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Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Editor]
Neue Heidelberger Jahrbücher — 18.1914

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Schneider, Franz: Beiträge zur Geschichte der Heidelberger Romantik
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https://doi.org/10.11588/diglit.31256#0052
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Beiträge zur Gteschiclite cler Heidelherger Bomantik.

Von

Franz Sclineider.

Auf den folgenden Seiten lege ich eine ßeihe von bis jetzt un-
bekannten Briefen zur Geschichte der Heidelberger Romantik vor: jener
literarischen Blütezeit Heidelbergs, die dem Aufschwung der Universität
nach 1803 parallel gehend von diesem veranlasst und mächtig gefördert
wurde. Zugleich versuche ich, in knapper Darstellung einige neue aus
diesen Briefen sich ergebende Tatsachen in die schon bekannte Umgebung
einzureihen. Dabei ist es mir möglich, an einzelnen Stellen den Ein-
druck von dem Zusammenhang der Dinge, der sich mir aus dem ge-
samten Aktenmaterial und der Literatur ergeben hat, in einer Gruppierung
darzustellen, wie sie, soweit ich sehen kann, bisher noch nicht gegeben
worden ist. Der Aufsatz will keineswegs etwas Vollständiges bieten, er
will nur einige neue Seiten jener für die Geschicke der deutscben Nation
so wichtigen Epoche aufzeigen und dadurch vielleicht anregend wirken,
auf dass uns eines Tages eine zusammenfassende Darstellung der Heidel-
berger ßomantik und ihrer Auszweigungen geschenkt werde, für die das
Material jetzt ja in überreicher Fülle zu Tage liegt.

I. Brentanos Übersiedlung nach Heidelberg.

In der Literatur über die Heidelberger Romantik ist bisher noch
nicht genau und bis ins Einzelne untersucht, welche Gründe die Träger
dieser Bewegung veranlasst haben, gerade Heidelberg zu ihrem Aufent-
halt zu wählen. Meist begnügt man sich, auf die landschaftliche Schön-
heit und auf den eben eintretenden geistigen Aufschwung Heidelbergs
hinzuweisen. Es ist allerdings vollkommen richtig, Heidelbergs Natur-
reize, das wilde Neckartal und die liebliche ßheinebene, dazu das Schloss
in seiner damals noch unberührten Wildnis und Einsamkeit, — ein
 
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