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Historisch-Philosophischer Verein <Heidelberg> [Hrsg.]
Neue Heidelberger Jahrbücher — N.F..1927

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Rosenlehner, August: Ein pfälzischer Prinz als kaiserlicher Regimentsinhaber (Joseph Karl Emanuel von Pfalz-Sulzbach, 1694-1729): ein Beitrag zur Heeresgeschichte des beginnenden 18. Jahrhunderts
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https://doi.org/10.11588/diglit.41963#0075
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Ein pfälzischer Prinz als kaiserlicher
Regimentsinhaber
(Joseph Karl Emanuel von Pfalz-Sulzbach, 1694— 1729)
Ein Beitrag zur Heeresgeschichfe
des beginnenden 18. Jahrhunderts
Von t Prof. Dr. August Rosenlehner
Universität München

Seitdem für den alternden Kurfürsten Karl III. Philipp von
der Pfalz (geh. 1661), der 1716—1742 der Inhaber des pfälzischen
Kurhutes war, die Hoffnung auf männliche Nachkommenschaft
geschwunden war, und, da seine beiden nur um zwei und drei
Jahre jüngeren Brüder hohe geistliche Würden bekleideten, mit
dem Aussterben des Mannesstammes der pfalz-neuburgischen
Linie gerechnet werden mußte, trat als Nächstberechtigter an der
Kur und Nachfolger Karl Philipps der 1694 geborene älteste
Sohn und Erbprinz des Herzogs Theodor Eustach von Pfalz-
Sulzbach (reg. 1708—1732), jener von Herzog Philipp von Neu-
burg 1616 gestifteten Nebenlinie, Josef Karl Emanuel1 am
pfälzischen Hofe zu Mannheim in den Vordergrund des allge-
meinen Interesses. In ihm sah man den Erben der Kur und der
damit verbundenen Lande, aber auch der seit 100 Jahren viel
umstrittenen Herzogtümer Jülich und Berg, auf die er namentlich
gegenüber preußischen Ansprüchen gleichfalls alte Erbrechte
geltend machen konnte. Um diese noch zu stärken, und besonders
um jeglichen späteren Zwiespalt zwischen den beiden genannten
pfälzischen Zweigen und damit einen möglichen Zerfall des Ge-
samtgebietes zu verhindern, vermählte Karl Philipp am 2. Mai 1717
zu Innsbruck, wo er seit 1707 als Statthalter des Kaisers, obwohl
schon 1716 zur Kurwürde gelangt, noch kurze Zeit residierte, seine
einzige Tochter, die „sein Trost und seine Freude“ war, die lieb-
reizende Elisabeth Auguste Sophie (geb. 1693) mit jenem Erb-
prinzen von Pfalz-Sulzbach, der von da an bald beständig am

1 Häutle, Genealogie des erlauchten Stammhauses Wittelsbach (1870), 189.
 
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