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Heidelberger Zeitung — 1886 (Januar bis Juni)

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https://doi.org/10.11588/diglit.52469#0466

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vielfach Beifall findet. Dies ist um so bemerkensmerther,
als die schwäbischen Nationalliberalen, entsprechend dem bei
uns herrschenden confessionellen Frieden, sich am Kultur-
kampf zu betheiligen keinen Anlaß gehabt haben, soweit
nicht Reichsgesetze sich auf denselben bezogen, welche an sich
dem liberalen Standpunkt entsprachen. Fürst Bismarck
folgt offenbar der Losung, daß man das Eisen schmieden
soll, solange es warm ist; ist es aber warm? Ist Papst
Leo XIII., der unter den Protestanten nächst Jnnocenz XI.
vielleicht der angesehenste aller Päpste, wirklich so weit Herr
der Lage, daß er die unerläßlichen Zugeständnisse hinsicht-
lich der Anzeigepflicht machen kann? Das ist die Frage,
und man zweifelt hier vielfach, ob sie mit Ja beantwortet
werden kann. Aus diesen Gründen erscheint Miquel's
Standpunkt auch taktisch richtig, nach welchem sich die Ge-
neigtheit zu dem Friedensschluß bekundet, aber dessen voller
Inhalt sofort genau ermittelt werden soll. Will der Papst
Frieden, weshalb sagt er nicht sofort seinen Preis?
Ausland.

Paris, 8. Mai. Das wieder einmal ausgesprengle
Gerücht von einem Schlaganfall des Präsidenten
Grevy ist falsch; Grevy erfreut sich fortwährend vollstän-
digen Wohlbefindens.—Die hiesigen Blätter bedauern, daß
die Mächte die von Delyannis gemachten Zusagen nicht
angenommen hätten. Einige Blätter finden, daß Fürst
Bismarck daran schuld sei, dessen gelehriges Werkzeug
Lord Rosebery sei. Dies sei die einzige Ursache des
Scheiterns der französischen Einmischung. — Minard,
Senator für das Departement Haute-Vienne, ist gestorben.
Loudon, 8. Mai. Wie Daily News erfährt, wird
Gladstone selbst am nächsten Montag die zweite Lesung
der irischen Verwaltungsvorlage beantragen und
bei der Gelegenheit die Stellung der Regierung genau kenn-
zeichnen. In welchem Sinne dies geschehen wird, läßt sich
heute schon aus den Bemerkungen schließen, mit welchen
das ministerielle Blatt seine Mittheilung begleitet. Es heißt
da: „Es scheint, daß die Regierung gut daran thun würde,
die zweite Lesung nur als Bestätigung des Homerule-
PrincipS — worunter wir die Herstellung einer in Dublin
tagenden irischen Legislatur verstehen — zu betrachten. Es
gibt wahrscheinlich nicht einen einzigen Radicalen im Hause
der Gemeinen, der dagegen stimmen würde, und der Abfall
der Whigs würde die zweite Lesung nicht gefährden. Wenn
erst das Haus der Gemeinen feierlich und überlegt den
Grundsatz der Selbstregierung für Irland angenommen
hat, wird ein großer Schritt gethan worden sein. Sobald
erst die Nothwendigkeit oder Zweckmäßigkeit einer abgeson-
derten irischen Legislatur anerkannt ist, kann es keine un-
überwindliche Schwierigkeit darbieten, einen Plan ausfindig
zu machen, der in einem gemeinsamen Programm alle ver-
einigen würde." — Zu Ehren der deutschen Kron-
prinzessin gab Graf Hatzfeldt, der Botschafter des
deutschen Reiches, gestern ein Festmahl, bei welchem zwanzig
Gäste zugegen waren. — Die Herzogin von Edin-
burg begab sich gestern mit ihren Kindern über Calais
und Aachen nach Koburg, woselbst sie einige Wochen
verweilen wird. Darauf will sie einen längeren Aufenthalt
in Malta nehmen, woselbst der Herzog, ihr Gemahl, als
Oberbefehlshaber des englischen Mittelmeergeschwaders steht.
