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Illustrirte Welt.
gedrückt, wonach man es noch einmal auskochen läßt und in ein Gefäß
gießt, welches man nicht zndcckt. Nun schlägt man sechs Eier in lochen-
des, gesalzenes Wasser, läßt sie drei Minuten lang kochen und nimmt
sie mit dem Schaumlöffel heraus, gieß« den dritten Teil der Sulz in
eine nicht zu große Schale, legt, wenn sie etwas fest geworden, drei
Eier daraus und übergießt sie mit dem zweiten Drittel der Sulz, dann
wieder drei Eier, den Rest der Sulz, stellt cs an einen kühlen Ort
und stürzt nicht. — Besonders auch für Rekonvaleszenten.
Rühreier mit Erameln. Mau gebe 2Sl> Gramm in Würfel
geschnittenen Speck in eine Pfanne, brate ihn braun und spröde und
nehme ihn heraus. Verklapse dann zehn Eier mit einem Eßlöffel
Milch und etwas Salz, gieße es zu dem 'n der Pfanne zurückge-
bliebenen Fett und rühre es strichweise, nicht rund herum, bis cs dick-
lich wird, richte es auf erwärmter Schale an, thue den heißgehaltencn
Speck (Grameln) darauf und bestreue es mit Paprika (spanischem Pfeffer)
nnd klein gehacktem Schnittlauch. — Ungarische Küche.
Eingelegte Eier. Man koche anderthalb Dutzend Eier zwölf
Minuten laug und lege sie in kaltes Wasser, schäle sic dann und lege
sie in einen Steintopf. Koche nun 1 Liter Weinessig mit schwarzem
Pfeffer, englisch Gewürz nnd Ingwer (von jedem 15 Gramm), zehn
Minuten lang, gieße cs heiß über die Eier und binde, wenn sie völlig
erkaltet sind, den Topf mit Schweinsblafe zu. Nach drei bis vier
Wochen sind sie eßbar und sehr angenehm zu Butterbrot.
Amüsante Wissenschaft.
stofsmaterialien. Dies trifft auch bis zu einem gewissen Grade bei dem
in Rede stehenden Vorschläge zu.
Kleesalz. Durch Unvorsichtigkeit wurde bei mir ein Fläschchen Ali-
zarintinte über ein halbes Dutzend neuer Handtücher gegossen und
diese arg beschmutzt. Ich legte die Handtücher sofort in ein Waschbecken
und goß kaltes Wasser darüber, welches ich gleich wieder abgoß nnd
durch frisches ersetzte. Am ersten Tage wechselte ich stündlich das
Wasser, später drei- oder viermal des Tags; so fuhr ich acht Tage
lang fort. Am achten Tag wusch ich die Flecke im kalten Wasser mit
gepulvertem Kleesalz, trocknete an der Sonne, und die Handtücher waren
ganz rein.
Weitzweinflecke. Weißweinflecke entfernt man durch vieles laues,
ganz reines Wasser, Seife könnte in einer bunten, baumwollenen Tisch-
decke die Farbe zerstören. Sollte schließlich durch Wasser nicht alles
verschwinden, so versuchen Sie tropfenweise die Anwendung von soge-
nanntem Hofsmann'schen Geist (Gemisch von Weingeist und Aether);
doch ist es nötig, alles Licht davon fern zu halten und nach dem Aus-
tropfen sofort mit einem reinen Leinwandbausche den Fleck zu reiben,
sonst verfliegt das Mittel und der Fleck wieder größer!
Möbel mit elastischen Füßen. Um die Beschädigung gewichster
Fußböden durch das öftere Hin- und Herrücken der Stühle, wie über-
haupt aller Zimmermöbel, auf das kleinste Maß zu beschränken, legt
man unter jeden Fuß des Möbels ein Stück Kautschuk ein. Mau
bohrt hierzu in den Möbelfuß ein Loch, in welches der Kautschuk der-
art eingckittet wird, daß er noch etwas über die untere Fläche des
Fußes hervorschant.
