Die Sammlung Jacob H. Weiller stammt aus einer Zeit, in
der es in Frankfurt Straften gab, wo ein Haus neben dem anderen
einen Kunstbesitz enthielt, der Beachtung verdiente oder sogar
rühmlich bekannt war. In ihrem Äußeren kaum voneinander unter-
schieden, trugen die Häuser auch in ihrer Einrichtung, trotz der
stark abgestuften gesellschaftlichen Schichtung, den einheitlichen
Charakter einer herrschenden Konvention, und es war eigentlich
ihr künstlerischer Inhalt, der ihnen das besondere Gepräge und die
persönliche Eigenart gab. Oft waren es einzelne Kunstwerke, in
vielen Fällen aber auch ganze Sammlungen von bedeutendem
Umfang.
Das Haus des Bankiers Jacob H. Weiller gehört zu denen,
die eine eigentliche, grolle Sammlung enthielten, und es war die
Frau des Hauses, die als ihre Schöpferin anzusehen ist. Von Ju-
gend' aul mit künstlerischen Neigungen begabt, in regem Verkehr
mit einem Kreis von Künstlern und Schriftstellern, die in ihrem
Hause sich versammelten, durch Reisen und durch das Studium
der Museen und Ausstellungen erwarb sie sich beträchtliche Kennt-
nisse und Erfahrungen auf verschiedenen künstlerischen Gebieten.
Sie wurde zu einer der regsamsten und unterrichtetsten Samm-
lerinnen in ganz Deutschland, und unter den Frankfurter Samm-
lungen, die in den drei bis fünf Jahrzehnten vor dem Krieg ent-
standen, wurde die Sammlung Weiller bald über Frankfurt hinaus
bekannt. Mit ihrer Auflösung verschwindet eine der letzten Samm-
lungen, die den Ruf Frankfurts auf diesem Gebiete mitbestimmt
haben.
Der Schwerpunkt liegt in den Werken gotischer Plastik. Für
dieses weite Gebiet enthielt die Sammlung so vielgestaltiges Ma-
terial, dafj sie geradezu musealen Charakter hatte. Hier sind die
meisten Werke durch gelegentliche Ausstellungen bekannt und
haben zu einem großen Teil auch den Eingang in die kunstgeschicht-
liche Literatur gefunden. Den Kern bildet die reichhaltige Samm-
lung deutscher Holzskulpturen, für die in Frankfurt schon zu einer
Zeit Interesse bestand, als die Sammeltätigkeit auf diesem Gebiet
noch nicht zu einer verbreiteten Mode geworden war. Um diesen
der es in Frankfurt Straften gab, wo ein Haus neben dem anderen
einen Kunstbesitz enthielt, der Beachtung verdiente oder sogar
rühmlich bekannt war. In ihrem Äußeren kaum voneinander unter-
schieden, trugen die Häuser auch in ihrer Einrichtung, trotz der
stark abgestuften gesellschaftlichen Schichtung, den einheitlichen
Charakter einer herrschenden Konvention, und es war eigentlich
ihr künstlerischer Inhalt, der ihnen das besondere Gepräge und die
persönliche Eigenart gab. Oft waren es einzelne Kunstwerke, in
vielen Fällen aber auch ganze Sammlungen von bedeutendem
Umfang.
Das Haus des Bankiers Jacob H. Weiller gehört zu denen,
die eine eigentliche, grolle Sammlung enthielten, und es war die
Frau des Hauses, die als ihre Schöpferin anzusehen ist. Von Ju-
gend' aul mit künstlerischen Neigungen begabt, in regem Verkehr
mit einem Kreis von Künstlern und Schriftstellern, die in ihrem
Hause sich versammelten, durch Reisen und durch das Studium
der Museen und Ausstellungen erwarb sie sich beträchtliche Kennt-
nisse und Erfahrungen auf verschiedenen künstlerischen Gebieten.
Sie wurde zu einer der regsamsten und unterrichtetsten Samm-
lerinnen in ganz Deutschland, und unter den Frankfurter Samm-
lungen, die in den drei bis fünf Jahrzehnten vor dem Krieg ent-
standen, wurde die Sammlung Weiller bald über Frankfurt hinaus
bekannt. Mit ihrer Auflösung verschwindet eine der letzten Samm-
lungen, die den Ruf Frankfurts auf diesem Gebiete mitbestimmt
haben.
Der Schwerpunkt liegt in den Werken gotischer Plastik. Für
dieses weite Gebiet enthielt die Sammlung so vielgestaltiges Ma-
terial, dafj sie geradezu musealen Charakter hatte. Hier sind die
meisten Werke durch gelegentliche Ausstellungen bekannt und
haben zu einem großen Teil auch den Eingang in die kunstgeschicht-
liche Literatur gefunden. Den Kern bildet die reichhaltige Samm-
lung deutscher Holzskulpturen, für die in Frankfurt schon zu einer
Zeit Interesse bestand, als die Sammeltätigkeit auf diesem Gebiet
noch nicht zu einer verbreiteten Mode geworden war. Um diesen