-— In Derby brannte gestern Abend kurz vor der Vor-
stellung das neue Theater, das erst am 25. März d.
I. eröffnet worden, bis auf die Grundmauern gänzlich
nieder. Das Feuer brach hinter der Bühne infolge einer
Gasexplosion aus, während etwa 200 Personen in ver-
schiedenen Räumen des Theaters anwesend waren, die sich
in ziemlich guter Ordnung entfernten. Von dem Theater-
personal erstickte ein Schauspieler in seinem Ankleide-
zimmer, während ein Arbeiter durch den Einsturz des
Daches getödtet wurde.
Rom, 8. Mai. Von gestern Mittag bis heute Mit-
tag sind in Venedig an der Cholera 10 Personen er-
krankt, 4 gestorben, in Ostini 10, beziehungsweise 4, in
Latiano 5 erkrankt, in Torre Santa Susanna 1 erkrankt.
Petersburg, 9. Mai. Der Kriegsminister ist nach
Livadia abgercist.

Gruß «an Heidelberg!
(Vorgetragen bei der Jahresversammlung des Odcnwaldclubs
am 9. Mai in Heidelberg.)
O sei gegrüßt, Alt-Heidelberg,
Umglänzt vom Frühlingsstrahle!
Du Stadt der Musen, Stadt voll Sang,
O sei gegrüßt mit Hellem Klang
Im schönen Neckarthale!
O seid gegrüßet, grüne Höh'n
Und blüh'nde Niederungen,
Wo einst ein Matthisson beglückt,
Ein Scheffel jubelnd und entzückt
.Gedichtet und gesungen!
O sei gegrüßet, stolze Stadt,
Ehrwürdig anzuschauen!
Dich schmückt der Wunder große Zahl,
O sei gegrüßt, dich schmückt zumal
Ein Kranz von holden Frauen.
Nimm hin mein Lied, Alt-Heidelberg!
Nichts Schönstes kann ich geben,
Als diesen Ruf: o füllt mit Wein
Die Becher all' und stimmt mit ein:
„Alt-Heidelberg soll leben!"
Darmstadt. Karl Schäfer.
(Verfasser der tzeidenrosen.)

Madrid, 9. Mai. In dem Prozesse wegen des An-
griffs auf die deutsche Gesandtschaft am 4. Septbr.
v. I. wurde einer der Anstifter zu 1 Jahr Gefängniß ver-
urteilt. Der Offizier, welchem die Bewachung des Ge-
sandtschaftshotels übertragen war, wurde freigesprochen.
Teheran, 8. Mai. Der hiesige deutsche Gesandte v.
Braunschweig hatte gestern eine Abschicdsaudienz beim
Schah und reist morgen von Theran ab.
Amerika, 8. Mai. lieber die anarchistischen Aus-
schreitungen in Amerika meldet Reuters Bureau aus
Chicago vom 6. Mai Abends: Heute Abend herrscht in
der Stadt Ruhe, und die Stimmung der Bürgerschaft hat
sich etwas beruhigt, da die Verhaftung der 4 Socialisten-
führer beweist, daß die Behörden entschlossen sind, unter
allen Umständen jedweden Aufruhr zu unterdrücken. Ein
weiterer Polizist ist heute seinen im Kampfe am Dienstag
Abend erhaltenen Wunden erlegen. Die Deeringsche Fabrik
landwirthschaftlicher Maschinen hat die Forderung ihrer
Arbeiter auf Einführung des achtstündigen Arbeitstages
und außerdem eine 15procentige Lohnerhöhung bewilligt.
