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Heigelin, Karl Marcell
Lehrbuch der höheren Baukunst für Deutsche (Band 3) — Leipzig, [1833]

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https://doi.org/10.11588/diglit.3372#0066
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die bildende Kunst berührt —. So sind sie am meisten geeignet, den
Anfang zu machen.

Hierauf wenden wir uns zu einem Beispiel der Aufnahme des
ökonomischen Karakters in die höhere Baukunst, in der Darstellung
eines vom Staate betriebenen Eisenwerkes, bei welchem die Bildung
der Haupt-Formen, den Bedingungen einer besonderen Örtlichkeit un-
terliegend, die vollkommene Simmetrie verlässt, und sich landschaftli-
cher Gruppirung nähert.

Aus der Klasse der — ebenfalls im Ökonomischen begriffenen —
Magazine nehmen wir das Zeughaus, wo die einförmige Bildung jener
Art dem Bau der Befestigungen zu nähern ist, und so durch die Bei-
ziehung dieses Karakters eine Form entspringt, die durch ihre strenge
vielseitige Simmetrie einen scharfen Kontrast gegen das vorhergehende
Beispiel bildet.

Dann gehen wir zu einer Aufgabe über, in welcher sich die hö-
here Baukunst der Bildung der bürgerlichen Wohnungen nähert, näm-
lich zu dem Spital.

Damit verwandt, aber auf der andern Seite mehr dem. Karakt er
der Öffentlichkeit angehörend, sind die Bäder und Erholungs - Orte,
wovon zwei Beispiele folgen.

Das eigenthümlichste Gebiet der öffentlichen Baukunst nehmen die-
jenigen Gebäude ein, welche Versammlungen zu verschiedenen Zwe-
ken der Gesellschaft gewidmet sind. Dahin gehört das Theater.

Diesem lassen wir den Entwurf eines Rathhauses folgen, bei wel-
cher Aufgabe eine edlere Harmonie der Formen zu erreichen ist.

Das Residenz-Schloss nimmt eine bedeutende Stelle unter den Auf-
gaben ein, da es als das höchste Beispiel von dem Übergange des Wohn-
hauses in den öffentlichen Karakter anzusehen ist.
 
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