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Antiquariat Emil Hirsch <München> [Hrsg.]
Bibliothek Prof. Dr. Oscar Piloty: Handschriften, schöne Einbände, Inkunabeln, Holzschnittwerke des XV. u. XVI. Jahrhunderts, deutsche Literatur von frühester bis neuester Zeit, Vorzugsdrucke, Kupferwerke des XVIII. Jahrhunderts, Buchillustrationen des XIX. Jahrhunderts, altes Volkslied und altes Kirchenlied, Mystik, Geschichte der Germanistik, Vermischtes aus der Geistes- und Kulturgeschichte ; Versteigerung. Montag den 27., Dienstag, den 28. u. Mittwoch den 29. Mai 1918 — München, 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.15542#0126
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X. Altes Volkslied und altes Kirchenlied-.

937

935 Böhme, Frz. M. Altdeutsehes Liederbuch. Volkslieder der Deutschen nach Wort u.
Weise a. d. 12. bis 17. Jahrh. Leipzig, Breitkopf u. Härtel, 1877. Lex.-8°. Hldr.

936 Böschenstein, Joh. In disem Biechlin seind begryffen dreu gedicht, In gesangs weyss.
Das Erst von Göttlicher-Maiestat. Das Annder von den Zehen gebotten. Das drit
von begerung götlicher gnaden In den gegenwärtigen truebselikayten. 0. O. u. J.
(1522.) 4 Bll. 4 0.

Goedeke II, 149, 6. Weller 1994. Ausliihrlich besprochen in Wackernagel, Bibl. S. 459.
— 8, 12 u. 14 Strophen. Joh. Böschenstein, von christl. Eltern 1472 zu Esslingen geboren,
war „gefreyter Hebraischer zungen leerer“ u. starb nach 1536. Seine Gedichte sind wichtige
Vorläufer d. späteren Kirchenlieds.

(Brentel, Jörg, von Elbogen.) In disem Spruch, / wirdt kurtz verhört, / Was der Tobi,
sein / Sun, hab gelert. / Tobie, am vierten. / J. B. / M. D. XLVI. (Am Ende.): Ge-
truckt, durch Melcher Kriegstein, / zu Augspurg, auf vnser Frawen Thor. / (1546).
4 Bll. 4°. Cart.

Goedeke II, 259, 39 d. Heyse 1551 u. Kuczynski 290 schreiben dieses Meisterlied fäischlich
dem Joh. Brenz zu. Titel in rot u. schwarz in schwarzer Einfassung. Unten knapp beschn.

938 Brüder-Gesang, Alt- und neuer, von den Tagen Henochs bisher. 2 Bde. mit 2 An-
hängen der Lieder seit 1749. London, mit Haberkorn- und Gussischen Schriften,
1753—54. 8°. Ldr. d. Z. m. Goldtitel. Sehr schönes Exemplar mit schwarz u. rot
gedruckten Titeln, welches sich laut Namenseintrag einst im Besitz von Nicol. v.
Watteville, dem Schwiegersohn Zinzendorfs befand. Collat.: I: 15 unn. B11., 1242SS.
u. 47 unn. Bll. (Register); II: 5 unn. Bll., 436 SS. u. 16 unn. B11. (Register); Anhang I:
36 SS.; Anh. II: 85 num. u. 9 unn. SS.

Koch V, 299. Das sehr seltene Londoner Gcsangbuch. Intcressant auch als
Privatdruck Zinzendorfs, d. Stifters d. .Herrenhuterischen Gemeinde; enthält cine Sammlung
von über 3500 Liedern. Den biblischen und den Liedern aus der alten Kirche folgen in chro-
nolog. Reihenfolge die Evangelischen Lieder a. d. Zt. nach der Reformation vom 16. bis zur
Mitte des 18. Jahrh.

Buchsbaum, Sixt. Der Psalter vn / ser lieben Frawen, Inn / Hörtzog Ernst weysz
zusingen. / 0. 0. ,Dr. u. J. (ca. 1550.) Mit Titelholzschnitt, Maria m. d. Jesuskind
a. d. Arm, vor ihr ein kniender Mönch, u. I kl. Holzschn. am Schlusse, die Ausgiessung
d. hl. Geistes. 8 BII. (letztes weiss.) 12°. Lmbeschn.

Goedeke 1, 316, 54 erwähnt d?ese Ausgabe nicht. Wackernagel, Kirchenlied II, 1062.
Beginnt: DJe gschrifft di geyt vns weisz vnd leer, Wie das Maria Psalter wär daruon da will
ich singen . . . Die letzte Strophe lautet: NAch Ghrist geburtmcrcket fiirwar, da man zalt
fünffzechennhundert Jar Six buchszbaum hat gesungen ... 21 Strophen mit je 13 Versen.
Büsching, G. J. u. v. d. Hagen. Sammlung deutscher Volkslieder, mit e. Anh. flamm-
ländischer u. französischer, nebst Melodien. Berlin, Braunes, 1807. Titel, XX, 432 SS.

I Bl. u. 80 SS. (Musikbeilage). Pp. d. Z. u. Origumschl. unbeschn. Titel fleckig.
Cantiqves sacrez et spirituels. Deusieme (!) edition. Amsterd., veuve de Jos. Bruyning,
1678. 4 unn. Bll. u. 359 SS. 8°. Pgt. d. Z.

942 Crüger, Joh., Direct. Mus. in Berlin. Praxis pietatis melica, d. i. Vbung der Gott-
seligkeit in christl. u. trostreichen Gesängen, Martini Lu theri fürnemlich, wie
auch andere seiner getr. Nachfolger. Ordentlich zusammen gebracht u. bis in 800
Gesängen verm.ehret, mit beygesetzten Melodien. Editio XVIII. Berlin, Christ.
Runge, 1675. Mit Musiknoten. 922 SS. u. 11 unn. B11. — Beigeb.: H a b e r -
mann, Joh., von Eger. Christl. Gebätbuch. Ebd. 1675. 141 hum. u. 3 unn. SS.
Schmal-8 0. Ldr. d. Z. m. Schliessen.

Eitner III, 120. Joh. Crüger hat als Erfinder neuer, schöner Kirchenmelodien grosse Ve'r-
dienste; näclist Luther wird ihm die erste Stelle unter den geistl. Liederdichtern eingeräumt.
Ein grosser Teil seiner Compositionen, wie ,,Jesus meine Zuversicht“ und ,,Nun danket Alle
Gott" werden noch heute in den Kirchen gesungen.

Vorliegende Ausgabe ist selten, selbst Bachmann (Gesch. d. Berliner Gesangbücher, S. 104)
konnte kein Ex. davon auffinden. In der Vorrede des Verlegers findet sich die Bemerkung,
dass er nunmehr dieses Werk ,,bey'3i Jahren unwürdig geführet“, woraus hervorgeht, dass
es 1644 zum ersten Male erschienen ist. Von den alten Auflagen ist, ausser der von 1648,
keine wieder aufgefunden worden.

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