Will inan metallene Gesässe mit Sicherheit vor Rost schützen,
so wasche man sic mit dem Wasser von frisch gelöschtem Kalk ab und
reibe sie dann tüchtig trocken.
Die Rotation der Erde auf der Eierschiissel. Auch bei den
gleichgiltigsten Dingen kann man manchmal etwas profitiren
und auch beim Essen und Trinken bietet sich oft genug Gelegen-
heit zum Lernen. Heute haben wir Eier gegessen und es soll
uns eine der übrig gebliebenen Schalen dazu dienen, uns im
kleinen die Rotation der Erde zur Anschauung zu bringen. Wir >
nehmen die Eierschüssel und benetzen den Rand, aber nicht zu !
Humoristische Blätter.
Hinaus geholfen.
„Wie, Emil, mit leeren Händen?!... Du hast also vergessen,
daß heute mein Geburtstag ist?" — „Ich wollte Dir, liebe Frau, da-
durch nur zeigen, daß ich nicht merkte.
Du feiest älter geworden!"
AnS der Kinderstube.
Der kleine Karl ist nicht nur altklug,
er ist auch ein großer Wildfang. Heute
hat er wieder Hiebe gekriegt, weil er
seine Schwester geprügelt hat. Er schluckt
die Thränen herunter, tritt trotzig bei-
seite und stößt verbissenen Tones hervor:
„Wenn ich nicht einmal mehr meine
Schwester prügeln darf, dann — dann
pfeif' ich aufs Familienleben!"
In der Wiener Volksküche.
Wondraschek; „Wer weiß, was ise
Glatteis?" — Horvath: „Gefrorener
Schnee." — Wondraschek: „Gar kan
Spur. Glatteis ise rutschig! — Abe
wer'n's nit imme giftig, weil's meine
G'spaßetl nit erraten's. Na, vielleicht
wissen's den G'spaß, was hatte mein
älteste Bub' macht. Wo ise den stillen
Ozean am ruhigsten?" — Jeiteles:
Die Rotation der Erde aus der Eierschüssel.
stark. Zum Ueberfluß zeichnen wir in die Mitte der Schussel
mit etwas Eigelb die Sonne, umgeben von einem Strahlenkranz,
Setzen wir nun die Eierschale, die aber die Hälfte eines Eies
sein muß, auf den Rand der Schüssel, geben derselben in geneigter
Lage eine rotirende Bewegung, so wird die Eierschale eine dop-
pelte Bewegung ausführen) sie wird sich um ihre eigene Achse
drehen und gleichzeitig den Weg über den Tellerrand verfolgen,
womit also die Doppelbewegung der Erde ungefähr veranschau-
licht wäre. Die Benetzung des Schüsselrandes dient dazu, die
Eierschale auf demselben zurückzuhalten. So gering auch die
Kohäsion ist, welche durch die Befeuchtung hervorgebracht ist, so
genügt sie doch, zu verhindern, daß die Eierschale infolge der
Centrifugalkraft aus der Bahn geschleudert wird.
Für Haus und Host
Das billigste Heizen. (Freundlichst mitgeteilt von G. A. L. in T)
Auf den Rost wird so viel Holz gelegt und dies dann angezündet, daß
daraus gelegte Steinkohlen oder Coaks vollständig zum Glühen
kommen. Zugleich füllt man den leeren Afchenbehälter voll mit Wasser.
