Ueber die Anlagt
Familie den ganzen Tag äufhalt und alle Geschafte vercichtet. Der Lhor-
weg zur Tenne ist zugleich die Hausthür. Diefer gegenüber bei (Ii) be-
sindet sich der niedrige Feuecherd, welcher keinen Schornstein hat, son-
dern auf drei Seiten von etwa fünf Fuß hohen Mauern eingefchlossen ist,
von denen die zwei Seitenwangen mit einer halbkreisförmigen Wölbung
(einem sogenannten Schweife) gefchlossen sind. Der Rauch fucht seinen
Ausweg durch das ganze Haus wo er will. Eine weitere Feuerstelle war
im Haufe nicht. Hinter diefer Feuerstelle bei (b) ist eine große, aber
niedrige Kammer (61 Fuß hoch), in welcher der Hausherr mit seiner Fa-
milie schläfr. Reckts und links sind Kammern (v e), theils für Gesinde,
theils für Hausgerath. (6 U U 6) sind Stallungen füc alles Vieh des
Haufes, welche fo eingerichtet sind, daß das Vieh und die Pferde von dem
Flur (n) aus gefüttert werden konnen.
Die Tenne ist etwa 1Z Fuß hoch und bildet den größten Raum des
Haufes. Ueber ihr liegt das Hauptgebälk des Daches. Die Räume,
worin die Stallungen UU sich besinden, sind in den Wänden nur etwa
6 Fuß hoch und liegen in sogenannten Abfeiten des Daches, über welche
die Sparren des Daches herunterceichen. Im Dachraume lag Getraide,
Stroh und Heu.
Tafel ILI. Figur 4. zeigt eine ähnliche Anlage aus dem-Allgäu im
Würtembergischen. Die Wohnung ist hierbei schon auf mehr Beguem-
lichkeit berechnet, aber die Ställe liegen gefondert. Auch hier ist der
Bodenraum der Aufbewahrungsplatz für Getraide, Stcoh und Heu. —
Flur, b. Stube, e. Stube, ä. Kammer, 6. Küche, 5. Pferdestall,
A. Kammer, !i. Tenne, i. Kuhstall, lo. Remife.
So sinden wrr auch in der Schweiz, Tyrol, Oberfchwaben rc. rc.
Cinrichtungen, wo das Gebäude aus zwei Stockwerken besteht. Im un-
teren sind die Stallungen und Tenne, im oberen eine kleine Wohnung im
Giebel, der andere Dachraum dient als Magazin.
Es ist leicht zu überfehen, daß eine größere Bequemlickkeit und ein
beschleunigterer Wirthfchaftsbetrieb nicht anderweitig zu erzielen ist, als
wenn alle Räume unter einem Dache sich besinden; allein es fährt auch
manches Unzweckmäßige mit sich. Die Hauptfache, weshalb z. B. auf
drn preußifchen Domainen durchaus unterfagt wird (auch bei den kleinsten
Kathen-Mohnungen), die Ställe mit in das Haus zu verlegen, ist der
unvermeidliche Nuin des Haufes, welcher später oder früher daraus er-
solgt. Ferner die Erzielung größerer Reinlichkeit im Hause selbst und das
Herbeiführen einer gefünderen, reineren Luft für die bewohnten Näums,
auch die Vermeidung des Ungeziefers; welches alles nicht erreicht werden
kann, wenn die Ställe im Haufe selbst sich besinden.
Familie den ganzen Tag äufhalt und alle Geschafte vercichtet. Der Lhor-
weg zur Tenne ist zugleich die Hausthür. Diefer gegenüber bei (Ii) be-
sindet sich der niedrige Feuecherd, welcher keinen Schornstein hat, son-
dern auf drei Seiten von etwa fünf Fuß hohen Mauern eingefchlossen ist,
von denen die zwei Seitenwangen mit einer halbkreisförmigen Wölbung
(einem sogenannten Schweife) gefchlossen sind. Der Rauch fucht seinen
Ausweg durch das ganze Haus wo er will. Eine weitere Feuerstelle war
im Haufe nicht. Hinter diefer Feuerstelle bei (b) ist eine große, aber
niedrige Kammer (61 Fuß hoch), in welcher der Hausherr mit seiner Fa-
milie schläfr. Reckts und links sind Kammern (v e), theils für Gesinde,
theils für Hausgerath. (6 U U 6) sind Stallungen füc alles Vieh des
Haufes, welche fo eingerichtet sind, daß das Vieh und die Pferde von dem
Flur (n) aus gefüttert werden konnen.
Die Tenne ist etwa 1Z Fuß hoch und bildet den größten Raum des
Haufes. Ueber ihr liegt das Hauptgebälk des Daches. Die Räume,
worin die Stallungen UU sich besinden, sind in den Wänden nur etwa
6 Fuß hoch und liegen in sogenannten Abfeiten des Daches, über welche
die Sparren des Daches herunterceichen. Im Dachraume lag Getraide,
Stroh und Heu.
Tafel ILI. Figur 4. zeigt eine ähnliche Anlage aus dem-Allgäu im
Würtembergischen. Die Wohnung ist hierbei schon auf mehr Beguem-
lichkeit berechnet, aber die Ställe liegen gefondert. Auch hier ist der
Bodenraum der Aufbewahrungsplatz für Getraide, Stcoh und Heu. —
Flur, b. Stube, e. Stube, ä. Kammer, 6. Küche, 5. Pferdestall,
A. Kammer, !i. Tenne, i. Kuhstall, lo. Remife.
So sinden wrr auch in der Schweiz, Tyrol, Oberfchwaben rc. rc.
Cinrichtungen, wo das Gebäude aus zwei Stockwerken besteht. Im un-
teren sind die Stallungen und Tenne, im oberen eine kleine Wohnung im
Giebel, der andere Dachraum dient als Magazin.
Es ist leicht zu überfehen, daß eine größere Bequemlickkeit und ein
beschleunigterer Wirthfchaftsbetrieb nicht anderweitig zu erzielen ist, als
wenn alle Räume unter einem Dache sich besinden; allein es fährt auch
manches Unzweckmäßige mit sich. Die Hauptfache, weshalb z. B. auf
drn preußifchen Domainen durchaus unterfagt wird (auch bei den kleinsten
Kathen-Mohnungen), die Ställe mit in das Haus zu verlegen, ist der
unvermeidliche Nuin des Haufes, welcher später oder früher daraus er-
solgt. Ferner die Erzielung größerer Reinlichkeit im Hause selbst und das
Herbeiführen einer gefünderen, reineren Luft für die bewohnten Näums,
auch die Vermeidung des Ungeziefers; welches alles nicht erreicht werden
kann, wenn die Ställe im Haufe selbst sich besinden.