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Heidelberger Zeitung (45) — 1903 (Juli bis Dezember)

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Nr. 256 - 280 (2. November 1903 - 30. November 1903)
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https://doi.org/10.11588/diglit.11499#1046
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lichter Tagesbefehl des Kommandanten der Truppen des
Wilnaschen Militärbezirks teilt folMndes Ereignis mit:
Jn Orscha wurden am 19. Nov. elf Arreftairt e n
unter Bedeckung von sechs Untermilitärs und einem Ge-
sreiten aus dem Mefängnis abgefertigt. Unterwegs
wurde die Bedeckung von einer großen Schar von Iuden
umringt, welche die Arreftanten zu befreien versuchtsn
und mit Knütteln und Steinen warfen.. Me Menge mit
den Gewehrtolben abwehvend, fetzte das Kommando seinen
Weg fort und erreichte seinen Bestimmungsort. Ter
Tagesbefehl lobt das Verhalten der Soldaten.

Aus Stadt und Land.

Heidelberg, 24. November.

X Kaiser-Panorama. Die meisterhaft gelungenen Glas-
stereos von Heidelberg und dem Reckartal, welche uns die
Schönheiten der weltvekannten Neckarstadt in unverfälschter
Wirklichleit bor Augen führen, Ivie solche der Pinsel des Künst-
lers niemals erreichen kann, find nur irmch bis einschlietzlich
Mittwoch ausgestellt. Der Aitdrang in den Rachmittags- und
Mendstunden ist infolge der Borzüglichkeit des Gebotenen e-u
vedeutender, sodaß es oft fchwer hält, einen Platz zu erhalten
und längere Zeit gewartet werden mntz.

-i- Bortrag im Hebbelverein. Jn dem bis auf den letzten
Platz befuchten Versammlungslokal der Stadthalle sprach am
Sonntag Abend der neuernannte Ordinarius für neue Litera-
tur-Gcschichte an der Areiburger Universität, Professor Roman
Wöruer über „Faust uud Helena". Der Vortragende, der
tveitere» Kreisen durch sein im Jahre 1900 erschienenes viel-
gerühmtes Werk über Henrik Jbsen (dessen 2. Band übrigens
noch aussteht) bekannt geworden ist, gab in fesselnder Dar-
stellung eine kurze Entwicklung 'des Fauststo-ffes, von der er
dann auf eine eingehende ästhetische Würdiguug des Helena-
aktes, dcs Brennpunktes von Goethes zweitem Faustteil, über-
ging. Prostssor Wörner errang sich mit seinem klaren, das
Thema erschöpfenden Vortrag den wärmsten Beisall der Zn-
hörerschaft, sodatz der Vortragende wie der ^ebbelverein, der
den Freibnrger Gelehrten zu Gast gebeten 'hatte, mit voller
Befriedign>ng auf den Wend zurückblicken dürfen.

Vo. Kapellenchor Heidelberg. Wie alljährlich um die Ad-
ventszeit, so hatten wir auch heuer wieder Gelegenheit, einem
gcistlichen Konzert des Kapellenchors beizuwohnen und wir
können konstatseren, daß die Konzerte von Jahr zu Jahr einen
stärkeren Besuch zu verzeichnen haben. Beim Konzert am
Sonntag erwies sich die Kapelle als zu klein; viele mutzten in
der Vorhalle Platz nehmen. Als Solistin wirkte Grau Stadt-
pfarrer Ziegler (Sopran) aus Karlsruhe mit; die Stimme der
Sängerin ist klangpoll und wohl ausgebildet. Die Anwesenden
wurden mit dem Vortrag bon Beethovezr's „Butzlied", Bach's
„O finst're Nqcht, wann- yyrft Al vergehen", nnd „Vergitz
mein nicht", sowie mit der herrlichen Arie aus Theotzora von
G. F. Händel ersreut. Der Ehor brachte Kompositio.nen von
Mendelssohn, Prätprius, Wolfrnm, Rolle ustd KnAel Mm Vor-
trag. Wir können. mit Freude fesistellen, dätz er sich-ünter der
umsichtigen Leitung von Haupt-lehrer Ge b h« r-d.t zu immer
gröherer Blüte entfaltet. Leider wnrde der Genutz durch. das
Hüsteln kleiner Kinder erheblich beeinträchtigt und möchten
wir der Leitung des Kapellenchors empfehlen, für die Zukunst
kleine Kinder nicht mehr zu den Konzerten zuzulassen.

st- Kauf. Die Firma Leon Weil hier, Mitinhaber Herr
Max Eisenmann, hat dieser Tage in Stuttgart, wie man
nnZ von dort schreibt, ein herrlich gelegenes Anwesen mit einem
Arenl von 10 000 Quadratmetern zum Preise von 200 000
Mark erworben.

