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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]
Jahresbericht der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — 1872/​1873(1874)

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Ladner: Der hiesigen römischen Baudenkmale Schicksale im Mittelalter und in neuerer Zeit, [5]
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Nolte, ...: Ein unedirtes Werkchen des Erzbischofes Hetti von Trier
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https://doi.org/10.11588/diglit.43698#0056
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angeben, dass diese Steine wirklich römischen Ursprungs sind? — ich und mehrere Andere
bezweifeln dies jetzt, indem sie mit der vortrefflichen Arbeit an den Gewölben, welche den
Haupteingang deckten und aus dem feinsten Sandstein bestanden, desgleichen mit den korintischen
Säulen, Kapitalem — toskanische Säulen waren wahrscheinlich an den Portalen der Haupt-
eingänge nach Innen angebracht — schlecht übereinstimmen.
Deutliche Spuren einer schlecht ausgeführten Reparatur der Mauer, welche die Arena
umgibt und worin sich die fraglichen Thürgestelle befinden, scheinen zu beweisen, dass diese
vielleicht lange nach der Römerzeit eingesetzt wurden.
Pag. 56: „Die Himmerrodische Zeichnung von dem Amphitheater — ist schlechterdings
nicht möglich dem Lokale anzupassen1).“
Pag. 58: „Was den Graben anbetrifft, welcher die Arena umgibt — so scheint es, dass
derselbe blos dazu gedient habe, das Quellwasser aus den Bergen aufzunehmen und weiter in
einen Hauptgraben aus dem Amphitheater zu leiten.“
(Nun kommt eine 28 Seiten umfassende Besprechung der Inschrift: Genio Arenariorum etc.)

Ein unedirtes Werkchen des Erzbischofes Hetti von Trier.
Von Dr. Nolte.
Was wir von Hetti’s Herkunft und Familie, von seinen Studien, von den Beziehungen,
in denen er zu hervorragenden Männern seiner Zeit, wie zu seinen Fürsten, stand, von dem
Vertrauen, mit dem Letztere ihn beehrten, von den Würden, die er bekleidete, von der Thätig-
keit, welche er in ihnen auf politischem, wie religiösem Gebiete entfaltete, und von seinem
Lebensende wissen, findet sich in: Antiquit. et Annal. Treuer, ed. Brower & Masen I, 404
seqq. (ed. Leod 1670 = 490 ed. I); Bertholet, histoire ecclesiast. et ciuile du duche de
Luxembourg etc. II, 361 seqq.; Calmet, histoire de Lorraine, I, 619 seqq., IV (= bibliotheque
lorraine), 498; Hontheim, histor. Treuer, dipl. et pragm. I, XLIII und 166 seqq. Dass unser
Prälat die Wissenschaften liebte und förderte, scheint auch aus einer Unterschrift zu erhellen,
welche sich in einer Handschrift des früheren Kloster St. Matthias findet. Diese Handschrift
trägt auf der Trierer Stadtbibliothek die Nummer 118—XCIIII2). Es ist ein sogenannter
Sammelcodex; der letztere Theil desselben scheint auf Hetti’s Veranlassung geschrieben zu
sein; er besteht aus fol. 313—392 und enthält s. Athanasii (=• Vigilii Tapsitani oder Idatii
Clari cf. Montfaucon oper. s. Athan. tom. II in den spuriis) de sancta trinitate. Am Schlüsse
dieser Schrift lesen wir fol. 392 vers. fin.: Qui quae uiderit, hec fona dicat: Dominum rogo, ut
meruerit Hetti, mitissimus uoluntate dei archiepiscopus, penetare polum, quo intrat praeuius
agnus. Fiat! Amen! Sicut nauta desiderat adpropinquare ad prosperum portum, ita scriptor
ad ultimum versum. Diese Unterschrift erheischt einige Bemerkungen. Qui quae = et qui
*) Vergl. Jahresbericht der Ges. vom Jahre 1865—1868 pag. 23. — 2) Der unermüdlich thätige Gelehrte
Michael Franz Joseph Müller hat auf dem Vovsetzblatte in diesem cod. bereits bemerkt, dass in dem Un-
glücke des Jahres 882 doch nicht alle literarischen Schätze untergegangen seien, wie dieser cod. beweise.
Dieselbe Bemerkung hat er auch in den cod. Nr. 36—XCIT der Trierer Stadtbibliothek eingetragen.
 
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