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groͤßtmoͤglicher Ferne weilt, hört ſie ruhig und aufmerkſam ſeine drei
Stuͤcke zu Ende. Das iſt ein Glück für diefen Schelm von Künſtler, daß
es noch ſo kunſtverſtändige Bäuerinnen gibt, wie ſollte er ſonſt ſeine dicken
Backen behalten? Nach dem Ausſehen Unſerer Muſikliebhaberin hier aber
fönnen wir für den Virtuoſen beruhigt ſein. Eine tüchtige Schüffeleſaure
Nilch und ein großes Butterbrod belohnt ihn ſicher für den ihr gebotenen
Ohrenſchmaus.

Vei den Jolzarbeitern und Schachterlmachern
in Perchtesgaden.

(Bild S, 681.)

In der an großartigen Naturſchönheiten ſo reichen Landbucht, welche
Bayern zwiſchen Salzburg und Tyrol in die öoͤſterreichiſchen Lande macht,
hat ſich ſeit alten Zeiten eine eigenthümliche Induſtrie entwickelt. Dieſelbe
foͤrdert naͤmlich allerlei Holzwaaren in den Handel; insbeſondere ſind ja
die berchtesgadener Spielwaaren, namentlich die ſo höchſt zierlichen
Viniatur-Bauernhäuschen allenthalben bekannt und beliebt; aber auch
Nutzgegenſtände als: Büttel, Schäffel, Rechen, Schaufeln ꝛc. werden dort
erzeugt; ſogar die meiſten Schachteln und Schachterln, welche in den Han—
del kommen und wovon insbeſondere die letzteren in den Apotheken viel
Verwendung finden, werden in jenem ſtillen, reizenden Gebirgswinkel
fabrizirt.
Bergen, wohnen in maleriſchen Hütten die Verfertiger dieſer Gegenſtände


Leben; mit dem Verfertigen von allerlei oben benannten Geräthen, na—
mentlich von Schachteln aller Größen, erwerben ſich dieſe guten Leute einen
ziemlich geringen Verdienſt, ausgenommen Jene, welche ſich mit dem künſt—
leriſchen Theil der in dieſen Gebirgsthälern heimiſchen Induſtrie, dem
Holzſchnitzen und Verfertigen von Lutusgegenſtaͤnden beſchaͤftigen und zur
Sommerszeit, wenn die Touxiſten ſchaarenweiſe nach den herklichen Par—
tieen des Königsſees, Hinterſees ꝛc. wallfahrten, an welche ſie ihre Waare
um theuern Preis verkaufen, ein ſchönes Stück Geld verdienen

Unſer heutiges Bild zeigt uns eine ſolche Holzarbeiter- und Schachterl—
macher⸗Idylle. Der ſtämmige Burſche mit derKraxen“ voll fertiger Schau—
feln und Rechen auf dem Rücken iſt auf der Fahrt nach dem Thale be—
griffen, um ſeine Waare in den Handel zu bringen, und hält hier bei der
an Kinderſegen reichen Schachterlmacher-Familie eine kleine Raſt. — Yın
Sommer iſt es freilich da droben hoch auf den Bergen herrlich und Tei—
zend,. und es mag manchen Touriſten gelüften, hier von dem aufreiben—




’ ;
luft zu erfriſchen; im Winter aber da iſt e& da droben recht einſam und
mitunter auch traurig, da man bei großem Schneefall und dergleichen
ganz von allem Verkehr abgeſchnitten iſt.



Auflöſung des Oilderräthſels Seite 6474
Eile mit Weile!
(Zwickauer.)

Auflöſung der Schachaufgabe Seite 651:

Weiß. Schwarz.

— —— ——— 1) Beliebig.
S. G3 - F5 ä 2) Beliebig.
3) S. gibt Matt.



Briefmappe.

Hrn. Med. Dr. F. N. in W. Das dürfen wir Ihnen heute noch nicht ſagen,
es iſt ein Geheimniß der Redaktion.

Agnes v W, in Hannover. Da Sie in Hannover wohnen, ſo haben
Sie ja den „Arzt als Hausfreund“, an den Sie appeiliren, in unmittelbarer Nähe
und es wird doch beſſer ſein, den Arzt perſoͤnlich zu konſultiren, als inkognito
durch Vexmittlung dieſer Zeitſchrift. Uebrigens gibt Ihnen Klencke's „Hauslexikon“
bereits Belehrung und Rath im Artitel: „Shönheitspflege”.

F. G. M in Ihren nervöſen Schwindel, der Sie namentlich in weiten
Räumien befällt, erklaxt Dr. Klencke für eine Erſcheinung Ihrer Blutarmuth und
empfiehlt Ihnen als Medikament Eiſen.

Hrn. Dr. Jul. Er. in A. Die Exinnerung an jene Zeiten wird dem Be—
treffenden gewiß angenehm ſein, da es für ihn ſehr ehrenvoll iſt, ſich ſo bezeichnet
u wiſſen.
Hrn. Hotelbeſ. K. in A. Zuverläſſig können Sie dagegen remonſtriren.
Ein Stern in jenem Buch iſt nicht gleichgültig, obgleich ſie jeßt auch, wie andere
Stexne, freigebiger vertheilt werden.

Ein Abonn. in Laibach. Allerdings. Nur Ihrem zweiten Wunſche ſoll im
neuen Jahxgang, der dieſem Hefte folgt, ausgiebig Rechnung getragen werden.

Frl. Julie A. in P. Tragen Sie bei Nacht Handſchuhe und vermeiden Sie
jeden zu raſchen Uebergang von Wärme und Kälte. —

Hrn. Rich. A. in F. Die S, können wir leider dem Blatte nicht einreihen.
Die SE von F. müßten wir erſt leſen. Der Einſendung ſteht nichts entgegen.

Hrn. A. S, in B. bei W. Die Schrift halten wir allerdings für die von
R. Hamerling. Die kurze Uebergangsperiode in W. fällt nicht ſchwer in's Gewicht.

Hrn. X. in Eisl. Wir können Ihre Vexehrung für Napoleon I. nicht thei—
len und glauben, daß der Verfaſſer zu jenem Ausdruck vollkommen berechtigt war.
Offenen Viſirs! R. nannte auch ſeinen Namen.

Frl. Adel. Br. in L. Wir waren immer Verehrer der Frauen und werden
denſelben in ünſerem neuen Jahrgang beſondere Aufmexkſamkeil widinen. Reichen
Sie uns dazu freundlich die Hand, dann gehen wir friſch und froh an's neue Werk!





Redaktion, Druck und Verlag von Ed. Hallberger in Stuttgart.





unfere Leſer mit freudigem Stolze auf Das hinzuweiſen, was der


bieten wird.


Das erſte Heft wird von unſerem Bemühen, unſere Abonnenten

aufgenommenen Prämie dieſes Jahrgangs, die



ein Kunſtblatt erſten Ranges, vielen können.



deuff

finden, mit Freudigkeit unſeren Abonnenten immer me



auf's Neue und dauernd an uns zu feſſeln, die glänzendſten Beweiſe geben.





Die Redaktion und Verlagshandlung.
 
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