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Antiquariat V. A. Heck (Wien); Antiquariat V. A. Heck
Katalog (Nr. 58): Autographen, eigenhändige Briefe und Dokumente etc. berühmter Persönlichkeiten — Wien: V. A. Heck, [1935?]

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https://doi.org/10.11588/diglit.68126#0025
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milian I. auf Anregung des Celtis am 31. Oct. 1501 errichtet und am
1. Febr. 1502, dem 43. Geburtstage des Celtes eröffnet und mit besonderen
Privilegien (Recht der Dichter-Krönung etc) ausgestattet hat. Es hatte
seinen Sitz in den großen Räumlichkeiten des dem Cisterzienser-Kloster
Neuberg a. d. Mürz gehörigen Hauses zu St. Anna in der Annagasse.
Seltenheit ersten Ranges; selbst die Wiener National-
Bibliothek hat keine ähnliche C e 11 i s - H a n d s ch r if t.
Ode an den Nürnberger Ratsherrn und Kaiserlichen Quaestor Hiero-
nymus Haller*), von Celtis in Wien im Februar 1504, wahrscheinlich
als Dank oder Huldigung aus Strophen schon früher entstandener, aber
erst posthum (Straßburg 1513) gedruckter Oden, wie II, 11, I, 20, I, 29, II,
2, I, 8 zu einer durchaus harmonischen Einheit verschmolzen. Wohl zum
Zwecke der Widmung in kalligraphischer Reinschrift. Wie die Schrift-
vergleichung ergibt, ist die Reinschrift offenbar vom Amanuensis des
Celtis, Johann Rosenberger**) geschrieben, der viele Schreibarbeiten für
ihn besorgte. Es ist eine sorgfältige kalligraphische Humanistenhand-
schrift, teils in Silber, teils in Gold geschrieben (Die Silberbuchstaben
sind naturgemäß etwas oxydiert.)
Collation:
Fol. 1 u. 6 sind nicht gefärbt, sondern das Pergament hat seine natürliche
Farbe.
Fol. 1 v: Ein Symbol.-allegor. Titelbild in Aquarell-Malerei. Das
Wappenschild ist merkwürdigerweise leer. (Siehe die Ab-
bildung.)
Fol. 2 r: In blauer Farbe gezeichnete und mit Deckweiß gehöhte stilisierte
Schrifttafel, die auf einer Krone ruht mit folgender in silbernen
und goldenen Versalien geschriebener und kunstvoll in der Art
der Epitaphe angeordneter Widmung:
HOC TIBI DEVOTVM RELEGAS HIERONYME
CARMEN (in der Krone:) DES3) ET FAC CONRADI
SIS MEMOR IPSE TVI. (Siehe die Abbildung.)
Fol. 2v: AD HIERONI- / mum Haller Ex Senatoria No-
ri n b e r g e n s i u m stirpe pro- / genitum Diui Ma-
ximilia: / Augusti Questorem Conradi / Celtis
Carmen. /
Hierauf folgt die 19 Strophen umfassende Ode. Die Anfangs-
buchstaben sind herausgerückt und zwischen zwei Linien, des-
gleichen die Endbuchstaben, erstere in Versalien, letztere in Mi-
nuskeln.
I n c i p i t :
(M) usa Hieronymo pange laude (s)
Fol. 5r:Explicit :
H oc tibi carmen rüde dedicauit
H aller: inpulchra residens Vienna
C eltis: hunc semper facias fideli
Pectore serua teäog

Antiquariat V. A. HECK, Wien I, Kärntnerring Nr. 12
 
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