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Heidelberger Volksblatt (69) — 1934 (Nr. 226-299)

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Nr. 251 - Nr. 260 (30. Oktober - 10. November)
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https://doi.org/10.11588/diglit.43252#0293
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„Heidelberger BslkSdlatt" — SamStag, dm 3. Ndvembee KW

Gsite 18

^-854

Hockenheim. (Todesfall.) Im Mann-
heimer Krankenhaus ist der frühere Bürger-
meister von Hockenheim, Philipp Klein, ge-
storben. Von 1928—1933 stand er an der
Spitze der Gemeinde und war dann wieder
im Justizdienst tätig.
Wirk Minheim
Heppenheim. (Vermißtes Kind auf-
gefunden.) Ein seit 25. Oktober in der
Kreisgemeinde Mackenheim i. O. ver-
mißtes Kind, die 8fährige Katharina Schmitt,
konnte nach zweitägigem Suchen, an dem
sich Schuljugend, SA. und Arbeitsdienst be-
teiligten, endlich gefunden werden. Das Kind
war. während seine Eltern auf einem Acker
arbeiteten, weggelaufen. In völlig erschöpftem
Zustand wurde es van einer Streife im Krei-
dacher Wald entdeckt und wieder den Eltern
zugesührt.
Bezirk BrmWl
Ubstabt. (Weitere Erdölbohrun-
gen) werden im Kraichgau unternommen
und zwar im Anschluß an das konzessionierte
Gebiet der hier bohrenden Internationalen
Tiefbohr A. G. Der Winterhall A. G. in
Kassel ist ebenfalls eine Konzession im Umfang
von 9900 Hektar erteilt worden und zwar in
nördlicher Richtung des hiesigen Bohrgebiets
gegen die Ortschaften Rot und Walldorf hin.
Die hiesigen Bohrungen sind auf 900 Meter
Tiefe gediehen und geben gute Hoffnung auf
Erfolg. Das Fundament für einen weiteren
Bohrturm ist bereits gelegt. Wenn sich die
Erwartungen der Bohrgesellschaft erfüllen,
dann steht unserer Gegend ein erfreulicher
wirtschaftlicher Aufschwung bevor.
Mitt ZiMslm
Elsenz. (Böse Folgen eines Kirch-
we i h st r e i t e s.) Am Kirchweihsonntag
wurde der 23 Jahre alte Wilhelm Pfeil
nach kurzem Wortwechsel von einem gleich-
altrigen Burschen durch einen Messerstich ver-
letzt. Es trat Blutvergiftung hinzu und der
junge Mann mußte im Heidelberger Kran-
kenhaus, wohin er inzwischen verbracht wor-
den war, sein Leben lassen.
NMMLü, MlMM. NaMniand
Hirschhorn a. N. (70. Geburtstag.)
Am Feste Allerheiligen feierte Schutzmann
i. R. Leopold Walldorf in voller Rüstig-
keit seinen 70. Geburtstag im Kreise seiner
Familie. 25 Jahre lang, von 1906—1931,
versah der Jubilar in treuer Pflichterfüllung
den Polizeidienst der Gemeinde. — Heute
kann die Lindenwirtin Friederike Schä-
fer, geb. Schaaf, in körperlicher und gei-
stiger Rüstigkeit ihren 70. Geburtstag be-
gehen.
Hirschhorn a. N. (Allerseelen.) Am
Nachmittag des Allerheiligenfestes mußte
leider die Prozession auf den diesseitigen
Bergfriedhof wegen ungünstiger Witterung
ausfallen. An Ällerseenlen bewegte sich eine
große Prozession auf den Ersheimer
Friedhof, in dessen Kapelle ein Seelen-
amt für alle Abgestorbenen gehalten wurde.
Sehr zahlreich war trotz des eingetretenen
Schneegestöbers der Gräberbesuch. Nach Ein-
segnung der Gräber und Gebet am „Oel-
berg" zog die Prozession wieder heimwärts.
Buchen. (In die Heimat zurück.)
Vox 7 Jahren sind eine Reihe junger Leute
aus unserer Gegend nach Kanada ausgewan-
dert. Nachdem die meisten schon vor längerer
Zeit ihre alte Heimat wieder ausgesucht ha-
ben, ist nun auch Bernhard Edelmann von
hier LurückWkehrt.