Dieses wird durch Hiueinfallen von Glühstückchen und durch die Fcuer-
.Hitze zum Dampfen gebracht und der aussteigende Dampf wird im Feuer
iu W a s s e r st o s fg a s verwandelt, das das Feuer immer inehr verstärkt,
nnd ermöglicht, daß sogar von Eisenbahnlokomotiven ausgeworfeue
Schlacken ein gutes Feuerungsmaterial abgeben! Nämlich wenn solche
Schlacken aus glühenden Cöaks so aufgeschüttet werden, daß diese nicht
ganz bedeckt sind, sondern daß man stets noch Glut offen sehen kann,
so brennen diese Schlacken, die vielfach für wertlos gehalten wurden,
ganz gut. Zu einmaligem Brand mit Holz und Coaks können einen
ganzen Tag lang nur Schlacken nachgesüllt werden, wenn auch das
Wasser im Aschenbehälter bei Notwendigwerden öfters erneuert und der
Rost mit einem Schüreisen stets vor Verstopfung bewahrt wird. — Dazu
bemerkt unser geehrter, fachkundiger Mitarbeiter I)r. G. K. in K.: Der
Einsender befindet sich anscheinend in dem Glauben, daß bei Befolgung
seines Vorschlages durch die Verbrennung des aus dem Wasser erzeug-
ten Wasserstoffes ein wirklicher Wärmegewinn erzielt werden kann.
Dies ist ein Irrtum. Das im Aschenkasten verdampfte Wasser wird
beim Durchstreichcn urch die auf dem Roste glühende Kohlenschicht
allerdings unter Bildung von Wassergas zerlegt, welches dann wieder
unter Entwicklung bedeutender Wärmemengen verbrennt. Letztere sind
aber genau so groß als diejenigen, welche zur Zerlegung des Wassers
den glühenden Kohlen entzogen und verbraucht werden. Die Wassergas-
gcwinnung schließt hiernach nicht eme Mehrgewinnung an Wärme in sich,
wohl aber ermöglicht sie eine vorzügliche Ausnutzung geringer Brcnn-
„Dort mecht' ich Se meinetweg'n mit
ä Schwimmgürtel seh'n." — Wondra-
schek: „Alstan wissen's a nit. Den stille
Ozean ise am ruhigsten af den Landkarten."
Selbstgefühl.
„Ich bin ja doch ganz anders als die Photographie da!" — „Da-
für kann ich nichts, daß Sie ganz anders sind! Die Photographie ist
richtig."
Weue Wucher und Schriften.
Muller, Curt, Leipziger Carcer-Album. Leipzig. Oskar Gottwald. I.—
— Dies, den »Alieu Herren" gewidmete, köstliche Büchlein spiegelt in
Tönen meist kraftvollsten Lokalkolorits wider, was so manch jagend-
iröhlichen Musensohnes Herz durchwogte, als ihn ein unbezwingbares
Uebermaß von wein- oder bierentsachtem Sturm und Drang nach dem
„Naschmarkt" gesührt, nnd zu jenem hohen Haus
«... aus Säulen ruht sein Dach,
Das Biergericht dort thront, bekleckst ist das Gemach,
Gemalte Zirkel, Wappen seh'n dich an.
Vergittert sind die Fenster wundersam! . .."
Eine «eitere Empfehlung ist Wohl überflüssig — Sapi-ntibus sat!
Zur Iudeitfrage. Zeitgenössische Originalaussprllche. Herausgegeben von
Carl Ed. Klopser. München, 3. F. Lehmann. — All den vielen, die es
sicherlich interessirt zu erfahren, wie hervorragende Männer unseres
Volkes über diese Frage denken, sei die vorliegende Schrift bestens em-
psohlen. Sie enthält nahe an hundert, ost recht beherzigenswerte Aeußc-
rungen bekannter Schriftsteller, Gelehrter und so weiter, und es ist Wohl-
thuend, zu beobachten, wie in der Beurteilung des Gegenstandes bei der
überwiegenden Mehrzahl der Geist moderner Humanität und Gerechtia-
keit waltet.