Die Handwerker haben infolge dessen die Arbeit
wieder ausgenommen. In einer Holzniederlage brach
heute Morgen Feuer aus, das, wie man glaubt, ange-
legt war, da daselbst eine Sprengstoffe enthaltende Büchse
mit einer Zündschnur vorgefunden wurde. Die hiesige
Polizei hat alle Redacteure und Setzer der Arbeiterzeitung
verhaftet. Gegen alle Angestellten der Zeitung — etwa
25 an der Zahl — wird die Anklage des Mordes erhoben
werden. Ueberall in den Vereinigten Staaten wird man
von jetzt auf das Schonungsloseste gegen die Socialisten
vorgehen. Die Polizei ist heute mit Gewehren bewaffnet
worden._
Wichtige Aenderungen
sind im Geschäftskreis der badischen Bürgermeister
mit dem 1. d. M. eingetreten. Für alle Klagen über ver-
mögensrechtliche Ansprüche, deren Gegenstand in Geld oder
Geldeswerth die Summe von 60 Mark nicht übersteigt,
zwischen Parteien, welche in der gleichen Gemeinde ihren
Wohnsitz, Niederlassung oder Aufenthalt haben, ist nur der
dieser Gemeinde vorgesetzte Bürgermeister zuständig, einerlei
ob die Parteien in einer Dorf- oder Stadtgemeinde wohnen.
Der Bürgermeister kann von jetzt an auch Arrestbefehle und
einstweilige Verfügungen erlassen; seine Urtheile sind sofort
vorläufig vollstreckbar, während sie seither erst vollstreckbar
wurden, wenn sie die Rechtskraft erlangt hatten, d. h. wenn
die zur Einlegung der Berufung auf den Rechtsweg gesetz-
lich gegebene Frist von 2 Wochen unbenützt verstrichen
war. Rechtsanwälte, Commissionäre oder Agenten, welche
eine Partei vor dem Bürgermeister vertreten, haben da
keinen Anspruch auf Ersatz ihrer Kosten. Die
Frist zur Einlegung der Berufung auf den Rechtsweg
gegen ein Urtheil des Bürgermeisters beträgt auch nach dem
1. Mai l. Js. noch 2 Wochen. Diese Berufung muß
schriftlich beim Bürgermeister oder mündlich zu Protokoll
des Bürgermeisters, der die Entscheidung gegeben hat, er-
hoben werden. Der, welcher Berufung einlegt, muß
Hinterlegung oder Bürgschaft leisten. Wenn der Bürger-
meister eine bei ihm anhängige Sache ungebührlich ver-
zögert, so kann das vorgesetzte Amtsgericht auf die bei ihm
erhobene Beschwerde das Verfahren des Bürgermeisters für
geschlossen erklären. Der Bürgermeister ist außerdem der
Schiedsmann in seiner Gemeinde. Seine Zuständigkeit
als solcher geht bei streitigen Forderungs- oder Werthbe-
trägen bis zu 300 Mark und noch höher. Wer an irgend
Jemand im Großherzogthum eine Forderung bis zu 300
Mark hat und wünscht, vor Erhebung der oft mit so vielen
Kosten verknüpften förmlichen Klage einen Ausgleich mit
seinem Schuldner herbeizuführen, dec kann bei demjenigen
Bürgermeister, in dessen Gemeinde sein Gegner Wohnung,
Niederlassung oder Aufenthalt hat, beantragen, daß dieser
zur Vergleichsverhandlung geladen wird. Wenn dieser zur
Verhandlung nicht erscheinen will oder kann, so muß er
dies spätestens einen Tag vor dem Termin dem Schieds-
mann anzeigen, andernfalls kann er in eine Strafe von
50 Pfg. bis zu 1 Mk. verurtheilt werden. Erscheinen
beide Streitlheile im Termin und es gelingt dem Schieds-
manne, einen Ausgleich herbeizuführen, so wird dieser
protokollarisch festgestellt und es kann die Zwangsvoll-
streckung aus diesem Vergleich vom Schiedsmanne ebenso-
gut verfügt werden, wie aus einem rechtskräftigen Urtheile.