EkrlchiWg mmr MWAn MMZ-
WoWMgWGMMWlt
Karlsruhe, 2. Nov. Auf dem Verordnungs-
fii^ wurde die Badische Landeswohnungs-
lick eine gemeinnützige öffentlich-recht-
uL.Staatsanstalt mit eigener Rechtspersön-
unter dem Namen „Badische Landes-
hnungsfürsorgeanstalt" umgestaltet.
Nresifgwbe der Anstalt ist die Förderung des
und Siedlungswesens, insbeson-
2./durch Gewährung von Darlehen und
8-iAüssen und durch llebernahme von Bürg-
ein im Rahmen der dem Lande Baden
Ann-bsem Gebiet obliegenden Pflichten. Die
w Mt Hut ferner alle' bisher vom Lande
Ci ta" s"r die Zwecke des Wohnungs- und
^dlungswesens übernommenen Darlehens-
Bürgschaftsverpflichtungen zu erfüllen.
8wej ZMsöyfer Lsr NüZmMi
Medingen, 2. Nov. Der 62 Jahre alte
j^Mrmeister und Lammwirt Bader von
dem überrannte mit seinem Auto, mit
aus den Bürgersteig fuhr, zwei vor
Schaufenster stehende Fräuleins. Aus
oll,,», itersahrt wurden die beiden Verun-
atsn einige Meter weit geschleift und rechts
^tnnk in schwer erletztem Zustande aus die
Ansn - Mschleudert. Aber damit nicht genug,
letzt noch stoppte der Autobesitzer sein
^s^ug nicht, sondern fuhr ungeachtet des
die Geschehenen weiter und erfaßte dabei
sierade die Straße überquerende etwa 50
Wq Ee Kriegerwitwe Hablizel, die eben-
VW" das Auto kam und eine Strecke
MschlM wurde. Jetzt erst wurde das Fcchr-
L, Mm Stehen gebracht.
hu,, w drei Verunglückten wurden ins Kranken-
stil verbracht, wo Frau Hablizel und Frl.
ihren L Ethier des Buchhändlers Fiedler,
von l^vletzungen erlag. Die Verletzungen
sein Welle sollen nicht lebensgefährlich
üens,r . unverständliche Verhalten des Fachr-
yn^Eers löste den Unwillen der sich alsbald
t^gOv.Melnden großen Menschenmenge aus, die
Lain eine drohende Haltung einnahm.
kH^wirt Bader wurde sofort in Hast ge-
öein später aber wieder freigolassen, n-ach-
hg durch ärztliche Untersuchung festgestellt
hvis st«^? unter Einwirkung des Alko-
Srts- und Ktttgs-GNMW
Nr dis LMöMMiOW
in-Ä auch kleinen Städten und Landge-
Usck° ir, die Möglichkeit zu geben, das histo-
Material der letzten Jahrzehnte der
!chast ö" überliefern- ist unter Paten-
Ast Reichsarchivs in Zusammenarbeit
Und s - Deutschen Eemsindetag eine Orts-
der di/^gs-Chronik geschaffen worden, in
der kür die Gemeinde wichtige Geschehen
Sekten 20 Jahre in Wort und Bild fest-
Aieu werden soll.
klei^ lAvnik erfüllt die Bedürfnisse der
UM " Gemeinden bis zu einer Einwohner-
^idu?°" 3000. Sie enthält zunächst eine
stehl^v9surkunde für den Gemeindevor-
fiir seins Mitarbeiter, dann Blätter
ebenso --Gefallenen des Weltkrieges und
die alle anderen Kriegsteilnehmer,
tzlgt/k lich wieder heimgekehrt sind. Jedes
dich/. mH das Bild des Betreffenden und die
^este un Daten seines Lebens enthalten.
Lesn^r folgen Blätter zur Aufzeichnung der
krie</-, ren Ereignisse aus Kriegs- und Nach-
tzrleb^»' wie die Erlebnisse der Krieger,
Älip? sw der Gemeinde, Zwangswirtschaft,
Astxi/^Mg Kirchenglocken, Arbeit der
ssti- ' ovauen und Kinder im Kriegs. Ham-
suiyeu? Inflationszeit usw. usw. Endlich
Photn "IE iu der Gemeinde gesammelten
biM°nü?uiefe, Flugblätter, Jnslations- und
^scheine usw.
r>og H Chronik soll durch Zusammenarbeit
»Nh ^eureindevorsteher. Pfarrer und Lehrer
glst^"e übrigen interessierten Eemeindemit-
M entstehen. Es gilt, der Gemeinde
besg"sviiem ein Denkmal zu setzen, das mehr
Csti„ zäun als das schönste Denkmal aus
!chr»n,,Uüd Erz und das lebendige Geschichts-
uvg bedeutet.
- BZZLttWHMsrg
R e r/"Gemünd. (Dem Katbarinen-
veink-/ entgegen.) Ist mal Anfang No-
ßlein - ."n dreht sich hier bei Groß und
sprgL immer stärkerem Maße das Ge-
u e q n/vl ^en herannahenden Kathari -
klingu r k t. In der nahen und ferneren
tchioma werden bereits viele an den tra-
u?n Bohrermarkt als an einen scho-
der n^ü/^vg denken, zu dem ein nicht min-
Cnji^?^blungsreicher Montag gehört. Der
Uiiindo» dem diesjährigen Nsckarge-
!olit° ,1-^vrkt einen Besuch abzustatten,
füllst » r fallen. Er wird, dies kann schon
käiwpE-gt werden, seinen bekannten Vor-
vvrw-v« keiner Hinsicht nachstehen. Also
und 19. November Kathari-
Neckargemünd.
W^°rgemünÄ. (Zur Statistik.) An-
k>«r vom Statistischen Landesamt an-