Puls, br., Ludwig, Die Verstaatlichung des Grund und Bodens. — Rettig
br., Heinrich, Prisenrecht und Flußschissahrt. - Rudis, Ist'., F., lieber
den Anteil der mathematischen Wissenschaften an der Kultur der Re-
naissance. Hamburg, Verlagsanstalt und Druckerei (vormals I F
Richter). Diese Hefte reihen sich in lwiirdigster Weise der äußerst ver!
dicnstvollen Sammlung gemeinverständlicher, wissenschaftlicher Vorträge
an. Der Preis beträgt im Jahresabonnement SV a).
Reichenau, W>, Bilder ans dem Naturleben. Leipzig, Ernst Günther. —
Mit dem Verfasser, der für das tausendfache Leben nnd Weben der herr-
lichen GotteSnatur ein ungemein feines, poetisches Verständnis bekundet
in Wald und Flur sich zu ergehen, ist ein wirklicher Genuß; man spür!
so recht die Echtheit dieser B.lder und daß sie entstanden sind, wo die
Natur sich aufgebaut in ihrer ganzen machtvollen Größe und friedvoller
Weltentlegenheit. Wer dahinein gern sich versenken mag, dem sei dies
irische, sehr sympathisch geschriebene Buch auss wärmste empfohlen
Fenner, Carl, Zeichenunterricht durch mich selbst und andere. Mit vielen
Illustrationen. Zürich, Verlag des Art. Institut Orell Fiißli. 8 —
— Als der Verfasser einst nach der Natur zeichnete, sagte ihm ein'm!
fällig Hineinsehender: »Sie sind Porträtist." Darüber war er sehr er-
staunt, da er noch nie Porträts gezeichnet hatte und noch mehr darüber
daß der ihm Unbekannte ihn bat, abends in den vlämischen Keller zu
kommen, wo er ihm sitzen wolle. Es war ein Professor der könial
Malerakademie. Später entstand das Manuskript zu diesem Büchlein
Es wurde in einem Gelehrtenkränzchen vorgelesen, und als zwei Drittel
der Zuhörer folgenden Tages nach der Natur zu zeichnen begannen
wagte es der Autor, an die Oessentlichkeit zu treten, indem er bittet
man möge ihm den polternder Ueberzeugung entsprungenen Stil zu oute
halten.
Allerlei Kurzweil.
Buchstabenrätsel: „Monograinm-Diaboliquc".
Worträtsel.
So wie ich bin, bin stets ich über dir
Nnd kann doch wieder, will's Gott, in dir sein;
Gibst du zwei Zeichen mir, werd' ich zum Tier
Und auch zur Pflanze, die nicht vorwnrfsrein.
Nun äud're, Freund, mir den ellsörm'gen Fuß
Dann hast du etwas, was geglänzt, verblich,
Doch wenn du jetzt den Dreikops mir genommen,
Dann, lieber Leser, bleibe immer ich.
Schach.
lRedigirt von Jean DusrcSne.)
Aufgabe zu. 5. — Von L. H. Studd.
schwarz.
weiß.
Weiß zieht und seht mit dem zweiten Zuge Matt.
Auflösung der Schach-Aufgabe Nr. 4 Seite 347:
Weiß. Schwarz.
I) K. U 1 - It , . . . . I) v S - I> S oder T. v k - r 6.
L) D. I! 4 — lll I oder T. F 3 — L S Matt.
L.
I). I) B.liebig anders.
L) D., T. oder S. Matt.
Auflösung des Rätsels Seite 46V:
Reden. Eden.
Auflösung des magischen Schristzeichcn-Ouadrats S. 466:
l i an e
i l 1 i s
a t h os
u i obe
essen
Auflösung des Bilderrätsels Seite 466:
Thue recht und scheue niemand.
Auslösung der zwei Worträtsel Seite 466:
Hamen, Hafen, Harren, Haschen, Hagen, Hasen, Haben.
Klamm. — Lamm. — Kamm.
