I42 Kunstgeschichte und Malerei.
M. Pf.
Sammlungen feststellen: i. Porträt des bekannten Timur
(1369—1404). Das Bild ist recht alt. 2. Portr. des
indischen Moghul-Kaisers JihängTr (1605—1636). 3. Portr.
desShujä’ ed Dowle Behädur, Nabob von Oudh (gest. 1775).
4. Portr. des Kaisers Muhammed Shah (1719 —1748). 5.
Portr. eines südind. Fürsten in voller Kriegsrüstung. Inter-
essant ist die Zeichnung des Kettenpanzers. 6. Das Grab-
mal des Kaisers Humayün (1530—1555) in Agra, welches,
ebenso wie die folgende Nummer, zu den hervorragendsten
Denkmalen muhammedanischer Baukunst in Indien gehört.
7. „Täj Mahäll“,v das berühmte Mausoleum einer Frau des
Kaisers Shäh jihän (1632—56) in Agra. 8. Ein indischer
(nicht muhammedanischer Tempel). 9 Eine Gruppe indi-
scher Gaukler und Athleten. Quart und Oktav. (Ca. 1500 —
1700). 195 —
419 Persisch-indische Aquarelle. Eine Sammlung von 24 zum
Teil ausserordentlich schön ausgeführten Aquarellblättern,
aus Nord- und Central - Indien stammend. Quer-Folio.
Juchtenband. 680 —
Folgende Gruppen gehören zusammen:
I. No. 1—5. Nordindische Typen.
Diese Blätter sind von hervorragender Schönheit; sie zeichnen
sich besonders durch Feinheit der Zeichnung, sowie durch reich-
haltige Kolorierung vor allen, mir sonst bekannten Aquarellen aus.
34X24 cm. Sie werden aus dem Ende des 18. Jahrhdts. stammen.
1. Eine Tänzerin von einem Pauker und einem Schellenträger
begleitet.
2. Ein Schneider mit Massstab und Scheere, mit einer Tänzerin.
3. Zwei südindische religiöse Tänzer mit eigentümlichem Kopfputz.
4. Ein vornehmer Inder und eine Bajadere mit einem Papagei.
• 5. Ein Ehikäri (Jäger), der durch seinen Turban als Muhamme-
daner charakterisiert ist. Sehr schön und treffend ist der
mongolische Typus des Gesichts gezeichnet.
II. Eine zweite zusammengehörige Reihe bilden die Nos. 6, 7, 8, 9,
io, n, 12, 17. Es sind sind dies grösstenteils Porträts, sowie
auch Darstellungen aus dem Leben der Radschputen, wie dies
die charakteristische Zeichnung der Gesichtszüge deutlich erkennen
lässt. Die Bilder tragen auf der Rückseite kurze Inschriften in
sehr kursiven Gudscharati Schriftzügen, das von einem hier
lebenden Eingeborenen als etwa aus Märvär stammend bezeichnet
wurde. Das weist ebenfalls auf das westliche Gebiet der soge-
nannten ,,Central Provinces“ sowie auf die unabhängigen Radsch-
puten-Staaten des Centralen Indiens. Die Bilder sind wegen ihrer
Herkunft äusserst wertvoll; sie werden etwa aus der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts stammen.
III. Ferner bilden eine Reihe die Nos. 13, 14» r5» 16, wozu noch,
obwohl etwas abweichend ausgeführt, die Nos. 18 und 21 zu
ziehen sind. Wir haben hier 6 Darstellungen der sogenannten
Räginl’s, Personifikationen der indischen Tonarten, die einen be-
liebten Stoff der indischen Aquarellisten bilden. No. 13—16
enthalten oberhalb des Bildes in einem kleinen länglichen Me-
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 300<
M. Pf.
Sammlungen feststellen: i. Porträt des bekannten Timur
(1369—1404). Das Bild ist recht alt. 2. Portr. des
indischen Moghul-Kaisers JihängTr (1605—1636). 3. Portr.
desShujä’ ed Dowle Behädur, Nabob von Oudh (gest. 1775).
4. Portr. des Kaisers Muhammed Shah (1719 —1748). 5.
Portr. eines südind. Fürsten in voller Kriegsrüstung. Inter-
essant ist die Zeichnung des Kettenpanzers. 6. Das Grab-
mal des Kaisers Humayün (1530—1555) in Agra, welches,
ebenso wie die folgende Nummer, zu den hervorragendsten
Denkmalen muhammedanischer Baukunst in Indien gehört.
7. „Täj Mahäll“,v das berühmte Mausoleum einer Frau des
Kaisers Shäh jihän (1632—56) in Agra. 8. Ein indischer
(nicht muhammedanischer Tempel). 9 Eine Gruppe indi-
scher Gaukler und Athleten. Quart und Oktav. (Ca. 1500 —
1700). 195 —
419 Persisch-indische Aquarelle. Eine Sammlung von 24 zum
Teil ausserordentlich schön ausgeführten Aquarellblättern,
aus Nord- und Central - Indien stammend. Quer-Folio.
Juchtenband. 680 —
Folgende Gruppen gehören zusammen:
I. No. 1—5. Nordindische Typen.
Diese Blätter sind von hervorragender Schönheit; sie zeichnen
sich besonders durch Feinheit der Zeichnung, sowie durch reich-
haltige Kolorierung vor allen, mir sonst bekannten Aquarellen aus.
34X24 cm. Sie werden aus dem Ende des 18. Jahrhdts. stammen.
1. Eine Tänzerin von einem Pauker und einem Schellenträger
begleitet.
2. Ein Schneider mit Massstab und Scheere, mit einer Tänzerin.
3. Zwei südindische religiöse Tänzer mit eigentümlichem Kopfputz.
4. Ein vornehmer Inder und eine Bajadere mit einem Papagei.
• 5. Ein Ehikäri (Jäger), der durch seinen Turban als Muhamme-
daner charakterisiert ist. Sehr schön und treffend ist der
mongolische Typus des Gesichts gezeichnet.
II. Eine zweite zusammengehörige Reihe bilden die Nos. 6, 7, 8, 9,
io, n, 12, 17. Es sind sind dies grösstenteils Porträts, sowie
auch Darstellungen aus dem Leben der Radschputen, wie dies
die charakteristische Zeichnung der Gesichtszüge deutlich erkennen
lässt. Die Bilder tragen auf der Rückseite kurze Inschriften in
sehr kursiven Gudscharati Schriftzügen, das von einem hier
lebenden Eingeborenen als etwa aus Märvär stammend bezeichnet
wurde. Das weist ebenfalls auf das westliche Gebiet der soge-
nannten ,,Central Provinces“ sowie auf die unabhängigen Radsch-
puten-Staaten des Centralen Indiens. Die Bilder sind wegen ihrer
Herkunft äusserst wertvoll; sie werden etwa aus der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts stammen.
III. Ferner bilden eine Reihe die Nos. 13, 14» r5» 16, wozu noch,
obwohl etwas abweichend ausgeführt, die Nos. 18 und 21 zu
ziehen sind. Wir haben hier 6 Darstellungen der sogenannten
Räginl’s, Personifikationen der indischen Tonarten, die einen be-
liebten Stoff der indischen Aquarellisten bilden. No. 13—16
enthalten oberhalb des Bildes in einem kleinen länglichen Me-
Karl W. Hiersemann in Leipzig, Königsstrasse 3. Katalog 300<