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Janssen, Johannes [Hrsg.]
Frankfurts Reichscorrespondenz nebst andern verwandten Aktenstücken von 1376 - 1519 (Band 1): Aus der Zeit König Wenzels bis zum Tode König Albrechts II. 1376 - 1439 — Freiburg im Breisgau, 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.22522#0140
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122

1405.

herheim quam, da er läge in des bischoffen von Mencze kriege
gein dem lantgraven, da hatte er understanden und eczliche
balcken und entheltnisze widder tun uff die nuwen machen,
daz doch her Herman und der egenanten herren und stede
diener auch widder virbranten und werten daz. Auch so
en is kein bewarbrieff von der stede Franckfurt wegen in die
egenannten slosze getan oder kommen, wand iz gar kurzlich
zuging, als vorgeschriben steet, das man sich doch nit versach,
wand man sie meinte erst zu besehen.

Auch so en ist nichtis uff Memmeiris oder Wasserlois
genomen worden, sundern man liesz Hennen Schelris, Rudolf
von Bleichenbach etc. ire fruchte und das ire davon fried-
lichen tun, dann als vil hafern, als die, mit den Memmeiris
bestalt war, eczten mit ihren pferden, daz behielden sie, und
wart in der gegeben von dem kirchofe, daruff sie den havern
getan hatten. Sust umb Hudelengesesze, sagete man, daz da-
ruff faste havern, andere fruchte und fleisches, und auch me
faste gudes virbrant wurde.

d. von Carben.

Umb das slosz Carben, daz hat unser herre der konig
die von Mencze, Worms und von Spiere geheissen gebrechen,
als vil ime der gedienet hatten. Daz auch von in geschach.
Und sin der von Franckenfurd diener oder die iren daby nit
gewest, oder in keine wise helffen tun, wand sie unsern her-
ren den konig gebeden hatten, dwile iz der stede uffin husz
was, der darzu auch antwort: er ivulle iz tun uffen machen.
Auch so hatten sie iz vorgerumet , daz ir keiner daruff oder
auch nichtis darinn was. Auch so hatten die von Geilnhusen
die iren da daz helfen zu brechen, der ein deil da blieben
dot als iz viel.

* Diese detaillirten aufzeichnungen über Ruprechts zug in die Wetterau
sind um so werthvoller, .weil wir bisher über denselben nur einige dürftige
notizen besassen. Vergl. die gleichzeitige Geinhäuser nachricht bei Bod-
mann Rheing. Alterth. 812; die Fortsetz, des Königshoven bei Mone Quel-
lensamml. 1, 260 (wo die anzahl der gebrochenen bürgen irrig auf neun
angegeben wird); ferner Ruprechts erklärung für Speier, Mainz und Worms
von 1405 mai 13 bei Chmel 120 no. 1980. Auf die räubereien, wegen wel-
cher der könig den zug in die Wetterau unternahm, bezieht sich vielleicht
das kleine gedieht, welches Böhmer aus dem hiesigen archiv in Haupt's
Ztschr, für deutsches Alterth. 1, 438 abdrucken Hess. — Des königs „Ver-
fahren in der Wetterau und die Zerstörung des Mainzischen Höchst, sagt
Höfler 339, gab dem Kurfürsten von Mainz Anlass . . . am Marbacher Bund
zu arbeiten." Dies ist irrig, denn nicht das mainzische, sondern das in der
Wetterau bei Lindheim gelegene Höchst wurde zerstört, und erzbischof Jo-
hann selbst betheiligte sich an dem zuge des königs gegen die raubschlösser,
und nahm auf dessen befehl Hohenstein ein, vergl. no. 290.
 
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