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und hält in Beschreibung wie auch Abbildung den in Rede stehen-
den Friedhof und eine zweite, mehrere hundert Meter entfernte
Fundstelle nicht auseinander* * 4. In seinem Führer durch die vor-
und frühgeschichtlichen Sammlungen des Kurpfälzischen Museums
zu Heidelberg5 6 gibt Schreiber dieses eine knappe Würdigung des
Fundplatzes und den Versuch seiner zeitlichen Einordnung; die
besondere typologische Stellung seines Fundstoffes gab hierzu
den Anstoß.
Seitdem ist das Interesse an dem archäologischen Nachlaß der
Merowingerzeit im südwestlichen Deutschland reger geworden0.
Als ein geschlossener und typologisch einheitlicher Fundplatz er-
scheint der Friedhof „unterm Eichelweg“ wohl geeignet, bei der
Beantwortung der heute wieder in Fluß gekommenen Fragen eine
Rolle zu spielen. Seine hiermit vorgelegte eingehende Bearbei-
tung dürfte darin ihre Rechtfertigung finden.
An Quellen stehen über den Fundplatz neben einem Lageplan,
zwei Notizbüchern O. Schoetensacks, sowie einigen Briefen, No-
tizen und Photographien die Fundstücke selbst zur Verfügung,
welche sogleich nach ihrer Auffindung in den Gr. Sammlungen in
Karlsruhe konserviert worden sind und sich im Kurpfälzischen
Museum in Heidelberg befinden. Ferner sind die Aussagen des
Museumsdieners Ewald zu nennen, welcher, seit 1899 ständiger
Gehilfe bei allen Grabungen Pfaffs, auch zu der Grabung in Wies-
loch zugezogen wurde. Seine Erinnerungen an sie, die von dem
Berichterstatter gelegentlich der Durcharbeitung der Heidelberger
Sammlung zu Protokoll genommen werden konnten, klären eine
ganze Anzahl von Fragen, welche durch die genannten schriftlichen
Quellen nicht hinreichend beantwortet werden.
Der Plan des Friedhofes (Abb. 1) nennt 108 Bestattungen mit
Nummern. Er scheidet zwischen Nr. 1—61, welche am 10. 2. 1906
vermessen worden sind, und Nr. 62—104, deren Aufnahme am
9. Mai erfolgte; die Gräber 105—108 sind nachträglich und nur mit
Bleistift in ihn eingetragen. Diese verschiedene Kennzeichnung
der Bestattungen veranschaulicht die einzelnen Etappen der Gra-
4 Die a. a. O. Abb. 267 unter £, i und k abgebildeten Gegenstände stammen
aus der Sandgrube Mengesdorf. — Auch die unter h abgebildete Fibel mit den
4 Tierköpfen ist nicht auf dem Friedhof „unterm Eichelweg“ gefunden.
6 Wahle (abgeschlossen 1921, gedruckt 1925) S. 53—55. Die dort gegebene
absolute Chronologie stützt sich auf die Ansätze E. Brenners, welche heute
nicht mehr als richtig angesehen werden; vgl. dazu auch ebenda S. 44.
6 Veeck 1925 und 1926. Hier verschiedene Ansätze zu einer neuen abso-
luten Chronologie.
 
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