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7H Spitzweg, Karl, der Münchener Maler; 1808—85 Eigh. Brief m. U.
Mü(nchen) 30. Juli 1874. 1V2 Seiten. 8°.
Spitzweg besass ein altes Bild, einen Heiligen mit einem Bären und fragte
bei dem Konservator Rothbart an, wer das sei. Dieser stellte fest, dass der Heilige
den Bären aus seiner Höhle vertrieben hat, sich somit zum Schutzpatron der
Hauswirte gemacht habe. In lustiger Weise antwortet Spitzweg: „Hätte ich was
zu schaffen, so müssten alle diese (Hauswirte) bei der nächsten Frohnleichnams-
Prozession hinter einer Standarte (aus einer Bärenhaut gemacht) dreinhumpeln
und jeder soviele Rosenkränze abbeten, als er seine Miethsleute um Gulden ge-
steigert — aber es hilft auch nichts, die Kerle gehen hintendrein, ohne sich zu
schämen und ohne so roth zu werden wie mein Heiliger — und steigern fort."
712 Spohr, Louis, Violinvirtuose und Komponist; 1784—1859. Eigh.
Brief m. U. München den 6. Jan. 1808. 4 Seiten. 40.
Sehr schöner Brief an den Oberschenk des Herzogs Emil Leopold August
von Sachsen-Gotha, dem er ausführlich über seine und seiner Gattin Schicksale
auf einer Kunstreise, auf der sie Leipzig, Dresden, Prag, Regensberg und München
berührten, Nachricht giebt.
713 — Eigh. Brief m. U. Cassel, den 23. Septhr. 1825. 2 Seiten. 40.
Mit eigh. Adresse und Siegel.
A n den Hofgerichtsrat Gottfried Weber in Darmstadt. Interesante
Mitteilung über Mozarts Requiem: ,,. . . ich glaube aber, dass Herr Andre" in
Offenbach die Süssmayer'sche Partitur, so wie die Mozartschen Fragmente des
Requiem besitzt; denn Herr Andri* hat mir einmal vor einer Reihe von Jahren,
erinnere ich mich, auseinandergesezt, wie das Requiem die jetzige Gestalt er-
halten habe und was von Mozart dazu vorhanden gewesen sey. —"
714 — Eigh. musikal. Albumblatt m. U. Cassel den 8. November
1837. 1 Seite. Klein-quer-40.
Die ersten 8 Takte aus „Alchymist". Allegro vivace.
715 — Eigh. Brief m. U. Cassel den 25. März 1856. 2 Seiten. 40. Mit
eigh. Adresse.
An J. G. Müller, Professor am Collegium Josephinum zu Hildes-
heim, dem er den Musiklehrer Nick für eine frei gewordene Stelle empfiehlt.
716 — 4 eigh. Briefe m. U.: „L. Sp." und „Louis Spohr". 0. 0. u.
Dat. 6 Seiten. 40.
Anscheinend Entwürfe zu später in Reinschrift abgesandten Briefen mit
freudiger Erwähnung von ihn verliehenen Auszeichnungen und einer Aeusserung
über die von ihm verlangte Mitwirkung an einer Beethoven-Feier. An einen
Musiker-Kollegen schreibt er u. a. er habe sich gefreut, dass dieser „nicht nur den
veralteten .und zweckwidrigen Einrichtungen der Pariser Musikschule referierend
entgegentritt, sondern auch so rigoros der gänzlichen Verwilderung der neuen
Musik den Krieg erklärt."
Beigelegt: Schriftstück m. eigh. U.: „Louis Spohr", mitunterzeichnet von
14 seiner Kollegen. O. 0. u. Dat. 4 Seiten. Fol. Beschwerde an den Vorstand
einer Musiker-Wohlfahrtsgesellschaft.
717 — Eigh. Musikmanuskript o. U. 2 Seiten. Quer-fol.
Zwei Bruchstücke aus seinem Oratorium: „Des Heilands letzte Stunden" im
Klavierauszuge. Das Blatt ist durch einige Brandlücken leicht verletzt.
