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Seiten entlang führt.

Da das Gebälk des Athene-Tempels in Priene keinen Fries besaß, so bietet das
Artemision in Magnesia das beste Beispiel eines vollständigen Gebälks der asiatisch-ionischen
Ordnung1). In der vollen Höhe der Traufseite mißt das Gebälk 2% obere Durchmesser der
Säule und zur Höhe der Säule, die wir zu 9'/, unteren Durchmessern annehmen dürfen,
verhält es sich wie 1 :4'/ä. Das Gebälk des Propylons ist etwas schwerer; das des Zeus-
Tempels aber ist leichter und erreicht mit 1 :5 der Säulenhöhe fast das Verhältnis des
ionischen Tempels in Pergamon.

Wie man sieh bestrebte, für das Einzelne eine dem Steinbau angemessene Form zu
finden, so gab man auch dem Quadergefüge der Wandflächen einen künstlerischen Ausdruck;
dieser bekundet sich in der flotten Bearbeitung der Ansichten, dem ungezwungenen Fugen-
schnitt und den erhabenen Spiegeln der Wandquader und noch vernehmlicher in den Bossen
der Stirnmauern des Theaters.

Obgleich ein begabter Architekt die Neugestaltung des Temenos und der Agora zu
leiten bestellt war, so vermochte er bei dem Umfange der Aufgabe doch nur einen be-
dingten Einfluß auf die Ausführung zu üben. Als man den Zeus-Tempel errichtete, blieb
noch Muße, sämtliche Glieder der Architektur zu schmücken und das Ornament in überaus
zierlichen Formen herzustellen. Die Bauzeit der übrigen Gebäude war dagegen knapp
bemessen, und die Hast, mit welcher die Arbeiten betrieben wurden, offenbart sich in den
Schwankungen der einzelnen Maße und noch auffallender in der flotten, ja selbst flüchtigen
Behandlung der Formen. Was die letzteren betrifft, so zeigen die Glieder des Artemisions
unter einander merkwürdige Verschiedenheiten. Von den Amazonenkämpfen des Gebälks
sind nur die der Hauptfront befriedigend ausgeführt. Die Akroterien und das Ornament der
Sima sind von trefflicher Wirkung, obgleich manches Versehen den Bildhauer wenig be-
kümmerte. Gut ausgeführt sind die Vorder- und die Rückansichten der Säulenkapitelle;
von ihnen aber stechen die Seitenansichten befremdend ab. Gut sind wieder die Anten-
kapitelle; an sie aber schließt sich der derbe Fries der Cellamauern. Es scheint, daß man
die Handwerker nach ihrer Befähigung in Gruppen geteilt und diesen die Ausführung
wiederkehrender Bauglieder je mich deren Bedeutung übertragen hatte.

Es ist begreiflich, daß, als die Bruchstücke des Artemisions bekannt wurden, man
sich sträubte, sie sämtlich als griechisch anzuerkennen. Aber die Unterschiede der Arbeit
sind aus verschiedenen Bauzeiten keinesfalls zu erklären. Bedenken wir, daß es überhaupt
nicht möglich gewesen wäre, den Amazonenfries der Seitenfronten, die Kehle des Architravs
oder den Fries der Cellamauern nachträglich auszuführen und dabei die zuvor fertig ge-
stellten tieferen Bauteile vor Beschädigungen abspringender Steinsplitter zu bewahren, so

') Die Ordnung des Mausoleums in Halikarnaß, wiederhergestellt im Britischen Museum ist nicht
in allen Einzelheiten so sicher bekannt wie jene beiden. Auch kann sie nicht als Beispiel einer normalen
Anordnung dienen, da sie, auf einen hohen Unterbau gestellt, eines schweren Kranzgesimses bedurfte,

Die altere und einfachere Art des ionischen Gebälkes ohne Fries vertreten in Magnesia die
Aedicula gegenüber der OsttVont dos Artemisions und die Schranken im Pronaos des Tempels.

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