Das Gleiche gilt auch von solchen Vergleichen, welche unter
den gleichen Voraussetzungen über vermögensrechtliche
Streitigkeiten mit einem Streitwerthe über 300 Mk. auf
freiwilliges Erscheinen beider Theile abgeschlossen worden
sind. Uebrigens kann der Schiedsmann die Vornahme der
Vergleichsverhandlung ablehnen, wenn ihm die streitige An-
gelegenheit zu schwierig oder weitläufig erscheint. Wollen
die Parteien denjenigen Bürgermeister nicht, in dessen Ge-
meinde der Schuldner wohnt, so können sie auch einen
andern Schiedsmann wählen. Nimmt letzterer die Ver-
gleichsverhandlung vor und gelingt es ihm, einen Vergleich
zu Stande zu bringen, so kann aus diesem Vergleiche eine
gerichtliche Zwangsvollstreckung durch ihn nicht angeordnet
werden. _ _
Aus Stadt und Land.
-s- Hkitelderg, 10. Mai. Unserer Stadt steht anläßlich des
Universitäts-Jubiläums eine ganz besondere Ehre und
Auszeichnung bevor. Wie uns nämlich von zuverlässiger Seite
mitgetheilt wird, haben sowohl Se. Majestät der Kaiser sowie
auch Se. K. H. der Kronprinz ihr Erscheine» zu dem Jubi-
läum zugesagt. Diese Nachricht ist gewiß geeignet, hier allerseits
freudige Bewegung hervorzurufen. — Anknüpfend an Vorstehen-
des können wir noch die Mittheilung machen, daß, wie wir
ebenfalls von zuverlässiger Seite erfahren, die Einfügung
eines Schloßfestes in das Programm der Jubiläumsfestlich'
leiten nunmehr endgültig beschlossen ist, und wird zu dem Zweck
das Bandhaus in geschmackvoller Weise hergerichtct.
* ZeiLrlbrrg, 10. Mai. Die zweite Immatrikulation
an hiesiger Universität wird am Donnerstag, den 13. d., Nach-

, nm, Mme eines solchen auf der Tromm /
300 a ls Unterstützung bei Erbauung eines Aussicht^"'
auf den- Hermannsberg bei Michelstadt 100 ZL, f»r
schöncrungen, Anlagen ec. auf dem Schellenberg nnd der
höhe bei Erbach, dem Sitze des Centralvorstandes, 100
gesetzt; für die Verwendung durch andere Sectionen sind cw
100 verfügbar. Schließlich bringt Herr Oberbürg"'
Ohly noch die Bewilligung eines Beitrags zur Errichtung
Aussichtsthurmes in Anregung, welchen die Scction D»

mittags stattfinden. — Bis zur 1. Immatrikulation, deren günM .
Resultat wir vor einigen Tagen mittheilten, waren übrigens WZ
101 Abmeldungen aus vor. Semester erfolgt. Da die Zahl der
dahin im Ganzen Angemeldeten bekanntlich 303 betrug, so wutt-
sich die Frequenz gegen das verflossene Wintersemester schv" .sz,
nach um 202 erhöhen. Betrug sie in diesem, selbstverständn
immer abgerechnet die nicht immatrikulirten Hörer, 745, so N>w i
sie sich jetzt schon auf 947 beziffern. I
* Heidelberg. 10. Mai. Es unterliegt jetzt keinem Zweifel meo-I
und Wir glauben es nachdrücklichst betonen zu sollen, daß sich M o
Angelegenheit des L> chcffel - Denkmals, soweit das ganze deut!«
Vaterland und die Deutschen im Auslände, mit andern Worttw
der größte Theil der Geber in Betracht kommt, die Waage ?
