Größe erforderlich, durch die Dickwandigkeit erleichtert
wird. Für die Zusammenfügung der Amphoren, Hydrien,
Schalen usw. aus einzelnen Teilen war mehr als die Größe
der Gefäße deren starke Gliederung der Grund; so ist denn
auch nicht selten die Zusammensetzung an sehr kleinen
Gefäßen nachzuweisen. Die Ansätze von Hals und Fuß waren
die natürlichen
Fugstellen, bei grö-
ßeren Amphoren
und ähnlichen Ge-
fäßen findet sich
eine solche gern
noch an der Stelle
der größeren Aus-
dehnung, durch ei-
ne Verdickung im
Gefäßinneren
kenntlich. Die Abb.
4 zeigt den ange-
Abb. 4. Innenansicht der Fugstelle eines Amphoren-
halses an der Gefäßschulter Knetspuren deutlich sicht-
bar! Verkleinert. (Original im Antiquarium München.)
setzten Hals einer Amphora von innen. In die Gefäßschulter ist
der zylindrische Hals eingeschoben und an seinem unteren
Ende angedrückt, was bei dem gezeigten Beispiel etwas
flüchtiger gemacht worden war, so daß noch deutlich die
Knetspuren zu sehen sind. Meist ist die Fugstelle auch
innen sorgfältiger verstrichen. Das Ansetzen der Füße
gestaltete sich einfacher. Nach leichter Aufrauhung der
Ansatzflächen wurde der Fuß auf das Gefäß gedrückt, eine
Verbindung, die, auch bei Henkeln und ähnlichen Teilen
angewandt, so fest war, daß an Bruchstücken selten diese
Abb. 5 Fragment eines Schalenfußes,
an dem das Ansetzen des Fußes an
die Schale durch Farbunterschied des
Tones sichtbar wird. Verkleinert.
(Original im Besitz des Verf.)
Ansatzflächen zu sehen sind.
Nicht oft läßt sich die Ansatz-
stelle an Bruchstellen so deutlich
ablesen, wie an dem Schalenfuß
Abb. 5, bei dem sich der 1 on des
Fußes durch eine etwas blassere
Farbe abhebt. Dagegen sitzen
häufig Füße in so spitzem Win-
kel und so knapp an dem Gefäß-
körper (besonders auffallend bei manchen Schalen oder bei
Lekythen), daß ein Drehen aus einem Stück praktisch gar
nicht in Frage kam und sehr schlanke, hohe Schalenfüße
hätten sich ohne Gefährdung des exakten Sitzes auch nicht
„am Stück2'' drehen lassen. Alle Fugstellen sind außen
natürlich sorgfältig unkenntlich gemacht, innen bleiben sie
mitunter sichtbar, wie oben gezeigt. Abb. 4 verrät durch
die Knetspuren des Halsansatzes auch noch den Grad der
beginnenden Steifheit, den der Ton bei diesem Stand der
Gefäßbearbeitung aufwies (vgl. S. II). So weich wie beim
17
wird. Für die Zusammenfügung der Amphoren, Hydrien,
Schalen usw. aus einzelnen Teilen war mehr als die Größe
der Gefäße deren starke Gliederung der Grund; so ist denn
auch nicht selten die Zusammensetzung an sehr kleinen
Gefäßen nachzuweisen. Die Ansätze von Hals und Fuß waren
die natürlichen
Fugstellen, bei grö-
ßeren Amphoren
und ähnlichen Ge-
fäßen findet sich
eine solche gern
noch an der Stelle
der größeren Aus-
dehnung, durch ei-
ne Verdickung im
Gefäßinneren
kenntlich. Die Abb.
4 zeigt den ange-
Abb. 4. Innenansicht der Fugstelle eines Amphoren-
halses an der Gefäßschulter Knetspuren deutlich sicht-
bar! Verkleinert. (Original im Antiquarium München.)
setzten Hals einer Amphora von innen. In die Gefäßschulter ist
der zylindrische Hals eingeschoben und an seinem unteren
Ende angedrückt, was bei dem gezeigten Beispiel etwas
flüchtiger gemacht worden war, so daß noch deutlich die
Knetspuren zu sehen sind. Meist ist die Fugstelle auch
innen sorgfältiger verstrichen. Das Ansetzen der Füße
gestaltete sich einfacher. Nach leichter Aufrauhung der
Ansatzflächen wurde der Fuß auf das Gefäß gedrückt, eine
Verbindung, die, auch bei Henkeln und ähnlichen Teilen
angewandt, so fest war, daß an Bruchstücken selten diese
Abb. 5 Fragment eines Schalenfußes,
an dem das Ansetzen des Fußes an
die Schale durch Farbunterschied des
Tones sichtbar wird. Verkleinert.
(Original im Besitz des Verf.)
Ansatzflächen zu sehen sind.
Nicht oft läßt sich die Ansatz-
stelle an Bruchstellen so deutlich
ablesen, wie an dem Schalenfuß
Abb. 5, bei dem sich der 1 on des
Fußes durch eine etwas blassere
Farbe abhebt. Dagegen sitzen
häufig Füße in so spitzem Win-
kel und so knapp an dem Gefäß-
körper (besonders auffallend bei manchen Schalen oder bei
Lekythen), daß ein Drehen aus einem Stück praktisch gar
nicht in Frage kam und sehr schlanke, hohe Schalenfüße
hätten sich ohne Gefährdung des exakten Sitzes auch nicht
„am Stück2'' drehen lassen. Alle Fugstellen sind außen
natürlich sorgfältig unkenntlich gemacht, innen bleiben sie
mitunter sichtbar, wie oben gezeigt. Abb. 4 verrät durch
die Knetspuren des Halsansatzes auch noch den Grad der
beginnenden Steifheit, den der Ton bei diesem Stand der
Gefäßbearbeitung aufwies (vgl. S. II). So weich wie beim
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