ihrer Ketten? — Andre sangen. Dr'e da^
sagte er, singen ihr Unglück in den Wind. — Er
erstaunte, an einem Orte, wo alle von einerley
Kettenlast gedrückt wurden, einen solchen Comrast
von Fröhlichkeit und Traurigkeit zu finden. -—
Was ist denn der Mensch? Gewöhnt er sich denn
alles zu ertragen? oder hat der eine nur eine halbe
Empfindung, da hingegen der andere dem lieber-
maaß seiner Empfindung unterliegen muß? —
Er näherte sich dem Steuerruder; ein Galeeren-
klave mit Schneeweissen Haaven weder vergnügt
noch traurig, in einer Stellung, die den Unglück-
lichen empfiehlt, betrachtet den Michael Vaumorin
mit unruhigem Blick. Auch Vaumorin sieht ihrs
starr an. Von dem, was er in diesem Augenblick
empfindet, kann man sich keine Vorstellung ma-
chen; es ist ein Fieber; es ist Angst und Vergnü-
gen zugleich. Michael grüßt ihn. — Gott grüße
Euch, Vater! — Gott grüße Sie, mein Herr,
antwortete der Alte. -- Wie ich merke, ftyd
Ihr ein Franzose. -- Ich bin es, ja; ich bin
über schon so lange ans meinen Vaterlande verbannt,
daß ich mich dessen kaum noch zu erinnern weiß.—-
Wie lange seyd Ihr? — Schon über zwanzig
Jahr. — Der gute Mann, als er dies sagte,
sähe den Michael Vaumorin noch starrer an, und
stieß einen tiefen Seufzer aus. — Was seufzet
Ihr? sagte Michael, der auch seufzete. — Ich
seufze nicht ohne Ursach: mein jetziges Leben und
das Andenken an meinen vorigen Zustand giebt mir
Gelegenheit genung dazu: besonders aber kümmert
mich
sagte er, singen ihr Unglück in den Wind. — Er
erstaunte, an einem Orte, wo alle von einerley
Kettenlast gedrückt wurden, einen solchen Comrast
von Fröhlichkeit und Traurigkeit zu finden. -—
Was ist denn der Mensch? Gewöhnt er sich denn
alles zu ertragen? oder hat der eine nur eine halbe
Empfindung, da hingegen der andere dem lieber-
maaß seiner Empfindung unterliegen muß? —
Er näherte sich dem Steuerruder; ein Galeeren-
klave mit Schneeweissen Haaven weder vergnügt
noch traurig, in einer Stellung, die den Unglück-
lichen empfiehlt, betrachtet den Michael Vaumorin
mit unruhigem Blick. Auch Vaumorin sieht ihrs
starr an. Von dem, was er in diesem Augenblick
empfindet, kann man sich keine Vorstellung ma-
chen; es ist ein Fieber; es ist Angst und Vergnü-
gen zugleich. Michael grüßt ihn. — Gott grüße
Euch, Vater! — Gott grüße Sie, mein Herr,
antwortete der Alte. -- Wie ich merke, ftyd
Ihr ein Franzose. -- Ich bin es, ja; ich bin
über schon so lange ans meinen Vaterlande verbannt,
daß ich mich dessen kaum noch zu erinnern weiß.—-
Wie lange seyd Ihr? — Schon über zwanzig
Jahr. — Der gute Mann, als er dies sagte,
sähe den Michael Vaumorin noch starrer an, und
stieß einen tiefen Seufzer aus. — Was seufzet
Ihr? sagte Michael, der auch seufzete. — Ich
seufze nicht ohne Ursach: mein jetziges Leben und
das Andenken an meinen vorigen Zustand giebt mir
Gelegenheit genung dazu: besonders aber kümmert
mich