Gunsten Heidelbergs neigt. Die Erörterungen in der norodeutM
und deutschösterreichischen Presse spiegeln dies deutlich wieder, »n
vielfach tritt man dort mit einer Wärme und Energie für E
delberg ein, die uns, so wenig wir Karlsruhe ein Denkmal un,^
gönnen, zu großer Freud- gereichen müssen. Uns liegen
Augenblicke Dresdener nnd Wiener Blätter vor, welch- übecew
stimmend lediglich Heidelberg als den richtigen Platz für e>
Sckeffeldenkmal bezeichnen. Mit besonderm Nachdruck tntl u.
das Dresdener Tageblatt für unsere Musenstadt ein. Wir gew.
aus dem bezüglichen Artikel, der überaus schwungvoll und zünden,
geschrieben ist, in Nachstehendem einen kurzen Auszug. Es 'M
dort: „Di-Karlsruher und die Heidelberger reklamiren den lE
todten Dichter für sich, Keiner gönnt ihn dem Andern! Son '
wir ehrlich sein? Karlsruhe hat das mindeste Anrecht aut
Scheffel-Denkmal. Denn die Heimath eines Dichte
ist nicht dort, wo zufällig sein Leib geboren wurh
sondern wo sein bewußter Geist sich selbststand
und entscheidend entfaltet hat. Scheffel, Heidelberg »
Studententhum sind untrennbar verbunden. Er, der da fiw»
die Kunst des Lebens bestehe darin, alle Zeit Student zu blewf i
er gehört in die schöne süddeutsche Universitätsstadt am Ne^ ,
gleichviel, ob in Karlsruhe seine Wiege geschaukelt wurde. D»
Kind Victor Scheffel hat keine Wahl gehabt, wo es etwa 8
boreu werden wolle. Der Heranwachsende Mensch und Diwr
Victor Scheffel hatte die Wahl wo er geistig Heimathen wo»
— und seine Wahl fiel auf Alt-Heidelberg, die feine, die St°"
an Ehren reich. In Karlsruhe, wo er geboren NM
gehört natürlich an sein Geburts- und Sterbehaus eine -
denktafel. Aber das idealisirte Marmorbild ° j,
Geistes Scheffel's, das komme nach Heidelberg,
nur nach Heidelberg. Wie! ist Goethe oder SchiAf
Weimar geboren? Nein! Und doch, wo gehörte ihr De»
mal, Rietschel's herrliches Dioskurenbild, hin? nach Weit»".,
— denn nicht die Geburtsstättc, sondern die
pherie der geistigen Wirksamkeit kommt in Betrag
— Auch die Geraer Ztg. übernimmt die Vertheidigung der
spräche Heidelbergs. Indem sie den Heidelberger Aufruf -
öffentlicht und dabei die Frage Heidelberg oder Karlsruhe "0"°
schreibt sie: Unscrm Gefühle nach werden die Namen Slw^,
undHeidelberg in innigerer und sozusagen poetisch begründeterer
bindung in der Erinnerung des deutschen Volks fortlcbe»
Scheffel und Karlsruhe.— Ferner sei noch erwähnt, daß ew-
Linz in Oesterreich erscheinende Zeitung die Nachricht vrn w
daß morgen, Dienstag, den 11. d. M., dort eine Gedenkfeier »
Ehren Scheffel's stattfinden wird, von deren Ertrag drei-v
theile zur Anschaffung Scheffel'scher Werke für Jugend-u.Vv
bibliotheken, und ein Viertel dem Fond zur Erricht» ,
eines Schcffeldenkmals in Heidelberg geww»
sind. Ein in Linz wohnender badischer Landsmann, llfbore
Karlsruher, hat dem hiesigen Counts aus freien Stücke» >
eifrigste Unterstützung zugesagt. Vivant ssqusutss! Schlttv „
wollen wir noch bemerken, daß auch das Städtchen ^ltne ,
in Thüringen dem Hingeschiedenen Dichter ein Denkmal »v
wird. Wie wir aus „der Henne", einem dort erscheinenden «w j,
ersehen, soll mit Ausführung desselben bereits in nächst" M.
begonnen werden. Das Denkmal wird auf dem dortigen »Scheit-
platze" errichtet und soll aus einer etwa 12 m. hohen, aus 0»»'^
blöcken gebildeten Pyramide bestehen, an deren einer Seite ,
aus Bronzeguß geformtes Reliefbild des Dichters angebracht w
den soll. .
