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2 Magnesia am Mäander.

Die beigegebenen Pläne (Blatt I—HI) zeigen die Stadtanlage, soweit sie heute be-
kannt ist. Über die Hügelrüeken zieht die Stadtmauer, aus schönen regelmäßigen Quadern
erbaut und stellenweise noch einige Meter hoch erhalten. Die erdigen Abhänge sind benutzt,
um Stadion und Theater hineinzulegen. Die Ebene ist sumpfig und hat sich in christlicher
Zeit, sei es durch Abschwemmung vom Gebirge, sei es durch Überschwemmungen und Ab-
lagerungen des Lethaios, um '2 bis 6 Meter erhöht, wodurch zwar vieles verschwunden, aber
auch wohl behütet ist. Zunächst sind von der Stadtmauer in der Ebene keine Spuren mehr
sichtbar außer einem kleinen Stück im Bette des Lethaios an der Brücke der Landstraße,
was uns aber genügt, um sagen zu können: die Stadt hatte von Ost nach West etwa 1300,
von Süd nach Nord etwa 1100 Meter Durchmesser. Die bedeutendste Ruine ist ein aus
mächtigen Blöcken gebautes römisches Gymnasion, beinahe mitten in der Stadt; im Stadion
liegen noch ganze Reihen von Marmorsitzen; das Theater hat hingegen viel mehr gelitten.
Das Tempelgebiet war vor den Ausgrabungen ein Sumpf, in dem sich zwischen Erdreich
und Gestrüpp ein wüster Saufen von Marmortrümmern erhob. Da, wo jetzt im Lageplan
die Agora verzeichnet steht, war ebenfalls ein ausgedehnter Sumpf, aus dem hier und da
ein Säulenstummel hervorragte. Am meisten springt in die Augen eine hohe .Mauer,
außen mit den Quadern der verschwundenen Stadtmauer bekleidet, inwendig aus kleinen
Steinen und Bautrümmern mit Mörtel bestehend. Sie umschließt im ganzen das Tempel-
gebiet und dürfte um 620 bis 030 n. Chr. errichtet sein, als die Heere Chosroös Tl. von
Persien sich über Kleinasien ergossen. Die Stadtmauer mochte für die Bewohner zu lang
geworden sein, und somit verschanzten sie sich in diese kleinere Festung.

Die Stadt Magnesia ist mit Ausnahme des älteren Tempels und einer am Ostrande
der Stadt gelegenen römischen Kaserne genau nach den Himmelsrichtungen angelegt. Man
kann deshalb auch mit Sicherheit in den Stadtplan an den Fuß der Hügel die große Haupt-
straße hineinzeichnen, die die Stadt von Osten nach Westen durchschnitt.

Das wichtigste Gebäude ist der Tempel; denn der Kult der großen Göttin beherrschte
das ganze öffentliche Leben. In welch graue Vorzeit das älteste Heiligtum zurückgeht, kann
niemand ahnen; im 6. oder 5. Jahrhundert v. (dir. wurde alter schon ein stattlicher ionischer
Tempel hier gebaut, und als derselbe gegen Ende des 3. Jahrhunderts aus irgend einem
Grunde nicht mehr benutzbar war, ließ man durch den Architekten Hermogenes den Tempel
neu errichten, und zwar in Marmor, während der frühere Bau aus Kalkstein bestanden
hatte. Die Trümmermassen des Tempels veranlaßten 1S42 die französische Regierung zur
Entsendung einer Expedition unter Texiers Leitung, der jedoch die Trümmer nicht auf-
räumte, sondern nur von dem die Amazonenschlacht darstellenden Friese» die an den- Ober-
fläche liegenden Stücke nach Paris sandte, im ganzen etwa 70 Meter. Im Jahre 1887 kamen
die Archäologen Franz Winter und Walter Judeich an Magnesia vorbei, sahen noch mehrere
Friesstüeke umherliegen und teilten dies dem Direktor des Antiken-Museums in Konstanti-
nopel, Hamdy Hey, mit, der dieselben holen ließ; es waren ungefähr 20 Meter. Dies lenkte
die Aufmerksamkeil wieder auf den Ort, von dem der in Smyrna ansässige Direktor an
den Königlichen Museen zu Berlin, Carl Humann, im folgenden Jahre (du Kärtchen auf-
nahm. Im Herbst 1890 beschloß das Sekretariat des Deutschen Archäologischen Instituts
in Athen, am Artemis-Tempel eine kleine» Grabung zu veranstalten, und sandte Dr. Otto

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