— Kaminbrand. Gestern entstand im Hause Hauptstraße
224 ein Kaminbrand, ivclcher aber sofort gelöscht wurde.

-p Unfall. Jn der Bergheimerstratze fiel gestern eine
Frau eine Kellertreppe hinnnter nnd trng dabei am Kopfe
solche Berletzungen davon, datz sie ins Akademische Kranken-
haus aufgenommen werden mutzte.

— Polizeibericht. Verhaftet wurden ein Taglöhner
wegen Unfugs und Ruhestörung und ein Werkführeranwärter
wegen Belcidigung. — Znr Anzeige kamen 10 Persmen
wezen Ruhestörung bczw. Unfngs.

X Bon der Bergstrahe, 24. Nov. (Lan d w i rt sch a f t -
liches.) Datz die Johannisbeerpflanzen eine verhältnis-
mätzig gute Einnahme bringän, sieht man an ben vielen An-
pflanzungen derselben in den Orten an der Bergstrahe. Ganze
Aecker in der Nähe der Dörfer, ansgehauene Weinberge, frühere
Hopfenpslanznngen nnd dergleichen legt man mit Johannis-
beeren an, weil man sich die höchste und immexhin sicherste
Eirmahme verspricht. Und in der Tat, sie ist es auchl Wenn
alle Früchte versagen, der Joharmis'beerstranch tut es nie ganz,
ein entsprechendes Erträgnis liefert er in jedem Jahre. Und
die Einnahme ist nie gering, dönn wenn sie nur noch mit 12
bis 1b Pfg. per Pfund bezahlt werden, was sozusagen wenig ist,
so ist die Einnahme immer noch gnt. Massenhaft werden die-
selben von Grotzhändlern und von anderen Konsumenten auf-
gekauft und zum Einmachen benützt oder, wie so häufig geschiehr,
Johannisbeeren daraus gemacht, ein Getränk, das in Fehl-
Prhrcn von Wein einen nicht zu unterschätzsnden Ersatz für die
landwirtschaftliche Bevölkerung bietet. Jn Verlegenheit kommt
man mit Johannisbeeren in Betreff des Verkaufs nie. Bei
der Anlage vo.n Johannisbeerpflanzungen werden wir jedem
Pflanzer den Rat geben, sich eine schöne mittelgrohe Sorte zn
verschafsen, denn die ganze kleineSorte ist z'war wegenSüßizkeit
sehr zu empMlen, allein das Abnehmen ist sehr mühsam und
süllt nur langsam die Körbe. Die grotzfrüchtige Sorte süllt
zwar, sie hängt aber nicht sehr voll nnd bleibt an Sützstosf
weit 'hinter der kleinen Sorte zurück; die mittlere Sorte dagegen
vereimgt beide Borzüge, sie hat viel SLtzftosf und gibt sehr
reichlich. Sie wird deshalb von den Grotzhändlern sehr gerne
anfgekanst, weil sie 'überall, -wo sie auf den Markt kommt,
ivillige Abnehmer, sowohl zum Einmachen, als zur Weinberei-
tung findet.

Mannheim, 23. Nov. (Z u den B ö h m - P r o z e s s e n.)
Herr Erster Statsanwält Dr. M'ühling hat in all den Fällen,
in welchen gegen Böhm uud Konsorten Freisprechnng erfolgte,
Revisivn bcim Reichsgeri'cht eingelcgt.

Bruchsal, 23. Nov. (Das non plus ultra in der
Heranlockungder Käufer) leistet das Herren-Kon-
fektionsgeschäft von Freund n. Co. in Pforzheim. Wer dort
für 20 Mark Ware kauft, erhält, lant Anzetge im General-
anzeiger, eine Anweisung mif einen Hasen — nicht etwa
bon Schokolade' oder Zucker, sondern einen wirklichen Hasen,
den er in einem dortigen Wildpretgeschäft jederzeit in Empfang
nehmen kann. Däbei wird versichert, datz die Preise die glei-
rhen geblieben sind und nichts drauf geschlagen wird.

I< Konstanz, 23. Nov. (S t u r m.) Boraestern' tobte biZ
in die Nacht hinein ein ungewöhnlich starker Meststnrm. Das
lletzte Schisf hierher konnte Lei Hagnau und Meersburg nicht
Landen. Unglücksfälle sind bis jetzt keine gemeldet.

Heidelberger Bereinsanstelegenbeiten.