Adda K. in Galizien. l) Um den im Laufe der Zeit schwarz
gewordenen Grabdenkmälern wieder ein besseres Ansehen z» geben, raten
wir Ihnen, dieselben zunächst mit reinem Wasser, dann mit Sodalösung
Illustrirte Welt.
gedrückt, wonach man es noch einmal auskochen läßt und in ein Gefäß
gießt, welches man nicht zndcckt. Nun schlägt man sechs Eier in lochen-
des, gesalzenes Wasser, läßt sie drei Minuten lang kochen und nimmt
sie mit dem Schaumlöffel heraus, gieß« den dritten Teil der Sulz in
eine nicht zu große Schale, legt, wenn sie etwas fest geworden, drei
Eier daraus und übergießt sie mit dem zweiten Drittel der Sulz, dann
wieder drei Eier, den Rest der Sulz, stellt cs an einen kühlen Ort
und stürzt nicht. — Besonders auch für Rekonvaleszenten.
Rühreier mit Erameln. Mau gebe 2Sl> Gramm in Würfel
geschnittenen Speck in eine Pfanne, brate ihn braun und spröde und
nehme ihn heraus. Verklapse dann zehn Eier mit einem Eßlöffel
Milch und etwas Salz, gieße es zu dem 'n der Pfanne zurückge-
bliebenen Fett und rühre es strichweise, nicht rund herum, bis cs dick-
lich wird, richte es auf erwärmter Schale an, thue den heißgehaltencn
Speck (Grameln) darauf und bestreue es mit Paprika (spanischem Pfeffer)
nnd klein gehacktem Schnittlauch. — Ungarische Küche.
Eingelegte Eier. Man koche anderthalb Dutzend Eier zwölf
Minuten laug und lege sie in kaltes Wasser, schäle sic dann und lege
sie in einen Steintopf. Koche nun 1 Liter Weinessig mit schwarzem
Pfeffer, englisch Gewürz nnd Ingwer (von jedem 15 Gramm), zehn
Minuten lang, gieße cs heiß über die Eier und binde, wenn sie völlig
erkaltet sind, den Topf mit Schweinsblafe zu. Nach drei bis vier
Wochen sind sie eßbar und sehr angenehm zu Butterbrot.
Amüsante Wissenschaft.
stofsmaterialien. Dies trifft auch bis zu einem gewissen Grade bei dem
in Rede stehenden Vorschläge zu.
Kleesalz. Durch Unvorsichtigkeit wurde bei mir ein Fläschchen Ali-
zarintinte über ein halbes Dutzend neuer Handtücher gegossen und
diese arg beschmutzt. Ich legte die Handtücher sofort in ein Waschbecken
und goß kaltes Wasser darüber, welches ich gleich wieder abgoß nnd
durch frisches ersetzte. Am ersten Tage wechselte ich stündlich das
Wasser, später drei- oder viermal des Tags; so fuhr ich acht Tage
lang fort. Am achten Tag wusch ich die Flecke im kalten Wasser mit
gepulvertem Kleesalz, trocknete an der Sonne, und die Handtücher waren
ganz rein.
Weitzweinflecke. Weißweinflecke entfernt man durch vieles laues,
ganz reines Wasser, Seife könnte in einer bunten, baumwollenen Tisch-
decke die Farbe zerstören. Sollte schließlich durch Wasser nicht alles
verschwinden, so versuchen Sie tropfenweise die Anwendung von soge-
nanntem Hofsmann'schen Geist (Gemisch von Weingeist und Aether);
doch ist es nötig, alles Licht davon fern zu halten und nach dem Aus-
tropfen sofort mit einem reinen Leinwandbausche den Fleck zu reiben,
sonst verfliegt das Mittel und der Fleck wieder größer!
Möbel mit elastischen Füßen. Um die Beschädigung gewichster
Fußböden durch das öftere Hin- und Herrücken der Stühle, wie über-
haupt aller Zimmermöbel, auf das kleinste Maß zu beschränken, legt
man unter jeden Fuß des Möbels ein Stück Kautschuk ein. Mau
bohrt hierzu in den Möbelfuß ein Loch, in welches der Kautschuk der-
art eingckittet wird, daß er noch etwas über die untere Fläche des
Fußes hervorschant.