7H Spitzweg, Karl, der Münchener Maler; 1808—85 Eigh. Brief m. U.
Mü(nchen) 30. Juli 1874. 1V2 Seiten. 8°.
Spitzweg besass ein altes Bild, einen Heiligen mit einem Bären und fragte
bei dem Konservator Rothbart an, wer das sei. Dieser stellte fest, dass der Heilige
den Bären aus seiner Höhle vertrieben hat, sich somit zum Schutzpatron der
Hauswirte gemacht habe. In lustiger Weise antwortet Spitzweg: „Hätte ich was
zu schaffen, so müssten alle diese (Hauswirte) bei der nächsten Frohnleichnams-
Prozession hinter einer Standarte (aus einer Bärenhaut gemacht) dreinhumpeln
und jeder soviele Rosenkränze abbeten, als er seine Miethsleute um Gulden ge-
steigert — aber es hilft auch nichts, die Kerle gehen hintendrein, ohne sich zu
schämen und ohne so roth zu werden wie mein Heiliger — und steigern fort."
712 Spohr, Louis, Violinvirtuose und Komponist; 1784—1859. Eigh.
Brief m. U. München den 6. Jan. 1808. 4 Seiten. 40.
Sehr schöner Brief an den Oberschenk des Herzogs Emil Leopold August
von Sachsen-Gotha, dem er ausführlich über seine und seiner Gattin Schicksale
auf einer Kunstreise, auf der sie Leipzig, Dresden, Prag, Regensberg und München
berührten, Nachricht giebt.
713 — Eigh. Brief m. U. Cassel, den 23. Septhr. 1825. 2 Seiten. 40.
Mit eigh. Adresse und Siegel.
A n den Hofgerichtsrat Gottfried Weber in Darmstadt. Interesante
Mitteilung über Mozarts Requiem: ,,. . . ich glaube aber, dass Herr Andre" in
Offenbach die Süssmayer'sche Partitur, so wie die Mozartschen Fragmente des
Requiem besitzt; denn Herr Andri* hat mir einmal vor einer Reihe von Jahren,
erinnere ich mich, auseinandergesezt, wie das Requiem die jetzige Gestalt er-
halten habe und was von Mozart dazu vorhanden gewesen sey. —"
714 — Eigh. musikal. Albumblatt m. U. Cassel den 8. November
1837. 1 Seite. Klein-quer-40.
Die ersten 8 Takte aus „Alchymist". Allegro vivace.
715 — Eigh. Brief m. U. Cassel den 25. März 1856. 2 Seiten. 40. Mit
eigh. Adresse.
An J. G. Müller, Professor am Collegium Josephinum zu Hildes-
heim, dem er den Musiklehrer Nick für eine frei gewordene Stelle empfiehlt.
716 — 4 eigh. Briefe m. U.: „L. Sp." und „Louis Spohr". 0. 0. u.
Dat. 6 Seiten. 40.
Anscheinend Entwürfe zu später in Reinschrift abgesandten Briefen mit
freudiger Erwähnung von ihn verliehenen Auszeichnungen und einer Aeusserung
über die von ihm verlangte Mitwirkung an einer Beethoven-Feier. An einen
Musiker-Kollegen schreibt er u. a. er habe sich gefreut, dass dieser „nicht nur den
veralteten .und zweckwidrigen Einrichtungen der Pariser Musikschule referierend
entgegentritt, sondern auch so rigoros der gänzlichen Verwilderung der neuen
Musik den Krieg erklärt."
Beigelegt: Schriftstück m. eigh. U.: „Louis Spohr", mitunterzeichnet von
14 seiner Kollegen. O. 0. u. Dat. 4 Seiten. Fol. Beschwerde an den Vorstand
einer Musiker-Wohlfahrtsgesellschaft.
717 — Eigh. Musikmanuskript o. U. 2 Seiten. Quer-fol.
Zwei Bruchstücke aus seinem Oratorium: „Des Heilands letzte Stunden" im
Klavierauszuge. Das Blatt ist durch einige Brandlücken leicht verletzt.