— Der Dramatische Club hielt am vergangenen Sams-
tag seinen 2. popnlären Vortvagsabend ab, verbunden mit
Worführung von 130 grotzen Lichtbildern. Eine Reise durch
China und Japan — so lautete das Dhema — durften die
Zahlreich erschienenen Zuhörer im Geiste mitmachen und sahcn

vor sich eine Fülle von farLenprächtigen Landschaftsbildern,
besonders-vi^i Japan, sowie eine Reihe von- interessanlen, ost
sHrfhmkisthen japanischen bezw. chinesischen Einwohnertypen.
MsoMeÄ gefielen die reizenden Bilder aus dem japamschen
FamilienleLeü, die in exotischer Blumenpracht prangenden
kaiserlichen Gärten von Tokio, sowie die Stratzenszenen in Uo-
kohama sowie Peking. Die Projektion der auf allen Plätzen
gnt sichtbaren Bilder gelang um vieles besser, als in dem um 6
Uhr nachmittags abgehaltenen Vortrag für die Schüler der
hiesigen Lehranstalten, welcher zudem so stark besucht war, dqtz
vtele keinen Platz mehr Lekamen und umkehren mutzten.

Theater- und Kunstnachrichten.

Heidelberg, 24. Nov. (Stadttheater.) Morgen,
Mitüvoch, gelangt im Stadttheater wiederholt die komische Oper
„Fra Dravolo", welche am ersten Abend mit grotzem
Beisall ausgenvmmen wnrde, zur Aufführnng, in -den Haupt-
rollen besetzt mit den Damen Koppenhöfer, Caro und den- Her-
ren Rob. Becker, Heh, Lange, Mark, Stauffert und Brenner.
— Donnerstag geht zum letzten Male in dieser Saison das
Schauspiel „Nachtasyl" von Maxim Gorki in der bereits
bekannten Besetzung der Hauptrollen in Szene. Das interes-
sante und spannende Werk begegnete bei seinen bisherigen
Aufführungen stets dem grötzten Jnteresse und so dürfte vor-
aussichtlich auch die letzte Aufführung des genannten Stückes
großen Zusprnch finben.

Mannheim, 23. Nov. Das zweite Kaimkonzert
unter Leitung Felix Weingartners findet Freitag den 27. No-
vember, abends 7 Uhr, im!Wusensaale statt. Es ist dem An-
denken Hektor Berlioz gewciht. Das Programm enthält: 1.
„Harold in Jtalien", 2. Symphonie für grotzes Orchester und
eine Solobratsche, 2. die „phantastische Symphonie", ebensalls
von H. Berlioz.

Aiannhcim, 23. Rov. Jm A p o l l o t h e a t e r gab gestern
das Enssmble des H e id-e hb er'g e-x ;S-ta-Ätt he a te rs
unter Direktor Heinrich üls -Gastspie-l Mchard Votz' erschüt-
terndes Drama „S chn'l dig?" Me Hanptrollen des Thomas
und der Martha Lehr, sowie der bei'den Kinder Karl und Julie
wurden von 'den Herren Steinmann und Eckhos und den Damen
E. Hnch und M. Hartmann, die des Staatsanwalts Herbert
und des totkrcmken Wilhelm Schmi'dt, des wirklich Schuldigen,
von den Herren Holstein unb"Stefsens beifaüswürdig darge-
stellt. Eine ganz vorzugliche LeistuNg war die des Herrn P.
Sigl, der den Säufer und Wüstling Adolf Kramer äutzerst
lebenswahr wisdergab. Ferner seien noch die Herren Wagner,
Schütt und Plank erwahnt. Die AusfÜhrung war, nach der
„Neuen Badischen Landeszeitung", eine abgerundete und der
Besuch der beiden Borstellungen ein sehr guter.

Sport.

— Fußball. Bei den Wettspi-elen der „Vereinigten
Colleges" ge-gen den „Fußballclub Frankfurt"
siegte Frankfurt II mit 16:8, während Frankfnrt I mit 0:13
unterlag.

— Am Samstag spi-elte in Franksurt eine aus Deut-
schen vom Akadem. Sport - Club Heidelberg
un-d Fußball - Club Frankfurt zusammengesetzte
Fünfzehn gegen eine aus Frankfurt, den beiden Colleges nnd
dem A. S. C. znsamimeügesetzte „Englische Mann-
schaf t". Die Deutschen siegten mit 6:0.

Handel und Verkehr.

Mannkeim, 23. November. Oberrheinische Bank 94.50 B.,
—G. Rbein. Creditbank B, 140 50 K. Rhein. Hyv.-
Bank 190.25 G., —B., Brauerei Kleinlein, Heidelberg. —B.,
173.50 G. Schroedl'sche Brauerei Heidelberg B., 195.— G.
Portland-Zementwcrk Heidelberg 119.— B., 119.— G.