Will inan metallene Gesässe mit Sicherheit vor Rost schützen,
so wasche man sic mit dem Wasser von frisch gelöschtem Kalk ab und
reibe sie dann tüchtig trocken.
Die Rotation der Erde auf der Eierschiissel. Auch bei den
gleichgiltigsten Dingen kann man manchmal etwas profitiren
und auch beim Essen und Trinken bietet sich oft genug Gelegen-
heit zum Lernen. Heute haben wir Eier gegessen und es soll
uns eine der übrig gebliebenen Schalen dazu dienen, uns im
kleinen die Rotation der Erde zur Anschauung zu bringen. Wir >
nehmen die Eierschüssel und benetzen den Rand, aber nicht zu !
Humoristische Blätter.
Hinaus geholfen.
„Wie, Emil, mit leeren Händen?!... Du hast also vergessen,
daß heute mein Geburtstag ist?" — „Ich wollte Dir, liebe Frau, da-
durch nur zeigen, daß ich nicht merkte.
Du feiest älter geworden!"
AnS der Kinderstube.
Der kleine Karl ist nicht nur altklug,
er ist auch ein großer Wildfang. Heute
hat er wieder Hiebe gekriegt, weil er
seine Schwester geprügelt hat. Er schluckt
die Thränen herunter, tritt trotzig bei-
seite und stößt verbissenen Tones hervor:
„Wenn ich nicht einmal mehr meine
Schwester prügeln darf, dann — dann
pfeif' ich aufs Familienleben!"
In der Wiener Volksküche.
Wondraschek; „Wer weiß, was ise
Glatteis?" — Horvath: „Gefrorener
Schnee." — Wondraschek: „Gar kan
Spur. Glatteis ise rutschig! — Abe
wer'n's nit imme giftig, weil's meine
G'spaßetl nit erraten's. Na, vielleicht
wissen's den G'spaß, was hatte mein
älteste Bub' macht. Wo ise den stillen
Ozean am ruhigsten?" — Jeiteles:
Die Rotation der Erde aus der Eierschüssel.
stark. Zum Ueberfluß zeichnen wir in die Mitte der Schussel
mit etwas Eigelb die Sonne, umgeben von einem Strahlenkranz,
Setzen wir nun die Eierschale, die aber die Hälfte eines Eies
sein muß, auf den Rand der Schüssel, geben derselben in geneigter
Lage eine rotirende Bewegung, so wird die Eierschale eine dop-
pelte Bewegung ausführen) sie wird sich um ihre eigene Achse
drehen und gleichzeitig den Weg über den Tellerrand verfolgen,
womit also die Doppelbewegung der Erde ungefähr veranschau-
licht wäre. Die Benetzung des Schüsselrandes dient dazu, die
Eierschale auf demselben zurückzuhalten. So gering auch die
Kohäsion ist, welche durch die Befeuchtung hervorgebracht ist, so
genügt sie doch, zu verhindern, daß die Eierschale infolge der
Centrifugalkraft aus der Bahn geschleudert wird.
Für Haus und Host
Das billigste Heizen. (Freundlichst mitgeteilt von G. A. L. in T)
Auf den Rost wird so viel Holz gelegt und dies dann angezündet, daß
daraus gelegte Steinkohlen oder Coaks vollständig zum Glühen
kommen. Zugleich füllt man den leeren Afchenbehälter voll mit Wasser.