MWMKNMOMN lM WiNttt 19Z4/ZZ

Karlsruhe, 2. Nov. Der Präsident des
Landesarbeitsamts Südwestdeutschland in
Stuttgart richtete an die Vorsitzenden der
Arbeitsämter einen Erlaß, in dem für die
Durchführung von Notstandsmaßnahmen im
Winter 1934/35 genaue Anweisungen gege-
ben werden. Es heißt darin u. a., daß mit
der Inangriffnahme weiterer neuer Not-
standsarbeiten unverzüglich zu beginnen ist.
In denjenigen Fällen, in denen auf andere
Weise der Beginn oder die Durchführung
einer Arbeit in den Wintermonaten Oktober
1934 bis März 1935 nicht sichergestellt wer-
den kann, kann die Grundförderung wieder
auf 3 Mark für das Tagwerk erhöht werden,
wobei in der Regel als unterste Grenze ein
Förderungssatz von 2,30 Mark zugrundege-
legt wird.
Von besonderer Wichtigkeit ist, daß wieder
die Möglichkeit besteht, gemeindliche und
private 'Forstarbeiten — allerdings nur bis
Ende März 1935 — zu fördern. Die Grund-
förderung ist u. a. in folgenden Fällen zu-
gslassen: bei Forstarbeiten, wenn es sich han-
delt:
a) um Neuaufforstungen oder Wiederauffor-
stungen auf Flächen, die seit mindestens
drei Jahren nicht aufgeforstet werden
konnten:
i>) um Forstwsgebauten, auch wenn sie nicht

