Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
35

DIE SINSHEIMER GESELLSCHAFT
Ach, es ist in Staub gesunken
All der Stolz, die Herrlichkeit!
Brüder! Daß ihr letzter Funken
Nicht erstirbt in dieser Zeit;
Laßt uns hier ein Bündniß stiften.
Unsre Vorzeit zu erneu’n.
Aus den Grüften, aus den Schriften,
Ihre Geister zu befrey’n.
Diese Zeilen Schenkendorfs zieren die Titelblätter der 14 Sinsheimer
Berichte; sie stehen unsichtbar über allem, was die Sinsheimer Gesell-
schaft mit Wilhelmi an der Spitze geleistet hat.
Anschaulich zeigt uns der Bericht über die Ausgrabung der 14 Hügel,
wie aus der hier gestellten Aufgabe sich fast zwangsläufig die feste Form
der Gesellschaft ergibt. Die Arbeit ist zu schwierig und zu umfangreich,
als daß sie sich nur auf eine allgemeine Begeisterung gründen könnte; sie
geht über die Kraft eines Einzelnen hinaus und verlangt deshalb eine
größere organisatorische Grundlage. Die Grabungen des Jahres 1827, die
den fünf ersten Hügeln gegolten, „hatten zu viel gekostet, als daß sie
ferner hätten allein von Sinsheim aus bestritten werden können; da an-
drerseits die gefundenen hier in Sinsheim aufgestellten Alt-Germanischen
Antiquitäten sehr allgemeines Interesse erregt und manche auswärtige
Freunde sich unaufgefordert erbothen hatten, gern zu den nicht unbe-
deutenden Unkosten der weitern Ausgrabungen mit beyzutragen; so hatte
die bisherige Gesellschaft bloß Sinsheimer Bewohner die ganze nähere
Umgegend zur Theilnahme an der Fortsetzung des mit so vielem Erfolge
begonnenen Unternehmens eingeladen und einen großem sich nicht mehr
auf Sinsheim allein beschränkenden Verein gebildet. Sehr berühmte Ge-
lehrte aus Heidelberg und angesehene Staatsmänner hatten sich zu Bey-
trägen unterzeichnet; völlige Statuten für den Verein waren verfaßt wor-
den; eigne eiserne Instrumente zum Äusgraben.... waren geschmiedet
worden; und es konnten sogleich mit dem Monate May des Jahres 1828
die Ausgrabungen wieder angehoben werden.“ Dieser „Sinsheimer Ver-
ein zur Erforschung der Sinsheimer Todtenhügel“ ist der Vorläufer der
Sinsheimer Gesellschaft. Wir kennen ihn nur aus der eben herangezoge-
nen Stelle des Fundberichtes, sowie von dem Widmungsblatt des im
Dezember 1829 abgeschlossenen Buches über die 14 Todtenhügel. Außer
dieser großen Grabung hat er nur noch diejenige im Osterholz bei Sins-
heim unternommen, die in den Juli 1829 fällt75.
75 Schriften 3.

3*
 
Annotationen