Dieses wird durch Hiueinfallen von Glühstückchen und durch die Fcuer-
.Hitze zum Dampfen gebracht und der aussteigende Dampf wird im Feuer
iu W a s s e r st o s fg a s verwandelt, das das Feuer immer inehr verstärkt,
nnd ermöglicht, daß sogar von Eisenbahnlokomotiven ausgeworfeue
Schlacken ein gutes Feuerungsmaterial abgeben! Nämlich wenn solche
Schlacken aus glühenden Cöaks so aufgeschüttet werden, daß diese nicht
ganz bedeckt sind, sondern daß man stets noch Glut offen sehen kann,
so brennen diese Schlacken, die vielfach für wertlos gehalten wurden,
ganz gut. Zu einmaligem Brand mit Holz und Coaks können einen
ganzen Tag lang nur Schlacken nachgesüllt werden, wenn auch das
Wasser im Aschenbehälter bei Notwendigwerden öfters erneuert und der
Rost mit einem Schüreisen stets vor Verstopfung bewahrt wird. — Dazu
bemerkt unser geehrter, fachkundiger Mitarbeiter I)r. G. K. in K.: Der
Einsender befindet sich anscheinend in dem Glauben, daß bei Befolgung
seines Vorschlages durch die Verbrennung des aus dem Wasser erzeug-
ten Wasserstoffes ein wirklicher Wärmegewinn erzielt werden kann.
Dies ist ein Irrtum. Das im Aschenkasten verdampfte Wasser wird
beim Durchstreichcn urch die auf dem Roste glühende Kohlenschicht
allerdings unter Bildung von Wassergas zerlegt, welches dann wieder
unter Entwicklung bedeutender Wärmemengen verbrennt. Letztere sind
aber genau so groß als diejenigen, welche zur Zerlegung des Wassers
den glühenden Kohlen entzogen und verbraucht werden. Die Wassergas-
gcwinnung schließt hiernach nicht eme Mehrgewinnung an Wärme in sich,
wohl aber ermöglicht sie eine vorzügliche Ausnutzung geringer Brcnn-
„Dort mecht' ich Se meinetweg'n mit
ä Schwimmgürtel seh'n." — Wondra-
schek: „Alstan wissen's a nit. Den stille
Ozean ise am ruhigsten af den Landkarten."
Selbstgefühl.
„Ich bin ja doch ganz anders als die Photographie da!" — „Da-
für kann ich nichts, daß Sie ganz anders sind! Die Photographie ist
richtig."
Weue Wucher und Schriften.
Muller, Curt, Leipziger Carcer-Album. Leipzig. Oskar Gottwald. I.—
— Dies, den »Alieu Herren" gewidmete, köstliche Büchlein spiegelt in
Tönen meist kraftvollsten Lokalkolorits wider, was so manch jagend-
iröhlichen Musensohnes Herz durchwogte, als ihn ein unbezwingbares
Uebermaß von wein- oder bierentsachtem Sturm und Drang nach dem
„Naschmarkt" gesührt, nnd zu jenem hohen Haus
«... aus Säulen ruht sein Dach,
Das Biergericht dort thront, bekleckst ist das Gemach,
Gemalte Zirkel, Wappen seh'n dich an.
Vergittert sind die Fenster wundersam! . .."
Eine «eitere Empfehlung ist Wohl überflüssig — Sapi-ntibus sat!
Zur Iudeitfrage. Zeitgenössische Originalaussprllche. Herausgegeben von
Carl Ed. Klopser. München, 3. F. Lehmann. — All den vielen, die es
sicherlich interessirt zu erfahren, wie hervorragende Männer unseres
Volkes über diese Frage denken, sei die vorliegende Schrift bestens em-
psohlen. Sie enthält nahe an hundert, ost recht beherzigenswerte Aeußc-
rungen bekannter Schriftsteller, Gelehrter und so weiter, und es ist Wohl-
thuend, zu beobachten, wie in der Beurteilung des Gegenstandes bei der
überwiegenden Mehrzahl der Geist moderner Humanität und Gerechtia-
keit waltet.