geordneten Zählung der Ob st bäume wur-
den im Bereich der hiesigen Gemarkung
23 154 Kernobst- und 3787 Steinobstbäume,
außerdem 583 Nußbäume festgestellt.
Lobenfeld. (Wasserno t.) Der schon Mo-
nate währende Wassermangel dauert hier im-
mer noch an, trotz der Niederschläge der letzten
Zeit. Die Quelle in der Hattenbach scheint im-
mer mehr zu versagen, nur noch wenige tisfer-
stehende Häuser haben Wasser. Alle anderen
müssen das Wasser vom Fuchfenbrunnen oder
im Schäfersbrünnle holen.
Bezirk Wiesloch
Walldorf. (30 Fahrräder gestoh-
len.) Durch die hiesige Polizei und Gendar-
merie konnte in der Person des H. Keller
aus Griesheim ein Dieb großen Formats ge-
faßt werben. Bisher wurden 30 Fahrräder
sichergestellt, die hier und in der Umgebung
gestohlen und auch wieder in der gleichen
Gegend verkauft wurden. Auch landwirt-
schaftliche Gebrauchsgegenstände, Hühner und
Enten waren dem Dieb willkommen. Ob noch
weitere Diebstähle auf das Konto des Keller
kommen, muß die Untersuchung ergeben.
Gleichzeitig wurden zwei der Beihilfe ver-
dächtige Personen von hier verhaftet und in
das Bezirksgefängnis eingeliefert.
Bezirk Mannkeim
Mannheim. (Dachdecker tödlich ab-
gestürzt.) Bei der Vornahme von Aus-
besferungsarbeiten auf dem Dach eines fünf-
stöckigen Hauses der Schimperstr. stürzte am
Mittwoch ein 19 Jahre alter Dachdecker von
hier ab und blieb tot im Hofe liegen. Nach
den bisherigen Feststellungen hatte sich der
Verunglückte bei Ausführung der Arbeiten
nicht angeseilt.
Mannheim. (W e t t b e w e rb.) Die Stadt
hat einen neuen Wettbewerb für die Mann-
heimer Künstler ausgeschrieben. Verlangt
werden Hausmarken für die Siedlung Neü-
eichwald. Der WettebevZ'rb will versuchen,
wieder eine Verbindung zwischen Künstler
und Volk herzustellen. Aus diesem Grunde
ist die Aufgabe so gestellt, daß der Künstler
gezwungen ist. sich mit dem, für dessen Haus
die Arbeit bestimmt ist, in Verbindung zu
setzen. Er soll herauszubekommen suchen,
welche Liebhabereien und Neigungen, welche
besonderen Erfolge usw. die einzelnen Sied-
ler erhoben. Jenachdem wird die Haus-
marke zu wählen sein. Man wird dann nicht
mehr in der Siedlung von Haus Nummer
154 usw. sprechen, sondern vom Haus zum
Bienenkorb, vom Haus zum Hasen oder zum
Heiligen Nepomuk. Die Möglichkeiten sind
unerschöpflich.
Neulußheim. (Von der Schule.) An
Stelle des als Rektor nach Mannheim ver-
setzten Hauptlehrers Karl Vogt wurde der
Hauptlehrer Schulz, welcher seither in
Mannheim wirkte, hierher versetzt Derselbe
hat bereits seinen neuen Dienst angetreten.
Altlußheim. (VonderVolksschule.)
Hauptlehrer Wilhelm Vrauß von Ofters-
heim wurde hierher versetzt.
Hockenheim. (Eröffnung der Kreis-
landwirtschaftsschule.) Am morgi-
gen Sonntag nachm. 2.30 Uhr findet in den
Räumen der Schule die Einweihungsfeier
statt.
Hockenheim. (Teure Aepfel.) Der
nächtliche Diebstahl von etwa 7 Zentner
Aepfel hat drei Leuten aus Hockenheim und
Plankstadt Gefängnisstrafen von 3 und 2 Mo-
naten sowie eine Geldstrafe von 60 Mark ein-
gebracht.

überwiegend außerforstlichen Zwecken
dienen;
e) um Aufforstungen, die durch außerge-
wöhnliche Ereignisse (Schädlinge, Brand
oder dergl. erforderlich geworden sind;
bei Forstkulturarbeiten, die zur Durch-
führung der Prüfung des Arbeitswillens
von Frauen sich eignen.
Eine weitere Erleichterung stellt die Mög-
lichkeit dar, daß Reisekosten, die Arbeitsaus-
rüstung und Familienzuschläge auch für an-
erkannte Wohlfahrtsempfänger dann und
insoweit aus Mitteln der Reichsanstalt über-
nommen werden, als die Gemeinden diese
Kosten aus eigener Kraft aufzubrinaen nicht
in der Lage sind. Wichtig ist die Möglich-
keit, solche zusätzlichen Maßnahmen Privater
zu fördern, die den Ersatz ausländischer
Erzeugnisse durch inländische bezwecken. Na-
türlich wird hier schärfste Prüfung erfolgen.
In diesem Zusammenhang kann auch noch
darauf hingewiesen werden, daß das Land
Baden zur verstärkten Förderung wiederum
Landesmittel in begrenztem Umfangs zur
Verfügung stellt, die in erster Linie zur
Restfinanzierung besonders volkswirtschaft-
lich wertvoller Arbeiten in bedrängten Ge-
meinden gedacht sind. Die Mittel werden
voraussichtlich unter den bisher üblichen Be-
stimmungen gegeben.

