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Adolph Donath

penol usw. bei Davidsohn höher kämen (und um-
gekehrt), ist eine Frage der Druckschönheit, Er-
haltung und Provenienz. Für jeden Fall scheint es
mir außer Zweifel, daß die Preise der Davidsohn-
Auktion auf die Bewertung der Graphik-Sammlung
Busch eingewirkt haben.
Der zweite Teil der Busch-Sammlung, dessen Ver-
kauf sich an den des ersten Teiles anschloß, umfaßte
illuminierte Handschriften und Einzelminiaturen.
„Rudolf Busch war“, so schreibt Georg Swarzenski
im Vorwort zum Katalog, „der erste Deutsche, der
Manuskripte aus den berühmten Sammlungen Fir-
min-Didot, Robert Hoe, Henry Huth in seiner Samm-
lung vereinigt hat. Außerdem hat er eine größere
Sammlung von Einzelminiaturen von R. Forrer in
Straßburg erworben, die durch die beiden Bände
,Unedierte Federzeichnungen, Miniaturen und In-
itialen des Mittelalters, Straßburg 1902 und ipoy4
schon seit längerer Zeit in den Kreisen der Kunst-
historiker bekannt geworden ist. Er hat diese
a

Abb. 39. Das Distelornament mit dem
bärtigen Mann Auktion Busch
bei Joseph Baer & Co., Frankfurt a. M.: 42 000 M.
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Sammlung durch wertvolle Einzelerwerbungen noch weiter ergänzt.
Diese Auktion erregte denn auch überaus lebhaftes Interesse, obgleich man eingestehen
muß, daß die Preise für einzelne Raritäten noch weitaus höher gewesen wären, wenn
sich — Amerika an der Veranstaltung beteiligt hätte. Den höchsten Preis, nämlich
190000 Mark, ergab Nr. 267: „Horae beatae Mariae Virginis cum calendario, für Cathe-
rine d’Armagnac, Gemahlin des Herzogs Jean de Bourbon auf feinem Pergament zwi-
schen 1484—86 in Frankreich (wahrscheinlich in Tours) geschrieben.“ Auf 100000 Mark
ging Nr. 25„Lorris, Guilleaume de et Jehan de Meung, Roman de la Rose. Franzö-
sisches Manuskript auf Pergament, ca. i34o“, auf 68000 Mark Nr. 208: „Flämisches
Gebetbuch mit Kalender. Manuskript auf Pergament in flämischer Sprache vom Ende
des XIV. Jalirh., in Flandern geschrieben“, auf 65000 Mark Nr. 25p: „Angel der
vier Tugenden. Deutsches Manuskript auf Papier, geschrieben von Johann Mör von
Constanz 1453“, auf je 55 000 Mark, Nr. 252: „Psalterium latinum cum calendario“
(Französisch, Mitte des XIII. Jahrhunderts) und Nr. 261: „Horae beatae Mariae Virginis
ad usum dioecesis Gamaracensis (Cambrai) cum calendario. Nordfranzösisches Manu«
skript auf starkem Pergament, Mitte des XV. Jahrhunderts“. Für Nr. 276 (Abb. 4°,
4i, 42, 43): „Biblia Latina“, flämisches Manuskript auf Jungfernpergament, Gent,
Anfang des XVI. Jahrhunderts, wurden 5oooo Mark gezahlt. Die Miniaturen dieser
 
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