WttfferftanS

N e ck a r.

Heidelberg, 24.2 59, gest. 0.98 m
Heilbromr 23., 1 89, gest 0 83 w
Mannheim, 23,3,96, gest 0 56 m

Nhei n,

Lanterbnrg 23 3,98, gest. 0.26m
Maxau, 23,4.10, gest. 0.24 m
Mannbeim 23.3.75. aest. 0.40 m

v>t StMN 5»os> sk lsagaager,

1SV, L kr«ppen.

p>« d-I «t».

dtu»« veuld-r Syruche«, sür
Srwachseue, Lerrcu u. vumen,
u„t-r Oberleituug de« Herrn
Prsseftsr«

N. v. LvrUlr.

xaltl«»« Leü»iNsn mi? Sar knrtsvr 4Ve>ItL08«tvI1ang.
Aranpistsch, Snglisch, ItalieAtsch, Russtsch, Spanisch.
Deutsch fstr Äuölander: ««r Lsbrer der betreffende« Nati-n.
Kouversation -Zr- Korrsspondenz Literatnr.
Urber 180 Zweigschnisn. Ä- Prsspekte gratis u. franko.

NLNeste IküchrichLen.

Wicsbadcn, 23. Nov. Der K-aiser licß durch Flü-
geladjutaiit v. Jacobi dem Landmann H. G. Beck in
Delkenheim gestern anläßlich dessen hundertsten G e-
burtstages das Verdienstkreuz, sowie ein persin-
liches Geschenk, eine kostbare Tckschenuhr mit einem Reücs
des Kaisers und 300 Mark in Bar, überbringen. DaS
ehemals nassauische Jnfanterieregiment Nr. 97 aus Mainz,
dem der Jubilar angehort 'hatte, ließ ihm am Vorabend
dnrch die gesamte Kapelle ein Ständchen bringen, währe 'd
-die Osfiziere ihm ein Geschenk überreichten. Der Groß-
herzog von Lurem'burg sandte ein Fätz-chen Wein.

Brcslan, 23. Nov. Der „S-chles. Ztg." zufolge ist der
Dizeadmiral st la suits der Marine Graf Wal -
dersee, der Bruder des Feldmarschalls, gestern in
Meesendorf (Kreis Neum'arkt) g e st o r b e n. Franz Gcns
v. Waldersee, geb. 17. Sept. 1838, war vermählt mit der
Freiin Helene v. Wilamowitz-Möllend-orff. Kinder sind
aus der Ehe nicht vorhanden. Der jetzt Verstorbene war
drei Jahre jünger als der Generälfeldmarschall.

Jnnsbrnck, 23. Nov. Die Behörde verbot die Ab-
haltung der freien italienischen Universitätskurse,
die heute in einem Vorortsgasthof mit einem Vortrag von
Professor Gubernatis aus Rom beginnen sollten.

Wicn, 23. Nov. (Franks. Ztg.) Morgen begeben sich
Hofrat Mihalovich vom Mmsterium des Aeußecn,
Sektionschef Rößler vom Handelsnrinisterium und
Beck vom Ackerbauministerium sowie Ministerialrat
Ottlik vom ung'arischen Ackerba-uministerium zu H a n-
d e l s v e r t r a g s v e r h an d I u n g e n nach R o m.

Petcrsburg, 23. Nov. Ein über den G e s n n d h e Ü
z u ft a n d der Kaiserin ausgegebenes Bulletin lau'e-'

Die Kaiserin hat nachts mit Untetbrechungen geschlafcü-

Gestern Abend Temperatur 37,4, Puls 70, heute MorM
Temperatur 37,1, Pu'Is 68. Der lokale Entzündunö-"
prozeß entwickelt sich äußerst laugsam. Das subjektwe
Besin'den ist genügend, der Appetit wirb besser.

//I /öcks/' Srs/r/aAS s. ^t/LM/>t//!A.

L.. Kemvdr's L6l8s-NaAg.Äil.

Wezjaltelkgramme der Heideld. Zeimaß'

2 Bcrlin, 23. Nov. Gegenüber einer Mekdnng,
nach die jetzt in Berlin gesührten de u t s ch - r u s s i s ä) L
Handelsvertragsverhandlungen bereü''
Ende diescr Woche zum vorläufigen Abschluß gelangr'l"
erfährt die „Nationalzeitung", daß zwar d-ie Melduül
allzu optimistisch gehalten sein könne, daß aber doch ^
Stand der Verhandlungen als gut bezeichnet werö^'
darf.

