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Karl Ernst Henrici <Berlin> [Hrsg.]
Arnim und Brentano, Des Knaben Wunderhorn: Handschriftliches aus dem Nachlaß der Bettine v. Arnim ; Besichtigung: Freitag, den 22. März 1929 ..., Versteigerung: Sonnabend, den 23. März 1929 ... (Katalog Nr. 149) — Berlin, [1929]

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https://doi.org/10.11588/diglit.17001#0021
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IL Arnim und Brentano

74 Arnim und Brentano. Akten zur Deutschen christlichen Tischgesellschaft.

Diese wichtige Tafelrunde, über die bisher nur wenig bekannt war, wurde am 18. I. 1811
von Achim von Arnim gegründet. Das Amt des Schreibers versah längere Zeit Clemens
Brentano. Mitglieder waren u. a.: Alberti, Beckedorff, v. Bülow, v. Dalwigk, Graf Dohna,
Eichhorn, Eckardt, Fichte, Flemming, Grell, Graf Hacke, v. Kettenburg, Laroche,
Kohlrausch, Lichnowsky, Liebmann, Adam Müller, Otto, P f u e 1, Quast,
Fürst Radziwill, v. Röder, S a v i g n y , Schinkel, Schleiermacher, Stäge-
mann, v. Voss.

1) Arnim. Eigh. Bericht über die Gründung der Deutschen christlichen Tischgesell-
schaft am 18. I. 1811. 4 Seiten. 4°.

Enthält die Statuten der Gesellschaft.

2) — Eigh. Manuskript: „Göthe und Schiller. Tafelspruch am

Bundestage." 4% Seiten. Folio.

Versdichtung, gleichmässig gebaute Wechselrede zwischen Einem, jeweilig sechs Verse,
und Vielen, jeweilig vier Verse. — Beiliegend Titelumschlag von Arnims Hand: Tischreden
der deutschen Tischgesellschaft vom 18. I. 1811 bis . . .

3) —Eigh. Manuskript: Der neugierige Jude zu Frankfurt am
Mayn. 6% Seiten. Folio.

Poetische Tischrede, beginnend:

„Ein Jude ist, wie jeder weiss,
Vor allen Dingen naseweiss,
Doch die zu Frankfurt sind zumal
Behaftet mit der Weisheit Qual . . ."

4) — Eigh. „Anfrage" an die Tischgesellschaft m. U. 3 Seiten. Folio.

Arnim fragt die Tafelrunde, ob er einem Juden Satisfaction geben solle.
Auf der 4. Seite entwickeln verschiedene Tischgenossen ihren Standpunkt.

5) — Eigh. Manuskript: Über die Kennzeichen des Judenthums.
Bericht von einem der Mitglieder des gesetzgebenden Aus-
schusses. 371/2 Seiten. Folio.

Hochinteressante Ausführungen zur Judenfrage.

6) — Eigh. Gedichtmanuskript „Die Glockentaufe". 11% Seiten. Folio.
Travestie von Schillers Glocke zu einer Festrede der Tischgesellschaft.

7) — Eigh. Manuskript einer Tischrede. 20 Seiten. Folio.
Retrospektive Betrachtungen nach Beendigung der Freiheitskriege.

8) — Eigh. „UmlaufschreibenandieMitgliederderdeutschen
Tischgesellschaft". Berlin 11. II. 1813. 3 Seiten. Folio.

Mit eigh. Unterschrift Arnims, Gegenzeichnungen resp. Ausführungen von Savigny,
Alberti, Eichhorn, Solger, Schinkel, Grell, Reimer u. a.

9) — Sammlung von eigh. kleineren Tischreden und Entwürfen dazu. Ca. 60 Seiten.
Folio.

10) Brentano. 6 eigh. Schriftstücke, davon eines m. eigh. U. „Der Schreiber". 11 Seiten.
Folio.

Darunter 2 Subskribentenlisten, die dadurch bemerkenswert sind, weil wir durch die
zahlreichen Unterschriften einen Begriff bekommen, wer alles zur Tischgesellschaft gehörte.
Ferner ein Bericht über die Sittlichkeitsschnüffelei unter dem Kurfürsten Franz Ludwig von
Würzburg, Vorschläge zur äusseren Verzierung der deutschen christlichen Tischgesellschaft u. a.

Auktionskatalog 149. Karl Ernst Henrici, Berlin W. 35.
 
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