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andere änderten die Form des Stempels oder des Beigemerks; siehe Nr. 343,
352, 353, 357, 360, 361 usw.
Die Marken für Nürnberger Probezinn mit halbem Adler und wechselndem
Beigemerk in den Veldungen wurden 1812 abgeschafft und durch den Jungfrauen-
adler ersetzt. Wir haben zwei Typen zu unterscheiden. Der kleinere zeigt den
Jungfrauenadler nebst den Meisterinitialen in einem dreieckigen Schilde und als
Überschrift ein aus dem Schilde herausragendes N und die Angabe PROBZIN;
siehe Nr. 436 usw. Der grössere Typus enthält den Jungfrauenadler nebst Meister-
initialen in einem gerundeten Schilde mit der zweizeiligen Überschrift NURNB:
PROBZINN. Bei manchen Stempeln finden wir ausserdem unter dem Jungfrauen-
adler ein figürliches Beigemerk; siehe Nr. 443 usw. Die im Germanischen National-
museum aufbewahrten Markentafeln der Nürnberger Zinngiesser geben ein ziem-
lich lückenloses Bild für die von 1792—1850 in Nürnberg verwendeten Zinnstempel.
Neben den von den Zinngiessern eingeschlagenen Marken begegnen uns
auf älteren Nürnberger Zinnarbeiten auch häufig Stempel, die mit den Verfertigern
der betreffenden Stücke nichts zu tun haben sondern auf Veranlassung der je-
weiligen Eigentümer angebracht worden sind. Es sind Besitzermarken mit Familien-
wappen, Flauszeichen und Initialen. Für die Bestimmung der Werkstatt, aus der
die Arbeiten stammen, sind sie ganz belanglos; siehe zum Beispiel Nr. 22 und 55.
In jüngerer Zeit wird der eingeschlagene Besitzerstempel durch gravierte Wappen
und Initialen nach und nach verdrängt.
Zu den eingeschlagenen Zeichen kommen die in die Gussform geätzten
oder geschnittenen. Sie lassen sich in zwei Gruppen gliedern. Die eine steht
in engster Beziehung zu den eingepunzten Marken. Sie umfasst diejenigen Zeichen,
die der Ätzer oder Metallschneider auf Wunsch des die Gussform bestellenden
Zinngiessers angebracht hat. Diese Zeichen wiederholen zum Teil genau das
Bild der eingeschlagenen Marken; siehe Nr. 148, 1 51, 164, 191 bis 193, 225, 226,
229, 239, 240, 242 bis 245, 247, 252, 254, 275, 277 bis 282, 289, 341, 350.
In anderen Fällen sind sie grösser gehalten und fügen sich ornamental dem
übrigen Reliefschmuck ein. Das gilt besonders von den geätzten Gussformen
des Nicolaus Horchaimer. Hier hat der Ätzer im Aufträge Horchaimers zumeist
Kannen mit den Initialen N H zwischen die Ornamente gesetzt (Nr. 109). In
ähnlicher Weise Hess Albrecht Preissensin bei den unter Nr. U2d und ii2q
genannten Schüsseln seine Hausmarke und das Nürnberger Stadtwappen in Ver-
bindung mit den Initialen A P anbringen, während sich bei den kleinen Schüsseln
Nr. 114 bis 116 die gegossene Meistermarke mit dem Buchstaben A der Form
des von Preissensin verwendeten Zeichenpunzens nähert. Auf die von Horchaimer
häufig angewandte Verbindung einer Kanne mit Initialen kam später Jacob Koch II
zurück, indem er auf der Schüssel Nr. 149b drei verschiedene Kannen mit den
Initialen I K in eine Ornamentbordüre eingliederte.
Nur wenige Nürnberger Zinngiesser haben die mit Reliefs verzierten Guss-
formen eigenhändig hergestellt. Mit Sicherheit ist vorläufig nur von Jacob Koch II,
Caspar Enderlein und Melchior Horchaimer und unter Vorbehalt von Niclas Rumpler
und Lorentz Lang die gleichzeitige Betätigung als Formenschneider und Zinn-
giesser nachgewiesen. Zu der zweiten Gruppe der in die Gussform eingeätzten
*
andere änderten die Form des Stempels oder des Beigemerks; siehe Nr. 343,
352, 353, 357, 360, 361 usw.
