratischen Doktrin in der Kurpfalz
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https://doi.org/10.11588/diglit.31256#0109
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Der Kampf der merkantilistisclien mit der pliysio-
kratischen Doktrin in der Knrpfalz.

Yon

Martin Josef Funk.

EINLEITUNG.

Territorium, politische, religiöse, wirtschaftliche und
wissenschaftlicheYerhältnisse der damaligen Kurpfalz.

Es war ein bedeutsames historisches Ereignis für die kurfürstlich-
pfälzischen Besitzungen, als Karl Theodor im Jahre 1743 die Zügel
der Kegierung übernahm. Eine Zeit neuer Blüte schien für den pfälzi-
schen Untertan bevorzustehen *).

Keine Mittel damaliger kurpfälzischer Kegierungskunst zur Hebung
des materiellen Wohlstandes und zur Entfaltung eines regen, frucht-
bringenden geistigen Lebens blieben gänzlich unversucht. Seine vor-
nehmlichste Aufmerksamkeit in Regierungsgeschäften glaubte der Kurfürst
auf besonderes Anraten seiner Minister — wenigstens während der ersten
drei Jahrzehnte seiner Kegierung — seinem Lieblingslande, der Kurpfalz,
schenken zu müssen.

Ein keineswegs räumlich ahgeschlossenes Staatsgebilde, breitete sich
dieser „Garten Deutschlands“ 1 2) auf beiden Seiten des Rheins und Neckars
aus. Im buntesten Gemenge mit kurmainzischen, bischöflich wormsischen
und speyerischen Gebieten, durchsetzt von fürstlichen, gräfiicben und
reichsritterschaftlichen Orten entrollt sich unseren Augen der Schauplatz
unserer Darstellung, ein getreues Abbild südwestdeutscher Staatenformation
des 18. Jahrhunderts. Äusserst zerrissen und zerklüftet setzten geist-
licher und weltlicher Boden der Pfalz am Rhein feste Schranken. Loth-
ringen und Kurtrier sind im Westen die Nachbarn, im Süden bilden

1) Häuser: Geschichte der rheinischen Pfalz. Bd. 2, p. 905 f.

2) 0 Germania, Germania, quam velles Italia! Iveysler, J. G.: Reisen durch
Deutschland, Böhmen, Ungarn etc. Bd. 2, p. 1464.

NEUE HEIDELB. JAHKBUECHER XVIII.
 
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