Buchen. (Todesfall.) In der Früh«
des Allerseelentages ist Herr Verwaltungs-
oberinspektor Ackermann, der infolge
eines schweren Zuckerleidens schon vor 5 Jah-
ren aus seinem Beruf in den Ruhestand tre-
ten mußte, nach einem langen und zuletzt sehr
schmerzlichen Krankenlager im Alter von 58
Jahren von Gott in die ewige Heimat abbe-
rufen worden. Mit dem Entschlafenen ist ein
vorbildlicher Verwaltungsbeamter und treu-
besorgter Gatte und Vater, ein edler Charak-
ter und echter kath. Mann dahingcgangen.
Schlierstadt. (Todesfall.) Ein lieber
Mitbürger, Sebastian Waltenberg er,
ist am Alter von 70 Jahren aus dem Leben
abberufen worden. Mit dem Heimgegangenen
ist ein trenbesorqter Familienvater und ein
treuer Sohn seiner Kirche in die Ewigkeit
sinqegarmen. Der Verstorbene war seit langen
Jahren Mitglied des katholischen Stiftungs-
rates und bis zu seinem Tode ein eifriges
Mitglied des Kirchenchores. Auch dem Be-
zirksrat gehörte er eine Zeitlang an.
Lauda. (Silbernes Ordensjubi-
läum.) Am kommenden Sonntag feiert die
ehrwürdige Schwester M. Eduarois, Toch-
ter des im Ruhestand lebenden Zugschaff-
ners Eduard Hehn von hier, im Hospital
St. Anthony de Padua in Chicago (Nord-
amerika) ihr 25jähriges Ordensju-
biläum Sie trat am 4. November 1909
in das Mutterbaus der Franziskusschwestern
'n Jolliet als Kandidatin ein. Nach ihrer
Ausbildung in der Krankenpflege war sie zu-
nächst in den Hospitälern von Freeport und
Aurora tätig: seit acht Jahren ist das Hospi-
tal St. Anthony de Padua in Chicago die
Stätte ihrer Wirksamkeit.
Mergentheim. (Statistik der Erb-
höfe.) Man rechnet damit, daß im Amtsge-
richtsbezirks Mergentheim etwa 1200 Bauern-
höfe zu Erbhöfen erhoben werden.
Tauberbischofsbsim. (BonderBezirks-
g e w e r b es ch u le.) Gcwerbeschulassessor K.
Seufert wurde an die Gewerbeschule II
in Heidelberg versetzt. Mit ihm verliert die
hiesige Bezirksgewerbeschule einen tüchtigen
Lehrer, die Fliegerortsgruppe T.-Bischofsheim
ihren stellvertrewnden Ortsgruppenleiter und
verdienstvollen Bauleiter.
Krautheim, (lleberfahren und ge-
tötet.)' Der 60jährige verheiratete Karl
Bopp aus dem benachbarten Kocherdorf
wurde von einem Fuhrwerk, dessen Pferde
durchgingen, überfahren, Der taubstumme
Mann erlitt so schwere Verletzungen, daß er
bald darauf starb. Eine gleichfalls taubstumme
Frau und zwei Kinder trauern um den Er-
nährer.
BMn und NMbattSnßrr
Neuenbürg. (Furchtbarer Selbst-
mord.) Hinter dem neuen Friedhof fand
man einen 57 Jahre alten Mann erhängt
auf. Der Selbstmörder, in dessen Nähe ein
großes blutiges Messer gefunden wurde, hatte
sich noch stehend auf dem Erdboden einen
Strick um den Hals gelegt und den Strick an
einem Baumast befestigt. Dann brachte er
sich ein paar Schnitte in die linke Pulzader
und vier tiefe Messerstiche in die Herzgegend
bei.
Weil a. Rh. (Historische Funde.)
Hier wurden auf einem Boden alte Gedichte
in alemannischer und hochdeutscher Sprache
gefunden, die allerhand Begebenheiten aus
den Orten des MarkgräKerlandes behandeln.
Sogar bisher unbekannte Notizen Joh. Pe-
ter Hebels befanden sich darunter, die na-
türlich eine wertvolle Bereicherung für das
Heimatmuseum sind. Die Schristen stammen
au2 d"m Jahre 1839.
Reutlingen. (Spätes Kriegsopfer.)
Der verheiratete Wilhelm Hermann, Stra-
ßenwart, hatte vom Krieg her noch Splitter von
einem Geschoß im Arm, die bisher noch nicht ent-
fernt werden konnten, ihm aber oftmals heftige
Schmerzen bereiteten. In letzter Zeit steigerten
sich die Schmerzen. Der Arm begann zu eitern.
Es trat Blutvergiftung ein, der er am Sonntag
erlag. Hermann steht im 39. Lebensjahr und
hinterläßt eine Witwe mit drei unmündigen
Kindern.
Selb. (Porzellan für Persien.)
Die Kaiserin von Persien, die Anfang dieses
Monats in Deutschland weilte, tätigte hier
zahlreiche Einkäufe. A. a. kaufte sie von der
Porzellanfabrik PH. Rosenthal u. Co. in
Selb für ihren Privatgebrauch ein kostbares
Service. Ein weiteres großes Tafelservice
wurde für das persische Außenministerium
in Auftrag gegeben. Die Selber Porzellan-
industrie hat mit diesem ehrenvollen Auf-
trag ihren Weltruf erneut unter Beweis ge-
stellt.
 
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