Die Marken für Nürnberger Probezinn mit halbem Adler und wechselndem
Beigemerk in den Veldungen wurden 1812 abgeschafft und durch den Jungfrauen-
adler ersetzt. Wir haben zwei Typen zu unterscheiden. Der kleinere zeigt den
Jungfrauenadler nebst den Meisterinitialen in einem dreieckigen Schilde und als
Überschrift ein aus dem Schilde herausragendes N und die Angabe PROBZIN;
siehe Nr. 436 usw. Der grössere Typus enthält den Jungfrauenadler nebst Meister-
initialen in einem gerundeten Schilde mit der zweizeiligen Überschrift NURNB:
PROBZINN. Bei manchen Stempeln finden wir ausserdem unter dem Jungfrauen-
adler ein figürliches Beigemerk; siehe Nr. 443 usw. Die im Germanischen National-
museum aufbewahrten Markentafeln der Nürnberger Zinngiesser geben ein ziem-
lich lückenloses Bild für die von 1792—1850 in Nürnberg verwendeten Zinnstempel.
Neben den von den Zinngiessern eingeschlagenen Marken begegnen uns
auf älteren Nürnberger Zinnarbeiten auch häufig Stempel, die mit den Verfertigern
der betreffenden Stücke nichts zu tun haben sondern auf Veranlassung der je-
weiligen Eigentümer angebracht worden sind. Es sind Besitzermarken mit Familien-
wappen, Flauszeichen und Initialen. Für die Bestimmung der Werkstatt, aus der
die Arbeiten stammen, sind sie ganz belanglos; siehe zum Beispiel Nr. 22 und 55.
In jüngerer Zeit wird der eingeschlagene Besitzerstempel durch gravierte Wappen
und Initialen nach und nach verdrängt.
Zu den eingeschlagenen Zeichen kommen die in die Gussform geätzten
oder geschnittenen. Sie lassen sich in zwei Gruppen gliedern. Die eine steht
in engster Beziehung zu den eingepunzten Marken. Sie umfasst diejenigen Zeichen,
die der Ätzer oder Metallschneider auf Wunsch des die Gussform bestellenden
Zinngiessers angebracht hat. Diese Zeichen wiederholen zum Teil genau das
Bild der eingeschlagenen Marken; siehe Nr. 148, 1 51, 164, 191 bis 193, 225, 226,
229, 239, 240, 242 bis 245, 247, 252, 254, 275, 277 bis 282, 289, 341, 350.
In anderen Fällen sind sie grösser gehalten und fügen sich ornamental dem
übrigen Reliefschmuck ein. Das gilt besonders von den geätzten Gussformen
des Nicolaus Horchaimer. Hier hat der Ätzer im Aufträge Horchaimers zumeist
Kannen mit den Initialen N H zwischen die Ornamente gesetzt (Nr. 109). In
ähnlicher Weise Hess Albrecht Preissensin bei den unter Nr. U2d und ii2q
genannten Schüsseln seine Hausmarke und das Nürnberger Stadtwappen in Ver-
bindung mit den Initialen A P anbringen, während sich bei den kleinen Schüsseln
Nr. 114 bis 116 die gegossene Meistermarke mit dem Buchstaben A der Form
des von Preissensin verwendeten Zeichenpunzens nähert. Auf die von Horchaimer
häufig angewandte Verbindung einer Kanne mit Initialen kam später Jacob Koch II
zurück, indem er auf der Schüssel Nr. 149b drei verschiedene Kannen mit den
Initialen I K in eine Ornamentbordüre eingliederte.
Nur wenige Nürnberger Zinngiesser haben die mit Reliefs verzierten Guss-
formen eigenhändig hergestellt. Mit Sicherheit ist vorläufig nur von Jacob Koch II,
Caspar Enderlein und Melchior Horchaimer und unter Vorbehalt von Niclas Rumpler
und Lorentz Lang die gleichzeitige Betätigung als Formenschneider und Zinn-
giesser nachgewiesen. Zu der zweiten Gruppe der in die Gussform eingeätzten
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