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Hertel, Carl [Hrsg.]; Schneider, Friedrich [Hrsg.]
Die Katharinen-Kirche zu Oppenheim und ihre Denkmäler — Mainz, 1877

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https://doi.org/10.11588/diglit.18865#0040
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Im gleichen Verlage erschien:

Die Brendel'schen Chorstühle im Dome zu Mainz.

In 53 photographischen Blättern.
Herausgegeben von C« Hertel.

Mit erläuterndem Text von Friedrich Schneider.

Längst schon hat das Chorgestühl der ehemaligen kurfürstlichen Hofkirche die Aufmerksamkeit
der kunstliebenden Kreise erregt; bereits im Jahre 1855 nannte W. Lübke im deutschen Kunstblatte diese
Arbeiten das Reichste und Schönste, was er von derartigen Werken der Renaissance in Deutschland
gesehen, und in der Einleitung, womit er 1863 eine darauf bezügliche Publikation begleitete, fügte er
hinzu, dass auch die prächtigsten Chorstühle Italiens an Kunstwerth die Mainzer kaum übertreffen, und
dass diese überhaupt zu den edelsten Leistungen der goldenen Zeit der Renaissance zu zählen sind.

Was bisher von Abbildungen dieser Chorstühle erschienen ist, Hess den Werth dieser unvergleich-
lichen Schöpfungen zwar ahnen, vermochte aber kein genügendes Bild davon zu geben. Erstlich überzog
damals noch ein hässlicher Anstrich das ganze Stuhlwerk und deckte vollständig die schönen Holzeinlagen
und die verschiedene Maserung der Hölzer. Dann aber vermag auch die geschickteste Hand nicht mit den
Leistungen der Photographie in einem solchen Falle sich zu messen. Bei der ungünstigen Beleuchtung,
welche die Chorstühle an ihrem dermaligen Standorte haben, muss es als eine ebenso glückliche, wie
dankenswerthe Fügung genannt werden, dass es durch das Entgegenkommen des Domkapitels gestattet
wurde, das Gestühl, blos zum Zwecke der Aufnahme, auf kurze Zeit zu versetzen, so dass eine ähnlich
günstige Gelegenheit für die Wiedergabe bis jetzt niemals sich bot und auch kaum sich wieder bieten wird.

Die Aufnahme umfasst neben den geraden Ansichten der drei Stuhlreihen perspectivische Blätter,
sowie alle Einzelheiten, wie Wangen, Sitze und Pilasterverzierungen, in grossem Massstabe; es ward
dabei vor Allem Rücksichi darauf genommen, dass das Werk sowohl für die Zwecke der Kunstforschung,
wie namentlich des Kunsthandwerks und der praktischen Benützung dienlich sei. Die Aufnahmen lassen
an Schärfe und Bestimmtheit nichts zu wünschen, und die Wahl der Gesichtspunkte geschah stets im
Hinblick auf künstlerische Zwecke.

Zum ersten Male wird das Stuhlwerk in seiner ganzen Vollständigkeit vor die Oeffentlichkeit
gebracht. Nebst den Ansichten der drei verschiedenen Stuhlreihen sind sämmtliche Einzelheiten derselben
wiedergegeben, so dass nunmehr ein Urtheil über den Werth des Ganzen und eine Benützung dieses
Schatzes möglich ist.

Den drei Gruppen des Stuhlwerkes entsprechend zerfällt das Werk in drei Serien, welche in
9 Lieferungen ä 6 resp. 5 Blatt zu dem Preise von Jl 12 per Lieferung ausgegeben werden. Für Abnehmer
einer Serie ist der Preis auf Ji 13. 50 per Lieferung gesetzt; einzelne Blätter werden zu JL 2. 50
abgelassen.
 
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