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Heideloff, Carl Alexander von [Hrsg.]; Görgel, Carl [Hrsg.]
Les ornements du Moyen Age (Band 1) — Nürnberg, 1838-1843

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https://doi.org/10.11588/diglit.28726#0007
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PRESACE. VORWORT.

Toutes Ies fois que, d’un neil impartial, nous regardons
ces venerables restes de I’architecture du moyen age, que
nous examinons d’un regard scrupuleux et attentif les mo-
nuineuts d’une epoque que, naguere encore, nous appel-
lions barbare, nous sonnnes forces d’avouer qu’un senti-
ment profond, qu’un esprit createur rbgne dans toutes les
productions de ces temps, et qu’un genie plein de poesie,
parlant ä l’ame et ne se deinentarit jamais, impriine ä
notre esprit un sentiment de profonde admiration. Si le
simple aspect d’un Döme nous remplit d’un saint etonne-
ment; si ses masses imposantes agissent avec force sur
notre cceur et notre äme; combien l’ätude detaillee de
ces chef-d’ceuvres nous fera admirer la main qui sut y
imprimer tant d’hannonie, tant d’aecord daus les parties
meme les plus ininutieuses. —

Si nous passons de l’ensemble general aux details,
nous verrons avec quelle intelligence technique ils sont
coordonnes, avec quelle science pratique ils sont adaptes
aux besoins du climat, et principalement aux lois de la
beaute; quelle poesie regne dans les ornements et avec
quelle hardiesse iis sont executes; il n’y a rien entin que
ne soit parfaitement homogene.

Si l’architecture des grecs peut etre appcllee clas-
sique ou ideale, ä coup sür celle de moyeii äge L «rte le
caractere du romantisme: c’est sui'tout celle que l’on
nomme byzantine, qui merite ce titre. Souvent devant un
de ces portails nous nous trouvons etonnes ä la bizarre-

»V"enden wir unser Auge vorurtheilsfrei auf die Monu-
mente mittelalterlicher Architektur: betrachten wir mit
ernstem Sinn die Gebilde einer, noch vor kurzem, als
roh und barbarisch verschrieenen Zeit, so nehmen wir mit
Bewunderung wahr, dafs ein sinniger, bildsamer Geist
in ihren Produktionen weht, ein Greist voll Gemüth, voll
Poesie und durchgehends consequent. Erfüllt uns schon
der Anblick eines Domes mit heiliger Bewunderung; wir-
ken seine grofsartigen Massen mit unwiderstehlicher Kraft
auf unser Auge und Herz; wie viel mehr müssen wir die
Meisterhand erkennen, wenn wir mit prüfendein Blicke
wahrnehmer,, wie selbst die kleinsten Theile harmonisch
gebildet sind, wie eins dem andern entspricht. —

Gehen wir nun auf die Profile über, so sehen wir,
wie technisch solche angewandt, mit welchem praktischen
Sinne diese ferner den climatischen Forderungen ange-
pafst sind, und bei alle dem der Schönheit genügen 5
mit welchem poetischeu Sinne die Ornamente entworfen
und kühn ausgeführt wurden; — ja, wir finden nicht
das geringste, was nicht dem Ganzen homogen wäre.

Ist die Architektur der Griechen die classische, die
ideale; so ist die Baukunst des Mittelalters am besten
bezeiehnet mit romantisch. Und dieses gilt namentlich
von der byzantinischen Architektur. Oft stehen wir vor
einein ihrer Portale, verwundert über die seltsamen Ver-
schliiigungen, iiber die fantastischen Coinbinationen ilirer
Ornamente, ohne sie entziffern zu können.

Waren sie Spielereien der Laune ihrer Schöpfer,
oder lag liier cine symbolische Anspielung zu Grunde?
 
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