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Heigelin, Karl Marcell
Lehrbuch der höheren Baukunst für Deutsche (Band 3) — Leipzig, [1833]

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https://doi.org/10.11588/diglit.3372#0157
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Der Strasen-Baumeister wä'gt klug berechnend die Höhen der Ge-
birgsgegend, durch welche er dem Verkehr sichere und bequeme Bahn
bereiten soll; prüfend und wählend folgt ef mit dem Zug der Strase
den natürlichen Schluchten, führt ihn nachgiebig schlängelnd an den
hohen Wänden hinan, den vollen Aufwand seiner Mittel den Punkten
aufsparend, wo er den versperrten Pass mit einem gewaltigen Stollen
durch eine lezte steile Felsmasse erringt, oder wo er mit einem küh-
nen Bogen den jähen Abgrund überwindet. — Die wilde Kraft des
Stromes, die das Thal verwüstete, muss, weise gelenkt, sich selber
ein regelmäßiges Bett graben. Durch grünende Dämme von Reisern,
die mit den Wogen spielen, wendet der Meister das Verderben ab,
und der stürmende Feind, der mächtige Felsenbauten umwälzt, mit
welchen ihn ungeschikte Anstrengung zu bezwingen dachte, dient so
versöhnt den mancherlei Zweken der Menschen. — Nicht durch Rie-
sen-Dämme, noch durch das Ausscharren des Grundes mit tausend Ei-
mern wird in schlimmer Lage ein wirthlicher Hafen bereitet; sondern
wo die Natur den ersten Schuz gewährt, vollendet die Kunst. Ihre
edlen Werke erweken Bewunderung, Mitleid die verschwenderische
Kraft, die, dem blinden Ziklopen gleich, sinnlos Felsen ins Meer
wirft. — Natürliche Schanzen bietet das Land; da errichtet der Kriegs-
Baumeister seine Werke. Er wählt die beherrschenden Höhen, die gün-
stigen Winkel am Zusammenfluss von Strömen, wo dreifache Wasser-
arme des Feindes Kräfte beengen oder spalten, die bauende Kunst aber
dem Belagerten freie Bewegung nach allen Seiten sichert u. s. w. —

Durch weise Anordnung im Grosen werden Millionen erspart —
um besser verwendet zu werden. Denn der unkluge Aufwand in öf-
fentlichen Bauten hat immer die Armseligkeit, den Geiz zur Seite; die
wahre Sparsamkeit aber schafft nie versiegende Mittel, da ihre Werke

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