Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
die ins Baufach einschlagen.

36Z

cben so hoch nachgemauert, wodurch er für alle nachfolgenden Jahre unr
so wafferreicher wurde; es kann sonach bei dieser Art zu bauen jeder
Brunnen mit hinlänglichem Wasser versehen werden, sobald mau die
trockensten Jahrgänge benutzt, um selben tiefer zu senken.

Jch habe statt des gewöhnlichen Brunnenkranzes drei Stücken aus
doppelten, L^zölligen eichenen Psosten zusammengesetzte, genau zirkelrunde
Brunnenkränze, welche 5 Fuß lichten Durchmeffer und 15 Zoll Breite
hatten, dann 12 Stück 4 Fuß lange eiserne Schraubenbolzen (von ^zöl-
ligen Quadratecken) anfertigen lassen, welche die Bestimmung hatten, das
Fundamentwerk des Brunnens fest zusammen zu schrauben. Zwischen
diese Kränze und Schrauben wurde ein solider, unverschieblicher Cplinder-
ring von festem Sandstein und scharsgebrannten Ziegeln und Mörtel auf-
gebaut, der, als ein Ganzes betrachtet, bei der vorgenommenen Unter-
grabnng ganz gleichförmig in der ganzen Peripherie sich lothrecht senken
mußte, während er im Horizonte fortwährend nachgemauert wurde.

Das zweckmäßigste Verfahren hierbei ist folgendes, welches mir die
bei der Aussuhrung gemachte Erfahrung an die Hand gab. An der Stelle
des anzulegenden Brunnenö wird aus 3 bis ^'/^FußTiefe eine, über den
Umfang des Brunnens um 2'/^ Fuß breiter, runde Grube ausgehoben
und der Boden derselben genau wagerecht abgeebnet. Die gegen den
Brunnen vermehrte Breite dieser Grube hat die Bestimmung, dem arbei-
tenven Maurer unter dem Gerüste, worauf die Zugwinde ausgestellt wird,
Platz zu verschaffen.

Aus diesem geebneten Boden wird mit Rückskcht auf '/^ Zoll Spiel-
raum ein Kranz mit einem, dem äußeren Umfange des Brunnencylinders
entsprechenden Halbmesser sorgfältig und ganz genau zirkelrund von Sturz-
ziegeln in Kalk hergestellt, und durch Aufschüttung und Stampfung des
Naumes hinter dem Ziegelkranze der Boden abermals geebnet. Vortheil--
haft ist es, diesen Kranz mit einem aus einfachen Brettern hergestellten
Kieisbogen zn bedecken, um den ersteren zn schützen und als Lehre un-
verrückbar zu erhalten. Hierauf wird von dem Ziegelkranze abwärts ge-
nau lothrecht eine zirkelrunde Schachtgrube, nach Umständen und Beschas-
fenheit des Grundes in einer Tiefe von 3 bis 5 Fuß, ausgehoben.

Auf dem horizontal geebneten Grunde dieser zweiten Grube wird
nun der erste Brunnenkranz mit sechs eingezogenen, lothrecht stehendcn
Schraubenbolzen aufgelegt und der Fundamentscylinderring in der Art
sorgsältig ausgemauert, daß sowohl die innere als vorzüglich auch die
äußere Peripherie deffelben eine vollkommen kreisrunde Fläche erhält. Da
dieser Kranz dieselbe Bestimmung auch für den fortgesetzten Bau des Brun-
nens im Horizonle hat, so muß eine gleiche Genauigkeit bezüglich aus
 
Annotationen