Hans Huauf, Goldschmied von Halle
2 I
Auch bei dieser Figur wird die farbige Fassung
in Rot, Blau, Weiß und Grün auf Silber und
vergoldetem Silbergrund mit kalten Lackfarben
aufgetragen sein (Abb. 7).
*
Damit schließt die Reihe der dokumentarisch be-
glaubigten stilkritisch nachweisbaren Arbeiten
Huaufs ab. Von dem großen Bildwerk einer
Marienkrönung, das nach Ernsts Wunsch aus dem
Erlös seines goldenen, mit Edelsteinen und Perlen
geschmückten Halsbandes erstellt werden sollte,
und bei dessen Herrichtung die Testamentsvoll-
strecker sich Hans Huaufs Rat bedienen sollten,
verlautet später nichts mehr. Das Bildwerk, bei
dem vielleicht nur die „gülden Kron mit steynn
und berleu geczirtt“ wirkliche Goldschmieds-
arbeit sein sollte, scheint nicht zur Ausführung
gekommen zu sein.
Dafür läßt sich aber dem Haifischen Goldschmied
aus stilistischen Gründen vielleicht noch ein Stück
aus Albrechts großem Reliquienschatz zuweisen,
die prachtvolle im II. Gang an 11. Stelle abge-
bildete Reliquienmonstranz mit der Unterschrift:
„Eyn grosse Silberne Monstranz mitt der
von Halle Wapenn“ (Abb. 8).
Es ist ein Glanzstück spätgotischer Erfindung.
Auf vierpassigem Fuß baut sich der kantige sil-
berne, mit vergoldeten Zierbändern viermal um-
faßte Stamm auf, oben das walzenförmige Kristall-
behältnis, in dem eine vergoldete Engelgruppe
ein Kreuz — die eigentliche Reliquie — betend
umgibt, gefaßt von breit ausladenden Flügelbau-
ten, deren mit vergoldeten Heiligenfiguren be-
setzte Nischen von vergoldeten Wimpergen, Fialen
und Kreuzblumen überhöht sind, während unter
der am höchsten aufsteigenden Mittelfiale Maria
mit dem Kinde, gekrönt, das Szepter haltend, als
Himmelskönigin steht.
Abb. 8. Ilans Huauf(?)
Reliquienmonstranz
Deckfarbenmalerei aus dem Liber Ostensionis
der Aschaffenburger Hofbibliothek
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Auch bei dieser Figur wird die farbige Fassung
in Rot, Blau, Weiß und Grün auf Silber und
vergoldetem Silbergrund mit kalten Lackfarben
aufgetragen sein (Abb. 7).
*
Damit schließt die Reihe der dokumentarisch be-
glaubigten stilkritisch nachweisbaren Arbeiten
Huaufs ab. Von dem großen Bildwerk einer
Marienkrönung, das nach Ernsts Wunsch aus dem
Erlös seines goldenen, mit Edelsteinen und Perlen
geschmückten Halsbandes erstellt werden sollte,
und bei dessen Herrichtung die Testamentsvoll-
strecker sich Hans Huaufs Rat bedienen sollten,
verlautet später nichts mehr. Das Bildwerk, bei
dem vielleicht nur die „gülden Kron mit steynn
und berleu geczirtt“ wirkliche Goldschmieds-
arbeit sein sollte, scheint nicht zur Ausführung
gekommen zu sein.
Dafür läßt sich aber dem Haifischen Goldschmied
aus stilistischen Gründen vielleicht noch ein Stück
aus Albrechts großem Reliquienschatz zuweisen,
die prachtvolle im II. Gang an 11. Stelle abge-
bildete Reliquienmonstranz mit der Unterschrift:
„Eyn grosse Silberne Monstranz mitt der
von Halle Wapenn“ (Abb. 8).
Es ist ein Glanzstück spätgotischer Erfindung.
Auf vierpassigem Fuß baut sich der kantige sil-
berne, mit vergoldeten Zierbändern viermal um-
faßte Stamm auf, oben das walzenförmige Kristall-
behältnis, in dem eine vergoldete Engelgruppe
ein Kreuz — die eigentliche Reliquie — betend
umgibt, gefaßt von breit ausladenden Flügelbau-
ten, deren mit vergoldeten Heiligenfiguren be-
setzte Nischen von vergoldeten Wimpergen, Fialen
und Kreuzblumen überhöht sind, während unter
der am höchsten aufsteigenden Mittelfiale Maria
mit dem Kinde, gekrönt, das Szepter haltend, als
Himmelskönigin steht.
Abb. 8. Ilans Huauf(?)
Reliquienmonstranz
Deckfarbenmalerei aus dem Liber Ostensionis
der Aschaffenburger Hofbibliothek