X Berlin, 23. Nov. Die MorgenLlätter melden
über Sturmschäden: Jn vie-len Teilen Schlesiens rich^.
der Sturm bedeutenden Schaden an. Jn Lauban wurde c>
Eisen-b-ahnarLeiter von einem herabgeschleuderten Dachstein ^ '
schlazen. Ein Schnellzug Görlitz-Dresden ist durch umgestürz
Telegraphenstangen entglcist und stark beschädigt worden. a
Jsergebirge herrschen furchtbare Schneestürme. Ganze Walj'
bestände sind vernichtet. Aus Ol-denburg wird gemeldet: ^
Zetel wurde eine Mühle umzeweht. Ein Mühlknecht wurde ej'
schlagen. 2 Personen wurden schwer verletzt. Jm Kitsi
Hafen sank die Pinasse des Hafenschiffes „Neptun".
Mann-schaft 'wurde gerettet. Jn Scheveningen strandete es
österreichisches Segelschiff, die Mannschaften konnten geretn
werden.

0 Berlin, 24. Nov. Bei den Cyarlottcnb »1/
ger S t a d t v e r o r d n e t e n w a h 'l e n der 3. Ab'^'
hung fielen 6 Mandnte den S o,z:i aIdemokraten ö"'

II Pnris, 24. Nov. Der „Figaro" weiß zu erzähi^'
daß der Papst beim EmPsciilge eines Ausschusses für An^
bessernng der Gruft des-hl. Benedikt im Cassino-Klviüs
sich plötzlich zu seinem Gesolge wandte mit der FratzO^
Liegt der Btonte-Cassino eigentlich in Deutschland vv^
in Jtalien? und bei den erstaunten Mienen seines 0^'
folges fortfuhr: Der Monte-Cassino ist eigentlich deuO^
die Knnstwerke, die man dort aufrichtet, sind aus Deut/i^
land nnd der Vorstand der Mtglieder besteht aus De""
sckieii. Hat denn Jtalien gar keinen Platz dort?

V Roin, 24. Nov. Bischos Anzer, der Ches der ds^'
schen katholischen Mission iri China, ist hier eingetrofstv'
Hierzu meldet der Korrespondent des „Ber'l. Tagetn (
daß in gewisfen Kreisen eine Verstimmung gegen
herr'sche imd -daß man ihn g-ern durch einen anderen
amtcn ersetzen möchte. Die deutsche Reichsregierung ch
mit seiner Tätigkeit znfrieden, da er dem deutschen
sluß vollauf Geltiing zu verschaffen wisse, weshalb
die Reichsregierung in Rom völlige D.nterslützung gewinll"
Anzer -wurde vom Papst in Audienz empsangen.

li Lyon, 24. Nov. Als a u s st ä n d i g e T ü
arbeiter gestern in drohender Hältimg vor der /.nh
brik eine Kündgebung veranstalteten, feuerte der Fabn^
besitzer 4 Revolverschüsse auf sie ab. Die Ausständig^
antworteten mit Steinwiirfen nnd zertrümmerten die
sterscheiben. Sämtliche Tüllarbeiter beschlossen dahci
den Ausstand zu treten.

Iv Ncwyvrk, 24. Nov. Die Abstimniung iin Sdiuü
über die Cuba-Mll ecfolgt am 16. Dezember. _„

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VeranrworLlich für den redaktionellen Teil F. Montua,
den Jnseratenreil Td. Berksubuiiu, beide in Heioelberft-_^

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2u rsblrsiebsm Lssaeb lackst srxsbsnst sin

llllus Drslläelldsrsor^

Gcbctsgottcsdienst.

Mitlwoch, 25. November.

Petcrskirche 4 Uhr: Herr Dekan v. Hönig. _

Mutmaßliches Wetter am 25. und 26. November.

(Nachdruck verboten) -

Der letzte Luftwirbel ist mit 740—733 Mllmtr. nach
skandinavien und Finnland gewandert. Uebcr «panien,
südlichen Hälfte des biskayischen Golss und Südwestsrarni
ist der Hochdruck auf 755 Mllmtr., über dem übrigcn cff'u
rcich, der Schweiz und Süddcutschlarrd aus 770 Mllmtl- .j,
stieg-cn, ebenso in Mittel- und Untcritalien. Bei ziemlich
der Temperatur und vorherrschen-d Ivestlichen Winden 'N
Mittwoch und Donnerstag noch iimncr grötzmn
Lewölktes, aber nur zu ganz vcreinzelten Niederschlägcn S^n
tes Wetter zu erwarten.
 
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