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Jahrbücher für Kunstwissenschaft — 5.1873

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Schmidt, Wilhelm: Bemerkungen über verschiedene Bilder der Galerien zu München und Schleissheim
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https://doi.org/10.11588/diglit.51372#0061

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zu München und Schleissheim.

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ist, welches in dem in meinem Besitze befindlichen handschriftlichen Catalog
der herzogl. Zweibrücken’schen Sammlung als W. Voiest erscheint. Damit
der geneigte Leser nicht etwa an die Existenz eines bisher unbekannten
Malers glaube, will ich auch die Deutung des Räthsels hersetzen: es ist
nämlich W V DIEST, d. h. Willem van Diest, zu lesen. Das D sieht
allerdings einem 0 sehr ähnlich.
B. Lotding, holländischer Früchtemaler in der 2. Hälfte des 17. Jahrh.
Von ihm besitzt die Galerie unter Nr. 376 (obere Abtheilung) ein recht
gutes, mittelgrosses Bild. Auf einem mit graublauem Tuche bedeckten
Tische steht eine Schüssel, darauf Trauben und andere Früchte, und ein
Muschelbecher. Neben der Schüssel links ein Weinrömer, rechts eine
schwarze Traube und anderes Obst. Hintergrund eine Mauer, links durch
ein vergittertes Fenster mit Ausblick ins Freie durchbrochen. Rechts
unten am Tischrande bez.: B. Lotding 1672. Füssli, im Künstlerlexikon
II, nennt einen Früchtemaler Loeding, den er, doch wohl ohne jeden
triftigen Grund, für einen Schweden hält. In Terwesten’s angeführtem
Catalogus kommt auf S. 14 Nr. 64 ein „Fruitstukje door H. Loding“
vor, das bei der Versteigerung 10 holl. fl. 5 st. einbrachte. Sollte
darunter unser B. Lotding zu verstehen sein? Bei der Ungenauigkeit der
Katalogbenennungen könnte man es vermuthen.

Wilhelm Schmidt.
 
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