Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
21

künstlich zu bewirken, wo sie nicht von Natur gegeben ist. Es finden
zwei Ilauptverschiedenheiten in der Gestaltung der Fundamente statt.
Entweder nämlich wird eine tiefer als der Fus des Gebäudes liegende
feste Schicht benuzt, um darauf zu gründen, und in diesem Falle ist das
Fundament mehr oder weniger Mos das untere Stük des bis auf jene
Tiefe hinabreichenden Gemäuers; oder man verzichtet, in Folge der
Örtlichkeit, oder um der Ersparnis willen, auf die Ausdehnung nach
der Tiefe, und das Fundament muss das Eindrüken des Gebäudes in den
weicheren Baugrund verhindern. In dem lezteren Falle wird es sich
so schnell als möglich nach der Breite ausdehnen, während es im er-
stereu mehr eine vertikale Gestalt erhält, und mit deT Tiefe, wenn
eine ganz feste Schichte erreicht wird, nicht mehr an Breite zunimmt,
als der sichere aufrechte Stand erfordert. Auch die mehr nach der
Breite ausgedehnten Fundamente legt man schon deshalb einige Fus' tief
im den Boden ein, um nicht das Gebäude unzugänglich zu machen, und
um das Fundament vor dem Untergraben durch Nässe u. s. w. zu schü-
zen. Übrigens geschieht dies auch, weil die oberste Erdschicht fast
immer etwas loker ist, und weil man mit zunehmender Tiefe, wenn
nicht vollkommen harten, doch meist allmälig härteren Grund er-
hält.

Die Beschaffenheit des Grundes und die des zu tragenden Gebäu-
des sind die vorzüglichsten Rüksichlen, welche das Fundament be-
stimmen. Jene wirkt mehr auf die Bauart, und diese mehr auf die
besondere Gestalt und das Mas des Fundamentes. Wir betrachten
zunächst die einzelnen Arten des Fundamcntba-ues, nach den haupt-
sächlichsten Verschiedenheiten in der Natur des Grundes.
 
Annotationen