Puls, br., Ludwig, Die Verstaatlichung des Grund und Bodens. — Rettig
br., Heinrich, Prisenrecht und Flußschissahrt. - Rudis, Ist'., F., lieber
den Anteil der mathematischen Wissenschaften an der Kultur der Re-
naissance. Hamburg, Verlagsanstalt und Druckerei (vormals I F
Richter). Diese Hefte reihen sich in lwiirdigster Weise der äußerst ver!
dicnstvollen Sammlung gemeinverständlicher, wissenschaftlicher Vorträge
an. Der Preis beträgt im Jahresabonnement SV a).
Reichenau, W>, Bilder ans dem Naturleben. Leipzig, Ernst Günther. —
Mit dem Verfasser, der für das tausendfache Leben nnd Weben der herr-
lichen GotteSnatur ein ungemein feines, poetisches Verständnis bekundet
in Wald und Flur sich zu ergehen, ist ein wirklicher Genuß; man spür!
so recht die Echtheit dieser B.lder und daß sie entstanden sind, wo die
Natur sich aufgebaut in ihrer ganzen machtvollen Größe und friedvoller
Weltentlegenheit. Wer dahinein gern sich versenken mag, dem sei dies
irische, sehr sympathisch geschriebene Buch auss wärmste empfohlen
Fenner, Carl, Zeichenunterricht durch mich selbst und andere. Mit vielen
Illustrationen. Zürich, Verlag des Art. Institut Orell Fiißli. 8 —
— Als der Verfasser einst nach der Natur zeichnete, sagte ihm ein'm!
fällig Hineinsehender: »Sie sind Porträtist." Darüber war er sehr er-
staunt, da er noch nie Porträts gezeichnet hatte und noch mehr darüber
daß der ihm Unbekannte ihn bat, abends in den vlämischen Keller zu
kommen, wo er ihm sitzen wolle. Es war ein Professor der könial
Malerakademie. Später entstand das Manuskript zu diesem Büchlein
Es wurde in einem Gelehrtenkränzchen vorgelesen, und als zwei Drittel
der Zuhörer folgenden Tages nach der Natur zu zeichnen begannen
wagte es der Autor, an die Oessentlichkeit zu treten, indem er bittet
man möge ihm den polternder Ueberzeugung entsprungenen Stil zu oute
halten.
Allerlei Kurzweil.
Buchstabenrätsel: „Monograinm-Diaboliquc".
Worträtsel.
So wie ich bin, bin stets ich über dir
Nnd kann doch wieder, will's Gott, in dir sein;
Gibst du zwei Zeichen mir, werd' ich zum Tier
Und auch zur Pflanze, die nicht vorwnrfsrein.
Nun äud're, Freund, mir den ellsörm'gen Fuß
Dann hast du etwas, was geglänzt, verblich,
Doch wenn du jetzt den Dreikops mir genommen,
Dann, lieber Leser, bleibe immer ich.
Schach.
lRedigirt von Jean DusrcSne.)
Aufgabe zu. 5. — Von L. H. Studd.
schwarz.
weiß.
Weiß zieht und seht mit dem zweiten Zuge Matt.
Auflösung der Schach-Aufgabe Nr. 4 Seite 347:
Weiß. Schwarz.
I) K. U 1 - It , . . . . I) v S - I> S oder T. v k - r 6.
L) D. I! 4 — lll I oder T. F 3 — L S Matt.
L.
I). I) B.liebig anders.
L) D., T. oder S. Matt.
Auflösung des Rätsels Seite 46V:
Reden. Eden.
Auflösung des magischen Schristzeichcn-Ouadrats S. 466:
l i an e
i l 1 i s
a t h os
u i obe
essen
Auflösung des Bilderrätsels Seite 466:
Thue recht und scheue niemand.
Auslösung der zwei Worträtsel Seite 466:
Hamen, Hafen, Harren, Haschen, Hagen, Hasen, Haben.
Klamm. — Lamm. — Kamm.
Adda K. in Galizien. l) Um den im Laufe der Zeit schwarz
gewordenen Grabdenkmälern wieder ein besseres Ansehen z» geben, raten
wir Ihnen, dieselben zunächst mit reinem Wasser, dann mit Sodalösung