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https://doi.org/10.11588/diglit.62429#0081
GOLTZIUS.
63
Nr. 1); im Hintergrund war noch eine zweite nackte Gestalt,
ein heiliger Sebastian, zu sehen. Das Bild ist nicht nachzu-
weisen, sowenig wie ein durch van Mander ebenfalls genanntes
Porträt einer Bäuerin (Verz. Nr. 9). — Endlich beschreibt
dieser noch das Bildnis eines Muschelsammlers, des Jan
Govertsen zu Haarlem (Verz. Nr. 6). Aber auch über
diesem scheint ein Unstern zu walten. Zwar tauchte es 1888
auf einem Verkauf in Amsterdam auf und befand sich
dann Jahre lang in der Sammlung Gottfried von Prey er in
Wien. Seit deren Veräusserung ist est jedoch verschollen.
Doch darf man in diesem Ealle die berechtigte Hoffnung
hegen, dass es nicht verloren gegangen ist. — Im Katalog
der Sammlung P. A. B. Widener in Philadelphia wird
Goltzius willkürlich das Porträt einer Mannes in Halb-
figur, der eine Münze in der Hand hält, zugeschrieben.
Auf Auktionen kommen des öftern Porträts von Goltzius,
d. h. solche, die ihm zugeschrieben werden, vor. Doch
stehen diese Zuweisungen meist auf so schwachen Füssen,
dass sie gar nicht zu diskutieren sind. Es ist eben mehr
wie wahrscheinlich, dass Goltzius überhaupt nur sehr wenige
Bildnisse gemalt hat. So ist es auch nicht weiter ver-
wunderlich, dass wir nur die wenigen genannten nachzu-
weisen im Stande sind.
Eine Spezialität von Goltzius scheinen endlich Tier-
bilder gewesen zu sein. Solche werden verschiedentlich in
alten Inventaren, schon in der ersten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts, erwähnt. 1 2) Bis auf uns sind leider keine ge-
kommen. Doch vermögen wir uns wohl eine Vorstellung von
ihnen zu machen. Wir konnten bereits feststellen, dass
Goltzius, wo er in seinen Bildern Tiere verwendet, dies
mit besonderer Liebe und ausführlicher Kenntnis tut. So
in den Bildern von Adam und Eva, Venus und Adonis,
Minerva und Merkur.
1) Äusser den. genannten werden noch, einige Bildnisse von Goltzius
urkundlich erwähnt; vergl. das Verzeichnis der Gemälde Nrn. 53—58.
2) Vergl. das Verzeichnis der Gemälde Nrn. 59—63.
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Nr. 1); im Hintergrund war noch eine zweite nackte Gestalt,
ein heiliger Sebastian, zu sehen. Das Bild ist nicht nachzu-
weisen, sowenig wie ein durch van Mander ebenfalls genanntes
Porträt einer Bäuerin (Verz. Nr. 9). — Endlich beschreibt
dieser noch das Bildnis eines Muschelsammlers, des Jan
Govertsen zu Haarlem (Verz. Nr. 6). Aber auch über
diesem scheint ein Unstern zu walten. Zwar tauchte es 1888
auf einem Verkauf in Amsterdam auf und befand sich
dann Jahre lang in der Sammlung Gottfried von Prey er in
Wien. Seit deren Veräusserung ist est jedoch verschollen.
Doch darf man in diesem Ealle die berechtigte Hoffnung
hegen, dass es nicht verloren gegangen ist. — Im Katalog
der Sammlung P. A. B. Widener in Philadelphia wird
Goltzius willkürlich das Porträt einer Mannes in Halb-
figur, der eine Münze in der Hand hält, zugeschrieben.
Auf Auktionen kommen des öftern Porträts von Goltzius,
d. h. solche, die ihm zugeschrieben werden, vor. Doch
stehen diese Zuweisungen meist auf so schwachen Füssen,
dass sie gar nicht zu diskutieren sind. Es ist eben mehr
wie wahrscheinlich, dass Goltzius überhaupt nur sehr wenige
Bildnisse gemalt hat. So ist es auch nicht weiter ver-
wunderlich, dass wir nur die wenigen genannten nachzu-
weisen im Stande sind.
Eine Spezialität von Goltzius scheinen endlich Tier-
bilder gewesen zu sein. Solche werden verschiedentlich in
alten Inventaren, schon in der ersten Hälfte des 17. Jahr-
hunderts, erwähnt. 1 2) Bis auf uns sind leider keine ge-
kommen. Doch vermögen wir uns wohl eine Vorstellung von
ihnen zu machen. Wir konnten bereits feststellen, dass
Goltzius, wo er in seinen Bildern Tiere verwendet, dies
mit besonderer Liebe und ausführlicher Kenntnis tut. So
in den Bildern von Adam und Eva, Venus und Adonis,
Minerva und Merkur.
1) Äusser den. genannten werden noch, einige Bildnisse von Goltzius
urkundlich erwähnt; vergl. das Verzeichnis der Gemälde Nrn. 53—58.
2) Vergl. das Verzeichnis der Gemälde Nrn. 59—63.