** HkiLrllittg, 10. Mai. In ansehnlicher Zahl hatten sich ",
gestrigen Sonntage die Vertreter der Zweig vereine des j,
waldclubs zur Jahresversammlung des Gesaw» ,
Vereins dahier eingefunden. Einige der Herren waren!«„
am frühen Morgen eingetroffcn und benützten die Zeit bis s,,
Beginn der Verhandlungen zu Ausflügen in die herrliche,».-,,
gebung Heidelbergs. Unter dem Präsidium des Herrn
meister Jhrig--Erbach, dem Vorsitzenden des Centralausschnn
begannen bald nach 11 Uhr iq, Restaurationslocale des Scht ,
gartens die Verhandlungen, welchen Vertreter der Sectio'«
Darmstadt, Hirschhorn, Michelstadt, Erbach, Lindenfels, -
heim, Zwingenberg, Eberstadt, Weinheim und Heidelberg
wohnten. Außerdem documentirte durch sein Erscheinen der Gi
der des Odenwaldclubs, Hr. Kreisrath Hallw acks 1-Z-iu^üF
bach, sein andauerndes Interesse an den Interessen des V"e
Hr. Dr. Scharfenberg-Michelstadt verlas zunächst daspr
koll der letzten Jahresversammlung und erstattete Bericht »
die Leistungen des Clubs im verflossenen Jahre, über Mitgt»
und Cassenbestand. Erstere bestand vorzugsweise in der ,
tuug eines Aussichtsthurmes auf dem sog. Lärmfcuer, derrm"?
Sommer unter starker Betheiligung der Clubmitglieder en»«
weiht wurde und seitdem zahlreiche Besucher, ebenso wie all«
dem nahegelegenen Siegfriedbrunnen herbeigezogen hat, fernes
der Anbringung von Wegweisern, in der Veranstaltung dcs^ §
flugcs nach Beerfelden und dem Krähberg am 16. Aug. v.
A. m. Nach Erledigung der finanziellen Angelegenheiten >».»,
sodann auf Empfehlung Seitens des Hrn. Oberbürgern»
Ohly-Darmstadt als Ort für die nächste JahresversaM>»x«
Groß-Umstadt gewählt. Bezüglich der vom GcsamMw ,,Z
im laufenden Jahr zu unternehmenden Ausflüge wurde beschtw .4
einen solchen an einem noch näher zu bestimmenden Sonnta» .4
Monat Juni nach der Ruine Rodenstein der Reichelsheim.zu -M
anstalten. Hr. Oberbürgermeister Ohly befürwortete bei "
Gelegenheit in wärmster Weise, daß sich der OdenwaldclU"
Aufgabe stelle, die Ruine vor weiterem Verfall zu bewahren-
Zugangswege zu derselben in Stand zu setzen, und au der
ein Gedenkzeichen an Jos. Victor v. Scheffel, dessen Rodenst-^si
lieder ja im Munde von Jung und Alt, anbringeu z» i /
Bei der Berathung des Voranschlags für 1886 stellte Hr. Ob K
was wir hier gleich bemerken wollen — einen hierauf bezügliche'
trag, der sich allgemeiner Sympathie zu erfreuen hatte u. widerw.^q
los angenommen wurde. Die Angelegenheit wird sich um w le
zu allseitiger Befriedigung erledigen lassen, als der Herr
bü rgermeister bereits mit dem Besitzer der Rinne, Frhrn.
mingen, Rück-prache genommen, und dieser sich durchaus enW
kommend gezeigt. Der 2. Ausflug des Gesammtvereins w>-
18. Juli d. I. nach Bensheim statlftndeu zur Theilnahme /
Einweihung des von dem dortigen Zwngverein auf der Kiw»h^
Höhe errichteten (eisernen) Aussichtsthurmes. Aus der
des Voranschlags erwähnen wir, daß 300 ZL zur Anbr« V
von Wegweisern, Plakaten und Schildern in Aussicht gelw"A
sind, die den einzelnen Stationen zugewiesen werden solle»-./
Beihülfe bei Errichtung des schon erwähnten Aussichtsto»j, -
bei Bensheim, sowie eines solchen auf der Tromm
 
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